Ab 2020 acht GKK-Planstellen weniger im Bezirk

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BEZIRK (ven). In Zukunft werden die GKK-Planstellen bei den Ärzten im Bezirk abnehmen. Geht es nach dem Regionalen Strukturplan Gesundheit, werden im Jahr 2010 nur mehr 83 - statt wie derzeit 91 - Planstellen besetzt sein.

Acht Stellen weniger

Konkret betrifft es die Bereiche Allgemeinmedizin (von 40 auf 37), Chirurgie (von einer auf null), Radiologie (von drei auf zwei), Urologie (von derzeit zwei auf eine) und Zahnmediziner (von 26 auf 24).

Zahlen laut Bevölkerung

"Das Gesetz sieht einen stationären und ambulanten Versorgunsplan vor", so GKK-Bereichsdirektorin Helgard Kerschbaumer zur WOCHE. Der Regionale Strukturplan Gesundheit wurde nun beschlossen, er betrifft auch den niedergelassenen Bereich. "Der Plan stützt sich auf eine Studie des Joanneums und richtet sich nach der Bevölkerungszahl. Und diese wird - wie wir alle wissen - immer weniger im Bezirk", so Kerschbaumer. Der Stellenplan bis 2020 beinhaltet somit empfohlene Richtwerte.

Klaus Mitterdorfer, stellvertretender Kammeramtsdirektor der Ärztekammer, bemängelt, dass die Ärztekammer bei der Erstellung des Planes gänzlich nicht beteiligt war. "Der Plan beinhaltet die Vorstellungen von Politik und Sozialversicherung, für die Gebietskrankenkasse (GKK) hat er lediglich Empfehlungscharakter. Wie sich die GKK bei Freiwerden einer Stelle dann entscheiden wird - ob wir sie neu ausschreiben dürfen - bleibt abzuwarten", erklärt er. "Wir gehen davon aus, dass wir im Rahmen der Vertragspartnerschaft gemeinsam entscheiden werden." Diskussion gäbe es derzeit um die Besetzung einer Stelle im Bereich Physikalischer Medizin in der Stadt Spittal. "Konkret bemühen wir uns um jede Stelle beziehungsweise wollen wir die Versorgung stärken, vielleicht mit Anreizsystemen für den ländlichen Raum", so Mitterdorfer.

Plan von Bund?

Das Team Kärnten und die Freiheitlichen im Bezirk sind mit dem Strukturplan nicht einverstanden. "Es kann nicht sein, dass es im ganzen Bezirk nur zwei Kinderärzte mit einer Kassenstelle gibt", so Landtagsabgeordneter Christoph Staudacher (FPÖ). "Der Bund soll in erster Linie die Strukturplanung übernehmen und für einheitliche, zeitgemäße und bedarfsorientierte Standards im gesamten Bundesgebiet sorgen", ist der Tenor vom Team Kärnten mit Landesrat Gerhard Köfer zu den Entwicklungen.

Viele in Pension

Derzeit gäbe es laut Kerschbaumer keine unbesetzte Stelle im Bezirk. "Allerdings ist es nicht so leicht wie früher, manche Stellen mussten wir öfter ausschreiben, bis sich jemand gemeldet hat. Es ist zäher geworden", so die Bereichsdirektorin. Es läge am demografischen Problem. "In der Vergangenheit haben wir pro Jahr rund zehn bis 15 Stellen ausgeschrieben, derzeit sind es rund 30, weil auch viele Ärzte ziemlich zeitgleich in Pension gehen", erklärt sie.

PHC sollen entlasten

Landärzte hätten auch nicht mehr das große Problem mit der dauernden Bereitschaft. "Ein praktischer Arzt hat eine Mindest-Ordinationszeit von 22 Stunden in der Woche, sowie an einem Nachmittag zwei Stunden. Dann kommen noch Visiten hinzu, die Teilnahme am Dienstrad der Wochenendsdienste ist zwar verpflichtend, aber nicht mehr so häufig." Kerschbaumer sieht in den geplanten Primary Health Centern (PHC), die als Entlastung der Krankenhausambulanzen dienen sollen, große Vorteile. "Wenn hier mehrere zusammenarbeiten, ist es wahrscheinlicher, dass der Patient gut versorgt wird."

Work-Life-Balance gefragt

Auch der Arbeitseinsatz der Ärzte selbst habe sich heutzutage sehr geändert. "Viele legen vermehrt Wert auf die Wort-Life-Balance, die Medizin ist zudem weiblicher geworden und die Ärztinnen haben auch Kinder." Das System müsse dementsprechende Antworten auf die neuen Herausforderungen finden, für Kerschbaumer seien Gruppenpraxen hier eine Lösung.

Zur Sache

Der Stellenplan im Detail für den Bezirk Spittal (Stand 2015 - RSG 2020)
Allgemeinmedizin: 40 - 37
Augenheilkunde: 3 - 3
Chirurgie: 1 - 0
Gynäkologie: 3 - 3
HNO: 2 - 2
Dermatologie: 1 - 1
Innere Medizin: 3 - 3
Kinderheilhkunde: 2 - 2
Lungenheilkunde: 1 - 1
Neurologie: 1 - 1
Psychiatrie: 1 - 1
Orthopädie/Unfallchirurgie: 2 - 2
Radiologie: 3 - 2
Urologie: 2 - 1
Zahnmedizin: 26 - 24

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