Und keine Orgel gleicht der anderen

Durch und durch aus Lärche: Walter Vonbank mit der erst kürzlich fertiggestellten Übeorgel. Foto: Leitner
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  • hochgeladen von Hannah Leitner

MURAU. Warum wird man Orgelbauer? „Ich war vorher in der Metallbranche und wollte etwas machen, was mir und meiner Umwelt nicht schadet.“ Walter Vonbank lächelt. Orgel spielt er zwar nicht, sie bauen umso lieber. An sein erstes, eigenes Werk erinnert er sich noch ganz genau - vielleicht deshalb, weil es noch immer in seiner Werkstatt steht. Eine hübsche, kleine Truhenorgel.

Zu tun gibt's meist genug

In seinem Unternehmen ist Walter Vonbank aber nicht der Einzige, der Holz und Co. zu grandiosen Instrumenten verarbeitet. Das Team von „Walter Vonbank-Orgelbau“ besteht aus sechs Personen. Auch vor der Lehrlingsausbildung schreckt man hier nicht zurück. Denn zu tun gibt es meist genug: Wenn nicht gerade restaurierungsbedürftigen Instrumenten zu neuem Glanz verholfen wird, baut das Team bei Bedarf auch ganz neue Orgeln. Welche die bisher schönste Arbeit war, kann Walter Vonbank nicht entscheiden. „Alle Instrumente sind eigen, immer ist alles anders.“ Stattdessen erzählt er von der meist gespielten Orgel. Die steht in Piber und wird etwa sechsmal im Jahr gespielt.

Aus Idee wurde Realität

Walter Vonbank stammt eigentlich aus Vorarlberg, hat sein Herz aber an die Region rund um Murau verloren. „Es ist eine sehr lebenswerte Gegend“, sagt er. Und scheinbar auch eine Gegend, in der er frische Ideen für sein Kunsthandwerk sammeln kann - das beweist sein jüngstes Werk: eine Übeorgel aus Lärchenholz. „Die Idee dafür hatte ich schon länger“, erklärt Vonbank. Gefeatured mit dem Leaderprojekt „Lärche offensiv“, wurde aus den Plänen schließlich Realität.
Ein Jahr wurde an dem schönen Stück gebaut, das bis auf ein paar Kleinigkeiten ganz aus Lärchenholz besteht. „Diese Orgel war eine ziemliche Herausforderung. Die Lärche ist ein eher hartes Holz“, erzählt Walter Vonbank. „Und ein vergleichsweise kleines Instrument ist gleich schwer zu bauen wie ein großes.“
Die Lärcherne ist übrigens nicht die erste Übeorgel, die aus Walter Vonbanks Unternehmen stammt. Die erste wurde 2007 finalisiert, mittlerweile steht das gute Stück in St. Pölten.

Vier Personen benötigt

Solche Übeorgeln erfüllen, wie der Name schon sagt, einen einfachen Zweck: Sie dienen zum Üben, zu Hause, in der Schule oder auch in der Kirche. Dafür ist die Orgel in Teile zerlegbar und dadurch leichter zu transportieren. Vier Personen reichen aus, um das hölzerne Stück von A nach B zu bringen. Aus diesem Grund soll die Lärchenorgel auch vermietet werden, denn im Grunde wollen Instrumentenbauer nur eins: dass ihre Instrumente auch
gespielt werden.

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