Amstettens Häuser werden zum Tatort

Ein August-Tag geht zu Ende. Die Kinder fallen nach einem Tag im Freibad müde ins Bett. Kurz darauf auch die Eltern. Nicht ahnend, dass noch in derselben Nacht das eigene Haus von Kriminellen heimgesucht wird.

Sicherheitstüre geknackt

"Die Einbrecher haben das Schloss der Sicherheitshaustüre abgebrochen", erklärt Johann Haiderer aus Neustadtl. Er und seine Familie waren vor einiger Zeit Opfer eines Einbruchs. "Sie hatten es auf Schmuck und Bargeld abgesehen und erbeuteten etwa 300 Euro", fügt er hinzu. Schlimmer als der Schaden ist es allerdings, sich im eigenen Heim nicht mehr sicher zu fühlen. "Die Angst flaut erst mit der Zeit ab", so Haiderer.

"Nicht den Helden spielen"

Wer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte auf keinen Fall den Helden spielen, rät Michael Wallner von der Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion Amstetten. Man sollte dem Täter immer einen Fluchtweg aus dem Haus oder der Wohnung offen lassen, denn man wüsste nie, wie dieser in die Enge getrieben reagiert.

Mehr Streifen unterwegs

Speziell wegen des Fluchtweges sind auch die Orte entlang der Autobahnen bei Einbrechern sehr beliebt. In gefährdeten Gebieten, aber auch in Regionen, wo gerade ein Einbruch verübt wurde, sind derzeit verstärkt Dämmerungsstreifen unterwegs, erklärt Amstettens Dienststellenleiter Ferdinand Humpl.

Einfallsreiche Täter

Dass die Dreistigkeit der Einbrecher zunimmt, zeigen weitere Beispiele aus Amstetten. Ein Einbrecher fuhr mit dem Zug über die Grenze, stieg in Amstetten aus, brach in eine Wohnung ein und wollte mit dem nächsten Zug zurückfahren, wäre er nicht von einem Nachbarn entdeckt worden. Ein anderer stand plötzlich neben dem Bett einer Hausbesitzerin und stahl Geld aus dem Nachttisch. Für den Täter, der bereits mehrere Tage im nur wenige Meter entfernten Heuboden schlief, klickten wenig später die Handschellen. "Täter lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen", warnt Michael Wallner.