Kernecker zu Wolf-Abschuss-Plan: „Sind im rot/schwarzen Bereich“
Höchste Stufe für Wolf-Maßnahmen-Plan des Landes im nordwestlichen Teil des Bezirks
ZWETTL (bs). Das Land Niederösterreich hat vergangene Woche einen Wolf-Abschuss-Plan vorgelegt. Darin werden die Regionen in vier verschiedene Zonen eingeteilt. Im Waldviertel, speziell in der Grenzregion der Bezirke Zwettl und Gmünd würde laut Zwettls Bezirksjägermeister Gottfried Kernecker die höchste Stufe (schwarz) zutreffen. Diese würde unter den definierten Voraussetzungen einen Abschuss des Wolfes erlauben.
„In diesen Regionen gab es in der Vergangenheit zahlreiche bekannte Zwischenfälle. Aber auch in anderen Gebieten des Bezirks, etwa in Grafenschlag oder Bad Traunstein sowie im Weinsberger Wald, gibt es Beweisfotos diverser Fotofallen“, erklärt Kernecker. Dort sieht der Bezirksjägermeister die dritthöchste Stufe (rot). Übrigens ebenso wie in den Randgebieten des Truppenübungsplatzes Allentsteig.
„Wenn das Land hier einen derartigen Plan vorlegt, werden wir uns nicht dagegen wehren“, schließt Kernecker Wolf-Abschüsse nicht aus.
WWF kritisiert Anti-Wolf-Aktion
Der WWF Österreich kritisiert die geplante Novelle des niederösterreichischen Jagdgesetzes als populistische Schnellschuss-Aktion ohne naturschutzfachliche Grundlage und ohne ausreichende öffentliche Begutachtung. „Damit will die Landesregierung von ihren eigenen Versäumnissen im Wolfsmanagement ablenken. Jahrelang wurde wenig bis nichts getan, um die Bevölkerung sachlich zu informieren, Weidetierhalter zu unterstützen und fachgerechten Herdenschutz zu ermöglichen. Daher wird jetzt eine Sicherheitsgefährdung herbeigeredet, um Abschüsse von Wölfen zu rechtfertigen. Gleichzeitig wird der EU-rechtlich gesicherte Artenschutz konsequent schlechtgeredet“, kritisiert WWF-Experte Christian Pichler.
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