"Ich bin keiner, der etwas vertuscht"

Taufkirchens Bürgermeister Paul Freund.
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TAUFKIRCHEN. Im Interview spricht Freund über Berührungsängste, beinhartes Handeln und was ihn bei der Flüchtlingsthematik zum Umdenken gebracht hat.

BezirksRundschau: Sie sind jetzt ein Jahr im Amt. Wie sieht Ihr bisheriges Resümee aus?
Freund: Ich hab die Entscheidung noch keinen Tag bereut, weil mir die Arbeit Spaß macht. Außerdem kann ich den Leuten direkt helfen, weil man viele Gestaltungsmöglichkeiten hat. Es ist ein Fulltimejob – wenn man ihn gescheit machen will.

Wie erklären Sie sich, dass Sie bei der Bürgermeisterwahl überraschend mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt wurden?
Um ehrlich zu sein, mit so einem Ergebnis hatte ich nicht gerechnet. Schon deshalb, weil drei Kandidaten zur Auswahl standen. Ich war mit 19 bereits Landjugendchef und zehn Jahre lang Kommandant der FF Laufenbach. Ich war also überall im Gesellschaftsleben dabei. Aber vielleicht lag's ja auch an meinem Job als Briefträger …

Also ein Ortschef für wirklich alle?
Bei mir geht es um keine politische Farbe. Ich habe auch keine Berührungsängste und könnte mich an keine einzige Person in der Gemeinde erinnern, mit der ich nicht reden würde.

Apropos Berührungsängste. Sie haben im Zuge der Flüchtlingskrise Flagge gezeigt und sich sehr für deren Unterbringung eingesetzt. Warum eigentlich?
Wir waren damals, Ende Juni 2015, eine der ersten Gemeinden, die damit konfrontiert wurden. Mein erster Gedanke war, wie kann ich das verhindern. Aber dann hab ich mir gedacht, wenn ich als Bürgermeister gegen die Unterbringung von Flüchtlingen bin, wie soll ich dann die Bürger davon überzeugen. Das kann man doch nicht verlangen.

Derzeit sind knapp 40 Asylwerber in Taufkirchen untergebracht. Hat es da jemals Probleme gegeben?
Nein, kein einziges. Ich möchte aber schon betonen, dass ich die Ängste der Bevölkerung sehr ernst nehme. Und sollte etwas passieren, möchte ich das als Erster erfahren. Denn ich bin keiner, der da etwas vertuscht, sondern der beinhart verfährt.

Derzeit wird ein Sparmarkt an der Gemeindegrenze errichtet. Die Sparkasse wird ebenfalls in den Markt integriert. Was sagen Sie dazu?
Mir ist wichtig, dass es im Ortskern keine leeren Geschäfte gibt. Deshalb werden wir für das frei werdende Sparkassengebäude einen Nachmieter suchen. Dasselbe gilt für Blumen Melanie, die in Karenz gehen wird. Fix ist dafür ein Physiotherapeut, der ab Anfang Juni ins Gemeindeamt übersiedelt.

Gibt es weitere Projekte?
Mittelfristig wollen wir das 35 Jahre alte Sport- und Tennisheim sanieren. Großes Ziel wäre für die Ebner-Gründe (befinden sich neben dem Friedhof) Büros zu errichten – auch für Fachärzte. Unterlagen für die Kindergartensanierung liegen beim Land. Heuer sollen noch Park&Ride-Parkplätze im Bahnhofsbereich entstehen. Die Planungsarbeiten dafür laufen. Zudem startet Mitte des Jahres die ASZ-Errichtung. Weiters laufen Gespräche über Vitales Wohnen samt Tagesbetreuung. Das wollen wir bis Mitte des Jahres auf Schiene bringen. Die Umsetzung ist für 2017 geplant.

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