Handarbeit im Mostviertel

Ein Weltrekord für den Öhlinger Pfeiferlmacher

Ein kleines Pfeiferl kreierte Pfeifenmacher Christoph Stiegler. Und bricht damit einen Weltrekord.

ÖHLING. Wunderbare Schätze aus der Natur liegen in Christoph Stieglers kleiner Werkstatt. Dazu Pfeifen in allen Formen, aus unterschiedlichen Materialien und in verschiedenen Fertigungsstadien.

„Ich verwende Ebenholz, Bernstein, Horn, Büffelhorn, Bruyère und eigentlich alles, was eine Geschichte hat. Wie etwa ein 130 Jahre alter Buxbaum aus einem Mostviertler Garten oder eine subfossile Mooreiche, die vor rund 5.000 Jahren ins Moor gefallen ist“, beschreibt er und holt ein winzig kleines Schachterl mit seinem kleinsten Pfeiferl hervor.

11,2 Millimeter: Weltrekord

"Der Pfeiferl-Weltrekord war gar keine Absicht", schmunzelt Stiegler. "Im Jahr 2005 sind meine beiden Zwillings-Kinder zur Welt gekommen. Diese beiden waren so klein und ich hab mich hingesetzt und auch was ganz Kleines hergestellt: ein 11,2 Millimeter kleines, funktionstüchtiges Pfeiferl", erinnert sich der Pfeifenmacher.

Sie geriet in Vergessenheit, bis sich eines Tages ein Rekordrichter bei mir gemeldet hat. Der Eintrag ins Guiness-Buch ist in Planung", freut sich Stiegler. "Ich hab, ohne es zu wissen, den Pfeiferl-Weltrekord gebrochen", fügt er lachend hinzu.

Pfeifen in Rauchfrei-Zeiten

Stiegler ist einer der wenigen Pfeifenmacher Österreichs. Zudem ist er gelernter Gold- und Silberschmied, Metall- und Schmuckdesigner und bietet neben Pfeifen-Workshops auch Schmuck-Workshops (Info unter 0664/3073360) an. 20 bis 100 Stunden verbringt er mit einer einzigen Pfeife, ehe sie fertig wird. Sein Brotberuf ist allerdings ein anderer: Er ist hauptberuflich Produktentwickler für einen Sozialträger. "Pfeifen rauchen war nie unmodern", so Stiegler, selbst passionierter Pfeifenraucher. "Und es geht dabei vielmehr um eine kleine Auszeit und den Genuss. Einfach eine kleine Pause, die wir alle mal brauchen", erklärt er.