Wilde Schätze
Der Breitwegerich, das verkannte Heilkraut
Manch einer kennt den auf Wegen, Weiden oder Wiesen wachsenden Breitwegerich (Plantago major) auch unter den Namen Mausöhrle oder Ackerkraut.
Amstetten. Viele bekämpfen den Breitwegerich, weil sie ihn als „Unkraut“ ansehen. Aber damit tun sie dem Breitwegerich Unrecht. Denn dieser war schon im Mittelalter als Heilpflanze bekannt.
Der Breitwegerich enthält Schleim- und Gerbstoffe. Außerdem Polyphenole, Aucubin und viele andere Wirkstoffe. Er wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Den Saft aus den zerdrückten Breitwegerichblättern schätzen besonders Wanderer mit schmerzenden Füßen die Gefahr laufen, Blasen zu bekommen.
Der Wanderer kann die Blätter sammeln, mit einem Stein etwas zerquetschen und dann auf die schmerzenden Stellen der Füße legen. Wieder hinein in die Schuhe und weitergewandert. Denn der Breitwegerich tut seine guten Dienste und wirkt kühlend und wundheilend.
Tee oder Salat
Aber auch wenn man Schnittwunden oder Kratzer hat, hilft es Breitwegerichblätter aufzulegen. Wer unter Husten und Halsschmerzen leidet oder Verdauungsbeschwerden hat, der kann sich einen Tee aus dem vielseitigen Kraut zubereiten.
Früher wurde aus den jungen Breitwegerichblättern gerne Salat gemacht. Die schon etwas älteren Blättern wurden in Eintöpfen verwertet.
Was viele nicht wissen ist, das 100g Wegerichblätter ungefähr genauso viel Beta-Carotin beinhalten wie eine große Karotte. Man kann also durchaus behaupten, dass das Kraut das oft zertreten wird, da es an Wegen wächst, gesund ist.
Vielleicht veranlasst dieses Wissen den ein oder anderen Gärtner dazu, den Breitwegerich in seinem Garten nicht mehr als Unkraut anzusehen.
Bitte sammeln sie keine Wildpflanzen, die sie nicht kennen und bei denen sie sich nicht zu 100% sicher sind. Die in diesem Artikel vorgeschlagenen Anwendungen ersetzen keinen Arztbesuch und erfordern fundiertes Wissen über die jeweilige Pflanze.
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