Blick hinter die Kulissen: So lebt es sich beim Zirkus
STADT AMSTETTEN. Der Ticketschalter ist geschlossen. Das Zelt ist verwaist. Die Pferde und Ziegen genießen gerade ihr Futter. Ein Mann trägt den Müll weg, ein anderer belädt einen Lkw-Anhänger. Zu hören ist nur das Bellen zweier Hunde und der Lärm der vorbeifahrenden Autos – noch. Denn in ein paar Stunden wird das Staunen, Lachen und Klatschen des Publikums durch die Planen des Zirkuszeltes nach außen dringen.
Das Leben ist ein Zirkus
Der Zirkus Althoff ist in der Stadt und inmitten der aufgebauten Wohn- und Lastwagenburg hinter dem Umdasch-Stadion bei der Umfahrungsstraße steht Kristoph Drexler: "Ich bin das Mädchen für alles", erzählt der 31-Jährige. Seit eineinhalb Jahren tourt der 31-Jährige durch das Land und macht im Jahr Halt in Dutzenden Städten. Die Familie Althoff, dessen Name der Zirkus trägt, gehört zu den ältesten und bekanntesten Zirkusdynastien.
Aus Liebe zum Zirkus
"Wenn ich als Kind ein Plakat gesehen habe, bin ich ganz narrisch geworden", berichtet der gebürtige Korneuburger von der frühen Liebe zum Zirkus. Durch die vielen Besuche lernte er dann die Zirkustruppe besser kennen, und irgendwann kam schließlich der Tag, an dem er sich ihr anschloss.
Leben auf der Straße
"Es ist sehr anstrengend", gibt er zu, auch finanziell. Wenn die Leute zu den Aufführungen kommen, könne man durchatmen, erzählt er, denn dann "geht es wieder weiter". Dass es gute und schlechte Zeiten gebe, sei ihm aber bewusst gewesen. "Das hat man mir vorher gesagt", so Drexler, der beruflich aus dem Bereich der Krankenpflege kommt.
Das Leuchten in den Augen Drexlers verrät aber die Begeisterung für das Leben auf den Straßen des Landes, das er auf keinen Fall eintauschen würde.
Tiere, Clowns und Akrobaten "sind Standard", sagt er über die Erwartungen der Besucher. Zu den Vorstellungen gehören ebenso Ponys und Pferde. Auch Ziegen und Tauben zählen zum aktiven "Personal". "Nur nicht der Esel, der ist schon in Pension", lacht er.
Es geht immer weiter
Nach einem durchaus etwas längeren Aufenthalt in Amstetten wird nach der 11-Uhr-Vorstellung am Sonntag auch schon wieder alles abgebaut. "Alle helfen zusammen", freut er sich und fügt hinzu: "Ich bin immer erstaunt, wie schnell das geht." Aber schließlich wisse jeder, was er zu tun hätte. Danach geht es in die nächste Stadt. In diesem Fall ist es Haag, wo die Truppe nach Amstetten vom 12. bis 14. Oktober Station macht. "Es gibt nichts Schöneres", sagt Kristoph Drexler, bevor es für ihn schon wieder weitergeht. Schließlich müssen noch die restlichen Plakate verteilt und aufgehängt werden.
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