"Das Heim ist Teil meines Lebens"

Doinel Bodea ist diplomierter Krankenpfleger im Pensionisten- und Pflegeheim Kindberg, schon seit über 20 Jahren. Doch für die Heimbewohner ist der 55-jährige, gebürtige Rumäne mehr als das. Wenn Doinel seiner Arbeit nachgeht, hat er stets Augen und Ohren offen, um genau zu wissen, wie es den Heimbewohnern geht - abgesehen von der täglichen medizinischen Versorgung.
"Jeder, der zu uns kommt, hat etwas verloren. Der Übergang vom Zuhause in das neue Leben ist nicht einfach. Umso wichtiger ist es, dass man den Menschen nicht immer nur Fragen stellt, sondern viel zuhört. Worüber sprechen sie, was beschäftigt sie. Ich erkenne sehr schnell, ob jemand etwas erzählen will und wie es ihm geht. Das Wichtigste ist, dass man die Menschen kennenlernt und eine Beziehung zu ihnen und den Angehörigen aufbaut", sagt Bodea.

"Im Urlaub fehlt mir was"

Auch im Urlaub kann der Mürzer sich nicht wirklich entspannen. "Ich hoffe immer, dass jemand anruft und etwas fragt. Es fehlt einfach was. Das Heim ist ein Teil meines Lebens, mein zweites Zuhause", erklärt er.
Und so ist Bodea auch in seiner Freizeit oft im Einsatz für die Heimbewohner. Wenn hier oder da einmal Hilfe gebraucht wird, ist er da. Sei es um etwas zu reparieren, bestellte Kinosessel aus Salzburg zu holen oder einen Heimbewohner auf den Flughafen zu bringen. "Zwei Mal habe ich mit der Tochter eines Heimbewohners ausgemacht, dass ich ihn auf den Flughafen nach Graz bringe, damit er zu ihr nach Deutschland bzw. Teneriffa reisen kann. Beide Male hat er dadurch die ganze Familie wiedergesehen. Jedes Mal als er wieder zurückkam, war er ein anderer Mensch. Das war meine Belohnung", sagt Bodea.
"Die Arbeit für die Menschen hier gefällt mir einfach. Ich werde auch einmal alt. Ich bin dann der Nächste, der Hilfe braucht", so Bodea abschließend.

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