Aus Leidenschaft Landwirt

Christian Rechberger ist Land- und Forstwirt.
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Die WOCHE im Gespräch mit Land- und Forstwirt Christian Rechberger.
Worum genau geht's in Ihrem Job?
Christian Rechberger: Ich betreibe Milchwirtschaft und Rinderzucht. Meine Aufgabe ist, die Kühe zu füttern und auf ihr allgemeines Wohlbefinden zu achten. Darum ist es sehr wesentlich, gutes Grundfutter zu produzieren, damit die Kuh möglichst gesund ist und überhaupt Milch liefern kann.
Welche Ausbildung haben Sie gemacht?
Die dreijährige landwirtschaftliche Handelsschule in Grottenhof-Hardt und den dreijährigen Aufbaulehrgang an der HBLA Raumberg in Irdning. Wichtig sind laufende Aus- und Weiterbildungen, im Eigeninteresse, beispielsweise in Grünlandwirtschaft oder Tierhaltung. Die Wissenschaft bringt stets Neues ans Tageslicht, vor allem im Bereich der Fütterung.
Welche Stärken bringen Sie mit?
Ein Gespür für andere Lebewesen und für natürliche Kreisläufe. Ich muss flexibel sein und mich der Natur anpassen, weil ich von ihr abhängig bin. Durchhaltevermögen braucht es auch.
Welche Eigenschaft ist für Sie ein unabdingbares Muss?
Die Freude am Umgang mit Tieren. Die Kälber brauchen in den ersten zwei Wochen bis sie selbst trinken Zuneigung.
Was ist das Aufregendste an Ihrem Job?
Dass ich keinen Tag planen kann. Die Natur gibt mir den Tagesablauf vor - beispielsweise zur Ernte. Es kann auch passieren, dass mehrere Kühe gleichzeitig kalben.
Welche Schwierigkeiten bringt dieser Job mit sich?
Schwierig ist, dass die Gesellschaft einen mangelnden Zugang zum Leben im Allgemeinen hat. Ihr Bild vom Landwirt gibt und gab es nie. Die Bauern haben noch nie so gut produziert wie heute, das Bild wird aber negativ dargestellt. Mir ist die gesunde Kuh wichtiger als die Leistung, Letzteres ist die Folge einer gesunden Haltung. Darum achte ich in der Züchtung auf die Fitness der Tiere.
Lästig ist auch die Bürokratie.
Wie sind Sie zur Landwirtschaft gekommen?
Ausschlaggebend war, dass mein Bruder nicht übernommen hat. Wir haben uns das ausgeredet. Zuvor war ich in der landwirtschaftlichen Beratung im Bereich Rinderzucht und Milchwirtschaft tätig. Vor allem versuchte ich das Interesse für Züchtung zu erhöhen.
Welchen Rat würden Sie Ihrem 14-jährigen Ich geben?
Mache das, was du willst. Ich würde das Gleiche wieder machen.
Barbara Pototschnig

Was bedeutet Milchrinderzucht?

Die Milchrinderzucht achtet neben der Steigerung der Milchleistung auf die Verbesserung der Fitness, Gesundheit und Konstitution der Rinder. So kann eine lange Nutzungsdauer erzielt werden. Voraussetzung dafür ist eine optimale Umwelt und die entsprechende Genetik. Wichtig für das Wohlbefinden einer Milchkuh sind der Verlauf beim Kalben, die Persistenz (Ausdauer), Fruchtbarkeit und Eutergesundheit. So soll das Kalb ohne Mithilfe des Menschen geboren werden. Optimal wäre die Geburt von einem Kalb pro Jahr.
Um die Stoffwechselbelastung der Kühe gering zu halten und die optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten, soll die tägliche Milchleistung konstant sein. Entzündungen des Eutergewebes (Mastitis) führen im Extremfall zu einer tierärztlichen Behandlung. Neue Züchtungen sollen diese Anfälligkeiten systematisch zurückdrängen.
Barbara Pototschnig

Wo: Rechberger, Thal 22, 8625 Thal auf Karte anzeigen
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