Leserbrief: Medizinische Versorgung im Pinzgau in Gefahr?

Foto: dergeradeweg.com

Nichtnachbesetzung von Radiologiepraxen in Zell am See“, „keine ärztliche Betreuung nach 22 Uhr in der Ambulanz des KH Mittersill“, „Umstellung des Ärztenachtdienstes auf lediglich Telefonberatung mit Ferndiagnose, wobei ein Arzt für das Land Salzburg scheinbar genügt“ „für zahlreiche Patienten unfinanzierbare Selbstbehalte, wie Ambulanzgebühren“ - das alles sind Schlagzeilen der vergangenen Tage. Ist die medizinische Versorgung im Pinzgau künftig nicht mehr ausreichend gesichert? Ärger, Verwunderung, ja Entsetzen machen sich breit.

Bis jetzt wurde uns jahrelang eingetrichtert, aus Kostengründen die ohnehin überfüllten Ambulanzen in den Krankenhäusern nicht aufzusuchen, sondern die niedergelassenen Fachärzte zu konsultieren. Nun auf einmal soll alles anders sein? Wurden uns bisher falsche Tatsachen vorgegaukelt oder werden wir heute besseren Wissens angelogen? Hat sich von den Verantwortlichen schon irgendjemand Gedanken darüber gemacht, wie das in ländlichen Gebieten funktionieren soll?

Zur Radiologiefachärztepraxis in Zell am See kann ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, denn nicht jede(r) hat ein Automobil zur Verfügung und die öffentlichen Verkehrsmittel fahren bei uns auch nicht im 10 Minuten Takt. Die Erreichung des KH Zell am See gestaltet sich da schon etwas schwieriger. Was ist weiters mit den seit Jahren vielgepriesenen Vorsorgeuntersuchungen, wie etwa Mammographie u.a.? Bleiben die künftig auf der Strecke? Ach ja, für eine Oberpinzgauerin ist es sicherlich zumutbar, in das etwa 90 km entfernte Schwarzacher KH zu kommen. Gilt dieses Argument auch für eine Asylwerberin gleichermaßen? Was ist mit den zahlreichen, vielleicht schon gesundheitlich etwas angeschlagenen älteren Personen? Richtig, die bleiben wieder einmal ganz auf der Strecke, sind wieder einmal auf Nachbarschaftshilfe angewiesen, wobei sich die Nachbarn und Familienangehörigen auf eine Tagesreise vorbereiten können.

Meine Bitte an die Verantwortlichen. Hört auf mit dem scheinbaren Kaputtsparen. Hört auf mit dem nicht mehr zu verstehenden hintergründigen Politikum! Setzen Sie alles daran, um den Flüchtlingen aus Afrika und Asien zu helfen, aber bitte sorgen Sie auch mit derselben Vehemenz für gute Lebensqualität unserer Landsleute und dazu gehört nun einmal eine ausreichende medizinische Versorgung - auch im ländlichen Bereich. Hausverstand und Herzenswärme gibt’s gratis, man muss beides nur einsetzen und zwar zum Wohle Ihrer Landsleute, Ihrer Wähler und Wählerinnen.

Renate Ratzenböck,
5723 Uttendorf

Unter folgenden Links gibt es noch zwei aktuelle Leserbriefe zum Thema Gesundheitsversorgung im Pinzgau (von Manfred Deutsch/Mittersill und von Dr. Erich Egger & Marietta Kleinschuster/Zell am See):

http://www.meinbezirk.at/pinzgau/politik/leserbrief-aerztliche-notversorgung-im-oberpinzgau-in-gefahr-d1477098.html

http://www.meinbezirk.at/pinzgau/politik/offener-brief-an-die-pinzgauer-buergermeister-nachbesetzung-von-arztpraxen-d1477107.html

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