Näher dran!
Teschl-Hofmeister: "Endlich Zeit um Spaß zu haben" (mit VIDEO)
NÖ Jugend- und Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister über ein anstrengendes Schuljahr für alle. Interview: Christian Trinkl
NIEDERÖSTERREICH. Endlich Ferien – aber was ist eigentlich anders? Die Schüler waren ja nur kurz in der Schule.
Na, hoffentlich ist vieles anders. Erstens mal das Gefühl, dass einfach Ferien sind und man nicht lernen muss. Man kann lernen, muss aber nicht. Ich glaube, was jetzt Raum erobern sollte: ist Spaß haben und die Zeit nutzen.
Wie war dieses Jahr für Sie als Mutter und Bildungslandesrätin, von der Eltern Antworten erwarten?
Es ist eben eine Pandemie und die ist schwer planbar – das ist ein Ausnahmezustand. In der normalen Realität, die wir vor Corona hatten und hoffentlich jetzt auch bald wieder haben, kann man ja planen. Aber in der Pandemie –die hat uns kalt erwischt – da mussten wir flexibel sein. Und da muss man sagen, dass das österreichische Schulsystem das hervorragend gemeistert hat. Davor hätte man nicht geglaubt, dass man von einem Tag auf den anderen alles umstellen kann.
Die SPÖ fordert Bonussemester oder Zuzahlungen für Nachhilfe – was ist da Ihr Plan?
Wir bieten ja Nachhilfe an, die bereits zu einem Großteil schon gratis ist – das muss man nicht neu erfinden. Die Gemeinden sind ja für die Ferienbetreuung zuständig und das machen sie in immer größerer Zahl. Wir haben Lernwerkstätten ins Leben gerufen und haben dies seit letztem Jahr ausgebaut.
Im letzten Jahr kam ja der Vorwurf, nachdem der Sommer gut war, dass die Schulen im Herbst nicht auf die neue Welle vorbereitet waren. Sind wir heuer besser vorbereitet?
Nachdem was man jetzt weiß, bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir gut aufgestellt sind. Wir haben die Impfung, das ist das große Ass in unserem Ärmel. Die Lehrenden sind super geimpft in NÖ – mehr als 80 Prozent. Das könnten von mir aus noch mehr sein. Weiters ist die Teststrategie super. Da hoffe ich sehr, dass diese aufrechtbleibt.
Ein Drittel der Maturanten findet, dass Corona den Start ins Berufsleben bzw. Studium erschwert. Sie haben Angst, dass es quasi eine Matura "zweiter Klasse" ist.
Es mag sein, dass man ihnen die Matura von Seiten der Lehrpersonen einfacher gemacht hat. Aber ich finde, das haben sich die jungen Leute auch verdient. Es war kein normales Schuljahr. Aber ich glaube trotzdem, dass die Matura besonders viel Wert ist, weil man einfach sieht, wenn man es schafft abzuschließen, dann hat man in diesem Jahr sehr viel für sich selbst gelernt: Eigenständigkeit, Digitalisierung, Selbstorganisation – und das werden die Menschen wissen, die sich dieses Zeugnis anschauen.
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