Blaim: Beide Standorte in Zwettl bleiben
Optiker Florian Blaim im großen Bezirksblätter Business Brunch Interview der Woche.
BEZIRKSBLÄTTER: Sie sind nach Ihrer Ausbildung in der Uhrmacherfachschule in Karlstein und einer Optiker-Lehre in Bischofshofen im Jahr 2003 als 21-Jähriger zurück nach Zwettl gekommen und im elterlichen Betrieb eingestiegen. Was hat sich seit dem getan?
FLORIAN BLAIM: "Genau zu dieser Zeit fand am Standort in der Hamerlingstraße in Zwettl, wo wir seit 1992 unser Optiker-Geschäft betreiben, der große Umbau statt. Wir haben danach begonnen, auch Uhren und Schmuck zu verkaufen. Außerdem habe ich von 2007 bis 2009 die Ausbildung zum Optikermeister gemacht."
Da ist rauszuhören, dass auch in Zukunft der Fokus auf dem Optikergeschäft liegt?
"So ist es. Wir waren bis 2003 ein reiner Optiker. Danach kamen wie angesprochen Uhren und Schmuck in das Sortiment. Seit kurzem haben wir etwa auch Handtaschen und Geldbörsen für Damen von der Marke LIEBESKIND im Angebot."
Das heißt bei Blaim wird man nicht auch auf den Zug der Hörgeräte aufspringen?
"Nein, das haben wir nicht geplant. Hintergrund ist auch, dass man hier wieder sehr spezielle Ausbildungen machen müsste. Da bleiben wir lieber bei unseren Kompetenzen in Sachen Optiker und Uhren- sowie Schmuckservice."
Die Optiker müssen sich manchmal auch Kritik gefallen lassen, dass sie Arbeiten des Augenfacharztes einfach so übernehmen. Können Sie das nachvollziehen?
"Nein, weil wir bei den geringsten Unsicherheiten im Rahmen des Sehtests den Kunden sofort zu einem Augenfacharzt schicken. Die reine Dioprie-Untersuchung können wir aber auf jeden Fall gleichwertig durchführen."
Insgesamt sind in der Firma, die Sie gemeinsam mit Ihrem Vater betreiben, elf Personen angestellt. Ist also auch das Handwerk des Uhrmachers im 21. Jahrhundert noch gefragt?
"Auf jeden Fall. Wir leben ja auch vom Service- und den Reparatur-Arbeiten. Hier können wir mit zwei Profis in unserem Betrieb vollauf punkten."
Neben dem Hauptstandort in der Zwettler Hamerlingstraße, habt ihr im Jahr 2007 auch jenen des ehemaligen Juweliers Wenger am heutigen Zwettler Sparkassenplatz übernommen. Hier wurde in letzter Zeit gerüchteweise immer wieder über eine Schließung spekuliert. Was ist da dran?
"Gar nichts. Wir hatten nie die Absicht dieses Geschäft zu schließen. Wie dieses Gerücht zustande gekommen ist, weiß ich nicht. Wir werden also auch in Zukunft an beiden Standorten unsere Waren und professionelle Beratung anbieten."
Generell hat man den Eindruck, dass die Stimmung in der Zwettler Innenstadt wieder im Aufschwung ist. Können Sie das bestätigen?
"Ja, wir sind einerseits mit unserem Geschäft zufrieden und andererseits froh, dass die Leerstände, die es in der Zwettler Innenstadt zu Jahreswechsel noch gegeben hat, mittlerweile wieder gesunken sind."
Als Innenstadt-Unternehmer muss ich Ihnen die Frage nach einem möglichen Engagement in einem etwaigen Einkaufszentrum in der Zwettler Gartenstraße stellen. Würden Sie?
"Aus heutiger Sicht nein, weil uns die Zwettler Innenstadt am Herzen liegt und wir in unsere Standorte nicht aufgeben wollen. Wenn ein Engagement im Einkaufszentrum eines Tages wirklich in Frage kommen sollte, dann wohl auf Kosten eines anderen. Drei Standorte sind aus heutiger Sicht ausgeschlossen."
Noch ganz kurz ein Ausblick in die Zukunft: Stichwort Digitalisierung. Was kommt da auf uns aus Ihrer Branche auf uns zu?
"Das Thema Smart Watch ist nicht mehr wirklich Zukunftsmusik, weil wir diese bereits auch anbieten. Diese Uhren sind mit dem Smartphone verbunden und können ähnlich wie bei Apps Informationen anzeigen, man kann Anrufe entgegennehmen oder E-Mails abrufen. Hier ist bereits vermehrte Nachfrage erkennbar."
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