Schulbeginn in Tirol: Knapp 900 Erstklässler weniger als im Vorjahr

Beate Palfrader ist Bildungslandesrätin und Präsidentin des Landesschulrates. | Foto: Foto: Berger, Land Tirol
  • Beate Palfrader ist Bildungslandesrätin und Präsidentin des Landesschulrates.
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TIROL. Die Schulbank drücken – das müssen spätestens seit Beginn dieser Woche 51.121 Tiroler Pflichtschulkinder sowie 29.913 SchülerInnen der mittleren und höheren Schulen. Im Laufe des Schuljahres werden noch rund 13.000 BerufsschülerInnen hinzukommen, sodass es im Schuljahr 2014/2015 insgesamt rund 94.000 SchülerInnen geben wird. 4.350 PflichtschülerInnen werden heuer voraussichtlich die schulische Tagesbetreuung in Anspruch nehmen. „Das sind um 300 Plätze mehr als im Vorjahr“, freut sich LR Palfrader. Etwa 1.000 PflichtschülerInnen werden in einem Hort oder einem alterserweiterten Kindergarten am Nachmittag betreut.
Die Zahl der ErstklässlerInnen samt Vorschulkindern stabilisiert sich bei 7.593. „Insgesamt ist die Zahl der PflichtschülerInnen gegenüber dem Vorjahr um knapp 900 gesunken und damit insgesamt weiter rückläufig“, hält Bildungslandesrätin und amtsführende Präsidentin des Landesschulrats für Tirol Beate Palfrader fest. Dem steht ein leichter Anstieg um 111 SchülerInnen an mittleren und höheren Schulen gegenüber.

Alle HS in NMS umgewandelt

Im Schuljahr 2014/2015 starten nun auch die letzten HS in Fieberbrunn, Kirchberg i.T., Kitzbühel, Kössen, St. Johann, Westendorf, Niederndorf, Serfaus-Fiss-Ladis und Pfunds als NMS durch. „Ich freue mich, dass die Umwandlung der Hauptschulen in Neue Mittelschulen nun abgeschlossen ist“, betont LR Palfrader.
Mit dem Schuljahr 2014/2015 wird für alle allgemein bildenden höheren Schulen die Durchführung der standardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfung – die sogenannte Zentralmatura – verpflichtend eingeführt. Die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen werden im Schuljahr 2015/2016 folgen.

Modellregion Zillertal

Alle sieben Neuen Mittelschulen im Zillertal (Fügen, Hippach, Mayrhofen, Stumm, Tux, Zell am Ziller) sind involviert. Im Zentrum stehen Individualisierung, Personalisierung und Kompetenzorientierung des Unterrichts. Die Fähigkeiten und Begabungen, aber auch die besonderen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler werden durch individualisiertes und kompetenzorientiertes Lernen gezielt und nachhaltig entwickelt.

Hier die weiteren Fakten zum neuen Schuljahr in Tirol

* Ein wohnortnahes schulisches Angebot sind Palfrader ein wichtiges Anliegen. Daher spielen auch kleinere Schulen aufgrund der topografischen Situation in Tirol eine wichtige Rolle, sie sind "ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und tragen wesentlich zur Attraktivität der Dörfer als Wohnort für Familien bei" dennoch ist auf eine kontinuierliche sinnvolle Weiterentwicklung der Kleinschulstruktur zu achten. 78 einklassige Volksschulen gibt es im kommenden Schuljahr (zwei weniger als im Schuljahr 2013/14), davon haben über die Hälfte der Schulen weniger als 16 Schülerinnen bzw. Schüler.

* Zentralmatura: erfolgreicher Testlauf in den vergangenen Jahren - im Schuljahr 2013/14 wurden in Tirol an AHS und BHS im Rahmen von Schulversuchen bereits ca. 2.000 standardisierte Klausuren geschrieben, im Bundesländerverglieich konnte Tirol - gemeinsam mit Oberösterreich - mit der geringsten Anzahl an negativen Noten punkten. Überhaupt waren die Noten beim "Zentralmatura-Probelauf" tendenziell besser als jene der konventionellen Reifeprüfung des Vorjahres. Die flächendeckende Einführung der "Zentralmatura" - an den AHS im nächsten Schuljahr (2014/15), an den BHS ein Jahr später (2015/16) bleibt eines der Hauptthemen.

* Gütesiegel "Gesunde Schule Tirol"
wird an Schulen, die Gesundheitsförderung systematisch umsetzen und in die Kernprozesse der Schulen (Lehren und Lernen) integrieren, auf Antrag verliehen. Es wird gerade auf gemeinsame Initiative der Tiroler Gebietskrankenkasse, dem Land Tirol und dem Landesschulrat für Tirol entwickelt. Im Fokus steht die Gesundheit in der Lebenswelt Schule (für Schülerinnen und Schüler, für Lehrpersonen und Nichtlehrerpersonal) sowie die Gesundheitsprophylaxe, da in der Kindheit und Jugend die Weichen für Gesundheit, Gesundheitsverhalten und Lebensqualität in den späteren Jahren gestellt werden.

* PHTLA (Private Höhere Technische Lehranstalt) Kramsach Glas und Chemie: seit September 2013 werden in Kramsach "Chemieingenieure" ausgebildet - ein Novum in Westösterreich. Der notwendig gewordene Um- und Erweiterungsbau ist abgeschlossen und wird am 19. September 2014 offiziell eröffnet, den Schülerinnen und Schüler stehen best ausgestatte Labors und Geräte zur Verfügung. Das Interesse an der Ausbildung ist groß, die Leistungen der "ersten" Schülerinnen und Schüler waren gut, sie sind laut Aussage von Dir.in Pittl-Thapa begeistert vom Sujet Chemie" und motiviert. Dieses Jahr wurden 27 Schüler/innen neu aufgenommen.

* "Pädagogische Beratungszentren (PBZ) - Tiroler Modell": Mit der beabsichtigten Errichtung pädagogischer Beratungszentren in allen Tiroler Bildungsregionen erfolgt eine Neuausrichtung der Begleitung im Bereich der Inklusion. Ziel der Maßnahmen ist eine qualitative Verbesserung im Bereich des inklusiven Unterrichts und damit verbunden eine schrittweise quantitative Steigerung der Inklusionsmöglichkeiten für Kinder mit Behinderungen. Das Vorhaben steht im Einklang mit der von Österreich ratifizierten UN – Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und folgt der Intention des Schulorganisationsgesetzes: Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen in bestmöglicher Weise auch an allgemeinen Schulen unterstützt werden können. Es wurde ein Landeskoordinator bestellt, der die Einführung begleitet.

Daten Pflichtschulen:

Im Schuljahr 2013/2014 besuchten 28.309 SchülerInnen 373 VS, 1.775 Jugendliche 32 PTS, 20.773 Kinder 105 NMS/HS sowie 1.166 Kinder die Sonderschulen in Tirol – also insgesamt 52.023.
* Im Schuljahr 2014/2015 werden voraussichtlich 28.134 Kinder die VS, 20.334 SchülerInnen die NMS/HS, 1.518 Jugendliche die PTS und 1.135 die Sonderschule besuchen. Das sind 175 VS-, 31 Sonder-, 439 HS/NMS- und 257 PTS-SchülerInnen weniger als im Vorjahr.
* Im kommenden Schuljahr wird es insgesamt 49 Klassen weniger geben, darunter zwei VS-, 30 HS/NMS-, zwölf Polytechnische und fünf Sonderschulklassen.
* 7.050 Lehrpersonen unterrichteten im Schuljahr 2013/2014 an allgemein bildenden Pflichtschulen in Tirol.
* 2014 haben 155 VS-, 130 HS/NMS- und 20 SonderschullehrerInnen ihr Studium abgeschlossen

Mittlere und Höhere Schulen

* Im Schuljahr 2013/2014 besuchten 14.191 SchülerInnen eine Allgemein bildende höhere Schule (AHS), 15.611 SchülerInnen eine Berufsbildende mittlere oder höhere Schule (BMHS) und 13.092 SchülerInnen eine Fachberufsschule (TFBS) – insgesamt 42.894.
* Im Schuljahr 2014/15 werden voraussichtlich 14.255 SchülerInnen (+ 0,45 %) eine AHS, 15.658 SchülerInnen (+ 0,03 %) eine BMHS besuchen; die Zahl der SchülerInnen, die eine TFBS besuchen werden, ist schwer zu prognostizieren, da der Großteil der Lehrverträge in den Monaten Juli / August abgeschlossen wird.
* Im SJ 2014/15 werden voraussichtlich 3.555 BundeslehrerInnen an mittleren und höheren Schulen und an neuen Mittelschulen unterrichten, an den TFBS waren im SJ 2013/14 577 Lehrpersonen im Einsatz.

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