Christentag 2013
Quo vadis zum Mostviertel Christentag am 30. Juni im Umdasch-Stadion
Wo Religion ein Fußballstadion braucht, um sich Geltung und Gehör zu verschaffen, ist Skepsis angesagt. Christen in einer Sportarena - das Setting ist nicht neu. Bereits in der Anfangszeit der Kirche wurden Christen einem breiten Publikum vorgeführt, das sich an ihrem Märtyrertod ergötzte. Inzwischen gibt es offensichtlich Christen, die aus freien Stücken in die Arena treten. Und: Diesmal sind sie es, die Brot und Spiele anbieten: Essen, Trinken, Sport, gemütliches Beisammensein und ein Musical. Und ein Gottesdienst, der mit Livemusik, Predigt und Gebet für Kranke lockt. Gerade so, als wäre dieses Angebot revolutionär... Am meisten allerdings verwirrt der Titel der Veranstaltung: „Mostviertel Christentag“. Die Verwendung des offiziellen Mostviertel-Logos und die Bezeichnung „Christentag“ erwecken den Eindruck, es gehe hier um eine Aktion, die mit allen kulturpolitischen und kirchlichen Stellen der Region akkordiert ist. Zumindest für den kirchlichen Bereich trifft dies nicht zu. Die römisch-katholischen Pfarren und die evangelische Pfarrgemeinde Amstetten waren an der Vorbereitung und Durchführung des „Mostviertel Christentages“ nicht beteiligt. Die Verkündigung des Evangeliums ist eine Kraft, die die Welt zum Guten verändern kann. Aber wir bezweifeln, dass unterschwellige Vereinnahmung und irreführende Werbung als legitime Instrumente solcher Verkündigung vertretbar sind.
Im Namen der übrigen Christinnen und Christen,
Siegfried Kolck-Thudt,
Pfarrer d. Evang. Pfarrgemeinde A. u. H.B. Amstetten-Waidhofen, Referent f. Weltanschauungen d. Evang. Diözese NÖ
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