Bezirk: Weniger Arbeitslose als 2015
ZWETTL. Wie im NÖ-weiten Trend ist auch die Jugendarbeitslosigkeit im Bezirk Zwettl rückläufig und der Lehrstellenmarkt zeigt sich relativ entspannt: mit einem Minus bei den Lehrstellensuchenden und einem Plus bei den Lehrstellen, die dem Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet wurden. „Dieser erfreuliche Trend ist demografisch bedingt, aber auch Ergebnis unseres unermüdlichen Kampfes gegen Jugendarbeitslosigkeit“, erklärt der Leiter des AMS Zwettl Kurt Steinbauer. Wer sich für einen nachgefragten (Lehr-)Beruf entscheidet oder bereits gut ausgebildet ist, findet weiterhin attraktive Jobangebote. Die heimischen Unternehmen suchen nach wie vor gut ausgebildete Fachkräfte. Wenn es um zukunftsorientierte Berufsausbildung geht, unterstützt das AMS junge Menschen mit der überbetrieblichen Lehrausbildung.
Ende Oktober waren beim AMS Zwettl 793 Personen, davon 379 Frauen (Vorjahr: 424) und 414 Männer (Vorjahr: 450), arbeitslos gemeldet. Damit blieb die Anzahl der Jobsuchenden gegenüber Ende September (789 Betroffene) fast unverändert, im Vergleich zum Vorjahr ist hingegen ein Rückgang von 81 Personen (oder minus 9,3%) zu verzeichnen. Gesunken ist auch die Jugendarbeitslosigkeit im Alter bis 24 Jahre. Zum Monatsletzten im Oktober waren in dieser Alterskategorie 104 Personen beim AMS Zwettl arbeitslos gemeldet. Das sind um 20 Betroffene bzw. 16,1% weniger als im Jahr davor. Eine ähnlich erfreuliche Entwicklung gibt es bei jungen Menschen, die über das AMS eine Lehrstelle suchen: Ende Oktober waren dies 8 (sofort verfügbar) und damit im Vorjahresvergleich um drei Lehrstellensuchende oder 27,3% weniger. Ihnen stand ein Angebot an 18 sofort verfügbaren, dem AMS bekannt gegeben Lehrstellen gegenüber – ein Plus von 200% (oder 12) mehr freien Lehrstellen als zum gleichen Vorjahreszeitpunkt.
Weniger Fachkräfte für die Zukunft
Ein Blick in die Zahlen der AbsolventInnen der Pflichtschule in Niederösterreich zeigt, dass diese stagniert bzw. sinkt: Haben im Schuljahr 2012/2013 noch 13.840 SchülerInnen das 9. Schuljahr und damit die Schulpflicht beendet (allg. bildenden Pflichtschule + mittlere und höhere Schulen), so waren dies im Schuljahr 2015/2016 nur noch 13.442. „Wenn die Zahl der jungen NiederösterreicherInnen abnimmt und die Zahl derer, die eine Lehre beginnen, nicht gleichzeitig steigt, wird es einen nachhaltigen Mangel an Fachkräften für die Wirtschaft geben“, so AMS-Leiter Steinbauer.
Vom gesamten Stellenangebot, das im Jahr 2016 bisher bei den AMS-Geschäftsstellen in NÖ eingetroffen ist, haben mehr als die Hälfte (60%) der Stellen das Anforderungsprofil „Lehrabschluss und höher“. Der Blick in die Zukunft lässt vermuten, dass die heimische Wirtschaft in den nächsten Jahren junge und gut ausgebildete Fachkräfte intensiv suchen wird. „Klar ist: Je besser die Ausbildung, desto geringer das Risiko, arbeitslos zu werden bzw. desto höher die Chance – im Fall von Arbeitslosigkeit – bald wieder Arbeit zu finden“, erklärt Steinbauer. Für Arbeitslose im Bezirk Zwettl ohne Ausbildung (maximal Pflichtschulabschluss) dauerte die Jobsuche heuer durchschnittlich 139 Tage. Bei jenen mit Lehrabschluss (und höher) war sie um 40 Tage kürzer. „Um die Jugendarbeitslosigkeit möglich gering und kurz zu halten, nutzt das AMS eine Reihe von arbeitsmarktpolitischen Förderungsinstrumenten, die den Ersteinstieg bzw. die rasche Rückkehr ins Erwerbsleben unterstützen“, betont der AMS-Chef.
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