Hölzerne Lichtwelten aus Alpbach

Der Alpbacher Designer Maximilian Grawe verbindet Kunst mit Natur. | Foto: Grießenböck
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  • Der Alpbacher Designer Maximilian Grawe verbindet Kunst mit Natur.
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ALPBACH. Dass in Alpbach oftmals Tradition und Moderne aufeinander treffen, lässt sich nicht nur im August feststellen, wenn das kleine Bergdorf beim Europäischen Forum zum Dorf der Denker erkoren wird. Auch dann, wenn sich keine Nobelpreisträger in Alpbach tummeln, findet man hier innovative Köpfe. Einer davon ist der Alpbacher Maximilian Grawe.
Der 33-jährige Designer und Architekt entwirft einzigartige Lichtobjekte aus Holz. Seine Lampen wirken wie große Kelche, durch deren Holzlamellen stilvoll gedämpftes Licht strahlt. In der Erweiterung von rein kunstgewerblichen Skulpturen konzipierte Grawe seine Wohnaccessoires nach durchaus praktischen Überlegungen, denen sogar eine wissenschaftliche Abhandlung zugrunde liegt.

Besonderes Ambiente schaffen

Bereits während seines Architekturstudiums beschäftigte er sich intensiv mit der historischen Entwicklung von Wohnlampen. Eines fiel ihm dabei gleich auf: 
„In den letzten hundert Jahren hat sich kaum etwas verändert. Im Grunde sind sich alle Lampen irgendwie gleich. Ich wollte etwas machen, das die Atmosphäre von Holz wiedergibt und echtes Handwerk braucht“, erzählt Grawe.
Die Verwendung von Holz als tragendes Element, das die Lichtobjekte klar definiert und ihnen in geometrischer Ordnung gewissermaßen Leben einhaucht, liegt nahe. Inspiriert habe ihn seine Heimatgemeinde Alpbach, die für ihren urigen Holzhausstil bekannt ist. „Wenn man in Alpbach aufwächst, muss man einfach mit Holz arbeiten. Man ist von dichtem Wald umgeben und überall finden sich Holzarbeiten wieder“. 

Fundiertes Konzept mit Kunst und Natur

In seiner Diplomarbeit, in der er sich mit dem Thema Raumgestaltung mit Licht beschäftigte, tüftelte Grawe dann an der Umsetzung seiner besonderen Stehlampen. „Ich wollte kein theoretisches Konstrukt schreiben, sondern etwas entwerfen, das man auch real verwenden kann“.
Zwei Jahre dauerte es dann von der Idee bis zur fertigen Stehlampe. Aus der theoretischen Arbeit entstand ein junges Lampenkonzept, das auf fundierten Berechnungen und einer ausgeklügelten Statik basiert. Dabei liegt das zentrale Interesse in der Verbindung von Kunst und Naturmaterial.
Die bis über zwei Meter großen Säulenlampen bestehen aus gewachstem, gedämpftem Buchenvollholz und lichtdurchlässigen Holzlamellen.
Durch unterschiedliche Maserung der Hölzer ist jede Lampe ein Unikat. Das Licht bricht sich in der Holzmaserung und verleiht dem Raum, je nach Holzart, ein besonders warmes und gemütliches Ambiente. Je nach Holzart ändert sich die Lichtfarbe der Lampe. 

Jede Lampe ein handgemachtes Einzelstück

„Das Schöne daran ist, dass unglaublich viel Handarbeit in den Lampen steckt, die weder durch theoretische Modelle noch am Computer simuliert werden kann. Erst durch die Arbeit mit dem Material findet man die passende Lösung“, so Grawe. Jede Lampe ist ein von Hand gefertigtes Einzelstück, das direkt in Alpbach hergestellt wird. Für die Fertigung einer Lampe, die dann direkt ins Haus geliefert wird, braucht Grawe gut zwei bis drei Wochen. Deshalb können individuelle Wünsche, wie die Holzart und die Stärke der Leuchtmittel, berücksichtig werden. 

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