"Müssen dieses heiße Eisen jetzt angreifen"
Vieles soll in Schärding besser werden – das zumindest will SPÖ-Vizebürgermeister Günter Streicher erreichen.
SCHÄRDING. Im Interview spricht der SPÖ-Politiker über marode Sportstätten, den Ausbau des City Busses sowie über die nicht zufriedenstellende Situation bei der Stadtpolizei.
Herr Streicher, Sie und Ihre Partei haben sich 2017 viel vorgenommen. Kurz zusammengefasst – um was geht's?
Streicher: Ich will, dass Schärding eine noch lebendigere, aktivere Stadt wird, die den Menschen ein lebenswertes Umfeld für Wohnen, Arbeit und Freizeit bietet.
Was bedeutet das im Konkreten?
Leistbares Wohnen für Junge und Familien, mehr Lebensqualität für die ältere Generation. Hier brauchen wir einen Seniorentreff und den Ausbau von Betreutem Wohnen. Zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine eigene Krabbelstube sowie ein Sommerkindergarten sind für heuer das Ziel.
Sie plädieren ja auch für den Ausbau des Schärdinger Verkehrskonzepts. Wie soll das aussehen?
Der Ausbau der City Bus Linie über die Gemeindegrenzen hinaus mit Anbindung an die öffentlichen Bus- und Bahnlinien sind das Ziel. Der City Bus sollte öfter am Tag fahren – nicht nur wie aktuell die zwei- oder dreimal täglich.
Könnten Sie sich auch ein Seniorentaxi, wie das in St. Florian eingeführt wurde, vorstellen?
Vorstellen schon, aber ich glaube, das ist eher was für kleinere Gemeinden. Wie schon gesagt: Statt eines zusätzlichen Angebots wäre ich lieber für den Ausbau des City Busses. Ebenso hat die Erweiterung der Radwege Priorität.
Apropos Priorität. Sie bemängeln die Situation bei der Stadtpolizei, warum?
Weil die nicht zufriedenstellend ist. Derzeit sind nur zwei von fünf ausgewiesenen Dienstposten besetzt. Damit ist kein geregelter, sinnvoller Dienstbetrieb möglich. So wie es jetzt ist, ist das weder Fisch, noch Fleisch.
Aber würde eine Aufstockung nicht zu viel kosten?
In der heutigen Zeit muss uns die Sicherheit für die Bürger etwas wert sein. Wir budgetieren ausgeglichen, da wären meiner Meinung nach ein bis zwei zusätzliche Beamte tragbar. Auf jeden Fall müssen wir dieses heiße Eisen endlich angreifen.
Ein "heißes Eisen" ist auch die lang versprochene Sanierung der Bezirkssporthalle. Was sagen Sie dazu?
Die Generalsanierung ist überfällig, das Gebäude längst ein Sanierungsfall. Es fehlt ein Konzept. Ein solches gehört heuer noch her. Wir müssen hier gemeinsam beim Land um Förderungen ansuchen, damit die Bezirkssporthalle Mitte der aktuellen Legislaturperiode saniert ist.
Sie haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass Sie für Gemeindezusammenlegungen sind. Was tut sich da?
Die Zusammenarbeit mit unseren Nachbargemeinden muss intensiviert werden. Das Kirchturmdenken ist mir ein Dorn im Auge. Nur gemeinsam können die steigenden Aufgaben bewältigt werden. Ich rege einen sofortigen Start von Gesprächen an – samt rundem Tisch mit allen Beteiligten. Ich fordere, dass hier die Bevölkerung noch 2017 informiert wird.
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