Umfahrung: FPÖ fordert Park&Drive-Anlage, ÖVP kontert
Die Freiheitlichen monieren das Fehlen von Park&Drive-Anlagen im Zuge der Umfahrung sowie eine kurzsichtige Planung. Prinz bestätigt Bezirksblättern Bau einer Park&Drive-Anlage bei Rudmanns.
ZWETTL (bs). Am Montag, 13. März 2017, luden die Zwettler Gemeinderäte der FPÖ gemeinsam mit FPÖ-Landesparteiobmann-Stellvertreter Gottfried Waldhäusl zu einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz im Gasthaus Wimmer-Haider in Rudmanns.
Hintergrund ist das Fehlen einer Park&Drive-Anlage nahe der Umfahrung von Zwettl. Das 150-Millionen-Euro-Projekt soll per 1. August 2017 fertig sein und für den Verkehr freigeben werden. Park&Drive-Anlagen fehlen nach Angaben von Ewald Edelmaier, FPÖ-Vorsitzender in Zwettl, jedoch. Er habe bereits vor zwei Jahren den Bürgermeister Herbert Prinz (ÖVP) auf diesen Missstand in der Planung hingewiesen. Dieser habe jedoch nicht reagiert. Nun würden für das Installieren einer derartigen Anlage wohl einige Zehntausend Euro zu Buche stehen. "Im Zuge des Baus, wäre eine Park&Drive-Anlage hingegen um ein Vielfaches günstiger gekommen", so die FPÖ-Gemeinderäte.
Land am Zug
Da der Umfahrungsbau Landessache ist, war auch der Landtagsabgeordnete Gottfried Waldhäusl zur Unterstützung nach Rudmanns ausgerückt. Er kündigte einen dementsprechenden Antrag im Landtag an. "Ich bin mir sicher, dass diese Anlage auch tatsächlich kommen wird - auch wenn sie unter dem Strich als ÖVP-Initiative im Protokoll stehen wird", so Waldhäusl. Ihm sei wichtig, dass die Anlage kommt und somit den Wünschen der Bürger Rechnung getragen werde. Er möchte damit auch verhindern, dass "wilde und illegale" Parkplätze entlang der Umfahrung entstehen.
Mehrere Plätze zur Auswahl
Laut Edelmaier würden sich mehrere Plätze für derartige Park&Drive-Anlagen an den neuralgischen Punkten der Umfahrung anbieten. Einer etwa direkt beim Gasthaus Wimmer-Haider entlang der Lärmschutzwand. Andere Plätze würden laut den Gemeinderäten etwa bei Gschwendt/Moidrams oder Dürnhof nach dem Vorbild Rastenfeld in Frage kommen.
Mit einer Park&Drive-Anlage könnte man nach FPÖ-Angaben auch die Lastkraftwagen, die aktuell teilweise im Gewerbegebiet ihre Ruhezeiten abstehen, aus der Stadt bringen und eventuell auch die Busverbindungen (P+R) dahingehend verlegen.
Prinz: "Park+Drive-Anlage bereits seit Langem geplant"
Auf Bezirksblätter-Anfrage verwies Dominik Horacek der Firma Leyrer + Graf – eine der ausführenden Firmen – auf das UVP-Verfahren, in welchem eine Park&Drive-Anlage nicht vorgesehen war und die ausführenden Firmen sich an diese Vorgaben halten müssten.
Herbert Prinz, Bürgermeister der Stadtgemeinde Zwettl, konterte auf Bezirksblätter-Anfrage dem Vorstoß von Edelmaier: "Schon seit zwei Jahren – und somit eindeutig bevor die FPÖ dies zu einem Thema gemacht hat – führe ich intensive Gespräche mit der Landesstraßenbauabteilung hinsichtlich der Errichtung einer Park&Drive-Anlage an der neuen Umfahrung nächst dem Kreisverkehr Rudmanns West. Diese Gespräche sind schon so weit gediehen, dass dieses Projekt frühestens nach der Fertigstellung der Umfahrung Zwettl in Angriff genommen werden kann. Denn wäre diese Anlage im Zuge der Bauarbeiten der Umfahrung errichtet worden, wäre auch das UVP-Verfahren zur Umfahrung Zwettl samt Park&Drive-Anlage neu durchzuführen gewesen."
Somit wird diese FPÖ-Forderung ohnehin umgesetzt werden und Zwettl nahe Rudmanns eine Park+Drive-Anlage erhalten.
Zur Sache: Begrifferklärung
Park+Ride bezeichnet ein Prinzip der Verkehrsplanung, in dem in der Nähe von Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs Abstellmöglichkeiten für Pkw, teilweise auch Motorräder und Busse, zur Verfügung gestellt werden.
Park+Drive: Parkplatzmöglichkeiten für die Bildung von Fahrgemeinschaften.
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