Waldviertler wird Österreichrekordhalter
Handyweitwerfen ist zwar eine noch nicht weit verbreitete Disziplin, aber man kann es den Finnen sehr cool nachmachen. Staatsrekord gleich 2 Mal gebrochen. Weltrekord in weiter Ferne…
SCHWARZENAU (kuli). Ein außergewöhnlicher Event ging am 10. September über die Bühne. Das Team von EUROPA in SCHWARZENAU hatte zur 1. Waldviertler Meisterschaft im Handy-Weitwerfen eingeladen. Dieser "Sport" kommt aus Finnland, dem diesjährigen Gastland. Die Weltrekordmarke stand auf 110,46 Meter, der Österreichrekord - erst vor kurzem aufgestellt in Korneuburg - auf 58,00 Meter. Turnierleiter Uli Küntzel verwendete eine empirisch entwickelte Kompensationsformel für körperliche Grundbedingungen, hierzu wurden die Kandidat*innen anhand dreier Parameter (Schulterhöhe, Armlänge und Oberarmumfang) biometrisch erfasst. Zusätzlich wurde das Gewicht des gewählten Wurfgeschosses berücksichtigt. Verwendet wurden Handy-Dummies und selbst mitgebrachte, ausgediente Mobiltelefone.
32 Athlet*innen gingen in sechs Kategorien an den Start. Nach insgesamt 126 Würfen stand fest, wer die Besten waren. Es ging teilweise sehr spannend zu.
Als Preise wurden ausgelobt Gutscheine beim EZ-Handyshop für die Sieger, die Zweiten bekamen eine Solar-Powerbank zum Aufladen ihrer aktuellen Handys, als dritten Preis gab es eine LED-Taschenlampe.
Hier nun die jeweils besten drei Athlet*innen der jeweiligen Startergruppen mit erreichter Punktzahl (höchste Wurfweite inkl. Bonus oder Malus):
Weiblich bis 15 Jahre: (nur eine Teilnehmerin)
1. Anna Lunzer (Schwarzenau, 6 J. 14,80
Männlich bis 15 Jahre:
1. Nicolas Graf (Grafenschlag, 14 J.) 29,78
2. Jonas Haumer (Schwarzenau, 9 J.) 20,83
3. Paul Lunzer (Schwarzenau, 8 J.) 15,97
Weiblich über 50 Jahre:
1. Elisabeth Leidenfrost (Limpfings, 59 Jahre 24,28
2. Christel Leidenfrost (Limpfings, 65 Jahre) 19,35
3. Irene Burgstaller (Schwarzenau, 55 J.) 16,47
Männlich über 50 Jahre:
1. Erich Zischka (Waidhofen/Th., 52 Jahre) 26,55
2. Alois Leidenfrost (Limpfings, 70 J.) 25,35
3. Günther Maxa (Großhaselbach, 57 J.) 17,10
Weiblich 15 bis 50 Jahre:
1. Karin Kaufmann (Schwarzenau, 41 J.) 41,58
2. Petra Macikowa (Hausbach, 25 J.) 34,67
3. Isabella Küntzel (Schlag, 16 J.) 23,66
Männlich 15 bis 50 Jahre:
1. Tobias Zeiler (Gmünd, 18 J.) 57,40
2. Christoph Klopf (Schweiggers, 18 J.) 57,31
3. Niko Haumer (Schwarzenau, 15 J. 57,15
Betrachtet man in der letzten Gruppe nur die absolute Wurfweite, so erzielte Christoph Klopf mit unglaublichen 59,60 Metern die Bestmarke. Tobias Zeiler erreichte hervorragende 59,30 Meter. Da Tobias schwierigere Bedingungen hatte, wurden dadurch die 30 cm Differenz um neun Hundertstel Punkte leicht überkompensiert. Das war ausgleichende Gerechtigkeit, traf Zeiler doch in seinem allerersten Versuch just die 2 cm breite Latte, die die Rekordmarkentafel trug. Das Handy sprang dabei zurück, der sicher erscheinende Rekordbruch war damit verhindert.
Also gleich zwei junge Männer haben den alten Österreich-Rekord gebrochen. Christoph Klopf ist nun neuer Rekordhalter mit 59,60 Metern Wurfweite. Hierfür bekam er noch einen Extrapreis überreicht. Sein Wurfgeschoss war ein echtes altes Tastenhandy, welches mit Klebeband zusammengehalten werden musste.
Interessant ist auch eine Analyse der Wurfweiten in Relation zum Durchschnittsalter der Teilnehmer. Demnach hat der junge Niko Haumer die tollste Leistung bei den Männern erbracht, die 75-jährige Leopoldine Hasslauer bei den Frauen. Die viertbeste Wertungsweite wurde mit 44,60 Metern von einer Frau, nämlich Karin Kaufmann, erzielt. Großartig!
"Den Weltrekord zu knacken konnten wir uns abschminken, aber einen neuen Österreichrekord aufzustellen war das eigentliche Ziel der Veranstaltung. Das hat geklappt, und die Stimmung war prächtig", resümierte Spielleiter Uli Küntzel.
Als nächste Veranstaltung im Rahmen von EUROPA in SCHWARZENAU steht am Sonntag, 23. Oktober 2016 um 17 Uhr in der Kaminstube Zlabinger ein Schnellkurs für Finn-Tango mit Johann Hirnschall (Tanzschule Lollipop) am Programm.
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