Europa feiert 25 Jahre Freiheit statt Ostblock
1989 fiel der grausame „Eiserne Vorhang“. Für Europa bricht ein neues Zeitalter an.
„Ein unbeschreibliches Gefühl“, „glücklich und frei“, „jahrzehntelang habe ich auf diesen Augenblick gewartet“ – pure überschwängliche Freude sprach aus jenen Menschen, die am 4. Dezember 1989 von der Tschechoslowakei nach Österreich fahren konnten, als die Grenzbalken sich öffneten. Kilometerlang waren die Schlangen vor den Grenzübergängen. Während die Hesserkaserne, Sitz des Militärkommandos NÖ, mit Stacheldraht „geschützt“ und den Wachsoldaten scharfe Munition ausgefolgt wurde …
Heute wissen alle um dieses historische Ereignis, da – nach Ungarn, bereits im April 89, der DDR und Polen – auch bei NÖs nordöstlichen Nachbarn der Kommunismus „implodiert“ war. Am 24. November griff die „Samtene Revolution“ in der Tschechoslowakei, und nach tagelangen Massendemonstrationen – initiiert von Vaclav Havels „Bürgerforum“ – trat die KP-Führung zurück.
730 Tote an der Grenze zur CSSR
Der „Eiserne Vorhang“ als hochgerüstete Grenzsperre wurde ab Ende der 1940er-Jahre errichtet: 8.500 Kilometer von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. An der 453 Kilometer langen Grenze zwischen der CSSR und Österreich kamen bis 1989 um die 730 Menschen ums Leben. „600 Grenzsoldaten starben – oft durch Suizid, zusätzlich wurden 129 Flüchtlinge getötet – im Vergleich zu 137 Toten an der Berliner Mauer“, erzählt Stefan Karner vom Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung und Autor des Buches „Halt! Tragödien am Eisernen Vorhang“.
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