Kampcenter: Große Pläne für Zwettl
Das neue "Zentrum im Zentrum" soll Entertainment, Shopping und Gastronomie Platz bieten.
ZWETTL (bs). Am Mittwoch, 23. November 2016, stellte der Waldviertler Investor Reinhold Frasl im Rahmen einer Pressekonferenz die Pläne für sein Projekt "Kampcenter" in der Zwettler Gartenstraße vor.
Demnach ist er von der Idee eines reinen Einkaufszentrum abgerückt. Er möchte in dem Gebäudekomplex neben Shoppingflächen auch den Entertainmentbereich sowie dem Gastronomieangebot gleichermaßen Platz bieten. Dies ist laut Angaben von Frasl darauf zurückzuführen, dass sich das Kundenverhalten in den letzten Jahren massiv verändert habe.
Bowlingcenter bis Steakhaus
Frasl möchte ein "Zentrum im Zentrum" schaffen. Er spricht damit die zukünftige Lage des Kampcenters nahe der Zwettler Innenstadt an. Dies soll auch genützt werden. Denn eine Brücke zwischen dem Kampcenter und der Schulgasse soll die Frequenz in beide Richtungen verstärken.
Unter dem Schlagwort Entertainment verbergen sich etwa ein Kletterpark, ein Kinderland mit Betreuung sowie ein Bowlingcenter und Jugendtreff. Auch Veranstaltungen und Events werden als Möglichkeiten in den Presseunterlagen angeführt.
Das Gastronomieangebot in Zwettl soll durch das Kampcenter um fünf Lokale erweitert werden. Frasl schwebt etwa ein Steakhaus oder eine Pasta-Lokalität vor. Auch ein Gasthaus der Brauerei Zwettl könnte er sich vorstellen. Wie konkret die Gespräche im Hintergrund bereits laufen, wollte Frasl auf Nachfrage nicht erläutern. Ebenso wie bei möglichen Mietern der Shoppingflächen des Kampcenters. Die Verkaufsfläche soll sich auf rund 8.500 Quadratmetern erstrecken. Zum Vergleich: Der Möbelriese Lutz in Zwettl bietet eine Fläche von rund 15.000 Quadratmeter. Elf Geschäfte sollen eine Ergänzung zum bestehenden Brachenmix darstellen. Dennoch spricht Frasl von Schuh-, Textil-, Elektro- oder Lebensmittelbetrieben, die Interesse zeigen würden.
Kunst- und Handwerksmarkt
Um dem Kampcenter auch einen regionalen Touch zu verleihen, soll in dem Gebäude auch ein Kunst- und Handwerksmarkt entstehen. Dort sollen regionale Anbieter ihre Produkte ausstellen und zum Verkauf anbieten können.
Bis dahin werden jedoch noch viele Jahre vergehen. Denn bislang ist mit dem Ansuchen auf Umwidmung der Fläche von Grün- in Bauland nur ein erster Schritt getan. "Die Gemeinde wird nun unabhängige Experten beauftragen, die eingereichten Unterlagen auf Plausibilität oder etwa das Verkehrskonzept hin zu überprüfen", so Vizebürgermeister Johannes Prinz. Eine Umwidmung könne demnach frühestens in der September-Sitzung nächsten Jahres erfolgen.
Neue Brücke und Verkehrskonzept
Sollte das Kampcenter tatsächlich realisiert werden, könnte auch verkehrstechnisch in Zwettl kein Stein auf dem anderen bleiben. Nicht nur, dass eine eigene Brücke direkt von der B38, Höhe Feuerwehr-Haus, direkt in das Einkaufszentrum führen würde – auch die Freigabe der Zwettler Umfahrung im nächsten Jahr, wird ein neues Verkehrskonzept der Innenstadt nach sich ziehen. "Wir werden dann die neuen Verkehrsströme genau analysieren und die Möglichkeiten nach einer Ampelreduktion prüfen", so Stadt-Vize Prinz.
Auch die Klosterstraße wird für eine Zufahrt in das Kampcenter nicht zur Verfügung stehen. "Die Leute sollen ausschließlich über die Hauptverkehrsrouten zu ihrem Ziel gelotst werden."
Frage nach Fertigstellung
Die Frage nach der Fertigstellung des Kampcenters ließ Frasl unbeatwortet: "Dies ist nicht abzuschätzen, da wir nicht wissen, wie lange es verhindert wird", spielt der Investor auf möglichen Widerstand an. Die Bauzeit würde sich jedenfalls nur auf zwei Jahre belaufen, das Investitionsvolumen 30 bis 35 Millionen Euro betragen.
Bis dahin wird es jedoch noch vieler Gespräche, Expertengutachten und Verhandlungen bedürfen.
Stellungnahmen zum geplanten Kampcenter: http://www.meinbezirk.at/zwettl/politik/stellungnahmen-zum-geplanten-kampcenter-d1946886.html
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.