Nici brennt auf den Weltcupauftakt

Brennt bereits auf den Weltcup-Auftakt: Nici Schmidhofer hofft auf Top-Ergebnisse Anfang Dezember in Lake Louise. | Foto: GEPA
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LACHTAL/KRAKAUEBENE. Mit Nici Schmidhofer (Nationalteam) und Ramona Siebenhofer (A-Kader) ist der Skibezirk IV-Oberes Murtal auf höchster Ebene des Österr. Skiverbandes im Doppelpack vertreten.

Während Siebenhofer anlässlich des Sölden-Riesentorlaufs bereits in der neuen Weltcupsaison angeschrieben hat, konnte Schmidhofer bisher den Vergleich nur im Training suchen.

Beide weilen schon seit zwei Wochen in Übersee und bereiten sich auf die Weltcuprennen in Aspen (Amerika) und Lake Louise (Kanada) vor.

Für Nici heißt es noch einige Tage warten, ehe die Speedsaison vom 4. bis 6. Dezember in Lake Louise mit zwei Abfahrten und einem Super G in Angriff genommen wird und es dabei auch zum direkten Vergleich der beiden heimischen Skisportaushängeschilder kommt.

Interview mit Nici Schmidhofer

Murtaler Zeitung/WOCHE Murtal: Wie ist die Saisonvorbereitung generell gelaufen?

Nici Schmidhofer: Sehr gut, ich habe mich im konditionellen Bereich sehr gut steigern können. Die dreieinhalb Wochen in Chile (Südamerika) waren sensationell. Wir hatten Rennbedingungen und ich konnte meine neuen Schuhe, Ski und die Bindung ausgiebig testen.

Da bin ich jetzt sehr gut aufgestellt und ich hoffe, dass es sich jetzt auf amerikanischem Schnee beim Auftakt gut umsetzen lässt. Ich hoffe, wir haben für jede Schneesituation - ob hart, glatt oder weich - eine Abstimmung gefunden. Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass das Material heuer für jede Situation passen wird.

MZ/WOCHE: Du warst ja am Rande des Trainingsaufenthaltes auch mitten im Epizentrum eines starken Erdbebens?

Schmidhofer: Ja, das war sehr interessant. Ich war gerade bei den Serviceleuten beim Abendessen und da hat plötzlich das ganze Haus gewackelt. Das hat sehr lange angedauert und nach einer Minute waren wir uns nicht mehr so sicher.

Im Internet habe ich dann gelesen, dass das Erdbeben eine Stärke von über sieben gehabt hat. Wir haben ein richtig großes Erdbeben erlebt, aber zum Glück ist gar nichts passiert.

MZ/WOCHE: Hast Du im Trainingsprozess gegenüber der letzten Jahre etwas umgestellt?

Schmidhofer: Das Krafttraining habe ich ein bisschen umgestellt, aber trotzdem geschaut, dass ich auch sehr viel Ausdauer trainiere. Ich habe viel auf Schnellkraft und weniger auf Muskelaufbau trainiert.

Vom Gewicht her gesehen stehe ich jetzt auch sehr gut da, ich habe zwei Kilogramm mehr als im Vorjahr und das ist für die Abfahrt natürlich sehr gut. Trotzdem bin ich sehr schnellkräftig was wiederum für die schnellen Passagen im Super G wichtig ist.


MZ/WOCHE: Wie schaut die Zielsetzung für die Saison 2015/16 aus?


Schmidhofer:
Die Ziele sind mit Weltcupsieg, Podium und mich unter den Top 10 in beiden Disziplinen fix zu etablieren dieselben wie im letzten Jahr und sollten auch möglich sein. Nur weil einige aufgehört haben und einige verletzt sind, wird es sicherlich nicht einfacher, es kommen nicht nur bei uns, sondern auch in Frankreich und in der Schweiz junge starke Läuferinnen nach.

Ich glaube daher, dass es nicht soviel leichter ist wie es in den letzten Jahren war. Wenn man gewinnt ist es eigentlich völlig egal, wer am Start ist und hinter einem platziert ist.

MZ/WOCHE: Verspürst Du jetzt nach der Verletzung von Anna Fenninger und vielen Rücktritten im ÖSV-Lager ein größeres Medieninteresse rund um die restliche Mannschaft?

Schmidhofer: Das ist schwer zu sagen, weil für mich als Speedläuferin noch nicht wirklich was Großartiges war in diesem Bereich. In der Gruppe ist es für mich jetzt schon etwas anderes. Meine neue Zimmerkollegin ist Ramona Siebenhofer. Wir haben uns schon sehr gut aufeinander eingestellt. Außerdem gibt es in unserer Trainingsgruppe sehr viele junge Gesichter.

Wir bringen die Startplätze trotz der Rücktritte locker voll und es wird für einige auch wieder zum Quali-Fahren. An sich hat sich für mich nicht sehr viel geändert. Mir fällt nur auf, dass ich mit 26 Jahren bereits die älteste, aber noch immer die kleinste Läuferin in meiner Trainingsgruppe bin.

MZ/WOCHE: Du hast Ramona Siebenhofer angesprochen, entsteht da jetzt ein spezieller Skibezirk IV-Oberes Murtal-Spirit?

Schmidhofer:
Als wir vor einigen Jahren noch im Landeskader standen war schon vom „Murtal-Express“ die Rede. Da waren auch noch meine Cousine und Doris Breuer dabei. Ein bisserl wollen wir jetzt natürlich den Murtal-Express-Spirit wieder aufleben lassen.

Wir sind zu zweit und wir können uns selbst pushen. Die Ramona ist auch sehr gut drauf, fährt sehr schnell und wir werden versuchen, dass wir uns auf ein Packerl hauen und gemeinsam anspornen. Schön wäre es, wenn wir gemeinsam Erfolge feiern könnten.

MZ/WOCHE: Abfahrt oder Super G, wo siehst Du persönlich Deine Stärken?

Schmidhofer: Ich glaube, dass es in beiden Disziplinen für ganz vorne reichen kann. Wie gesagt ich habe mit dem Blick auf die Abfahrt ein wenig zugelegt. Natürlich kommen mir die Gleitpassagen nicht entgegen, das wird auch immer so bleiben.

Sobald es technisch wird, kann ich aber auch sehr schnell sein, wie man bei der WM gesehen hat. Durch die Körpergröße und mein Gewicht wird es aber im Super G wahrscheinlich etwas leichter fallen.

MZ/WOCHE: Welche Erwartungen gibt es jetzt für die Auftaktrennen in Übersee?

Schmidhofer: Natürlich möchte ich vom ersten Rennen weg dabei sein. Meine bisher beste Platzierung in der Abfahrt von Lake Louise war im Vorjahr Rang elf, diesen zu toppen ist möglich. Im Super G wäre sicherlich ein Top 5-Rang für mich möglich.

MZ/WOCHE: Wie schaut es eigentlich nach der Verletzung von Anna Fenninger mit der Hierarchie in der Speedtruppe aus?

Schmidhofer: Wir sind einige starke Mädels und daher gibt es bei uns im Team keine richtige Hierarchie. Lizz Görgl, Cornelia Hütter, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler und ich können gemeinsam mit den anderen Mädels ganz schön Gas geben. Wir sind gemeinsam als Einheit stark und nicht jeder für sich.

MZ/WOCHE: Du hast jetzt gleich fünf Steirerinnen angesprochen, geben heuer die Steirermädels das Tempo und die Richtung vor?

Schmidhofer: Vielleicht müssen wir den Murtal-Express in einen Steirer-Express umdisponieren. Grundsätzlich hoffe ich aber schon, dass wir zwei Murtalerinnen die restliche Steiermark im Griff haben.

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