Modell St. Valentin als Vorbild fürs Land
"Fremdparker" auf P&R-Anlagen zahlen künftig 50 Euro/Tag

- Foto: ÖBB, Michael Fritscher
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
Neues System auf der Park&Ride-Anlage in St. Valentin geht in Betrieb. "Fremdparker" müssen künftig 50 Euro zahlen.
ST. VALENTIN. Jeder Pendler kennt sie, die nervenaufreibende morgendliche Suche nach einem Parkplatz. Das soll sich nun ändern. Denn neben dem Ausbau der Park&Ride-Anlagen sagen ÖBB und Land NÖ Fremdparkern jetzt den Kampf an. In St. Valentin wurde dazu ein neues schrankenloses Zufahrtssystem getestet – erfolgreich. Nun soll es österreichweit ausgerollt werden.
Ein "nahtloser Wechsel"
"Die Verfügbarkeit von Parkplätzen stellt eine wichtige Rahmenbedingung für einen attraktiven Umstieg auf den öffentlichen Verkehr dar", erklärt Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko. "Wir stellen aber gerade in städtischen Bereichen immer wieder Überlastungen von Park&Ride-Anlagen fest, die auf Kosten der Pendler gehen", so Schleritzo.
Mit dem erfolgreich getesteten System würden "ausreichend Kapazitäten für Pendler" geschaffen, "um bequem und rasch vom Auto auf die grüne Bahn umzusteigen", sagt Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG. "Die innovative, schrankenlose Nutzung verhindert auch die Staubildung zu Spitzenzeiten. Damit gelingt ein weiterer wichtiger Schritt zum nahtlosen Wechsel der Verkehrsmittel", betont sie.
System gegen Fremdparker
Das neue System soll die "widmungskonforme Nutzung" sicherstellen. Es soll damit gewährleistet werden, dass die verfügbaren Park&Ride-Plätze ausschließlich den Nutzern des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen. Dieses neue Ein- und Ausfahrtssystem wurde in einem mehrmonatigen Testbetrieb in St. Valentin geprüft, um Erfahrungen mit der Anlage im Dauerbetrieb zu sammeln und das System künftig auch an anderen Standorten in ganz Österreich einsetzen zu können. Zudem hatten die Fahrgäste Zeit, sich an das neue System zu gewöhnen.
Ab sofort startet der Vollbetrieb und St. Valentin wird damit Modell für weitere Anlagen im ganzen Land.
Ohne Kosten, ohne Ärger
Mit dem neuen System könnten Stellplätze auch weiterhin kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Zudem würden "die Rahmenbedingungen für die Bahnfahrer verbessert", so der Landesrat: "Damit der Weg in die Arbeit nicht nur klimafreundlich, sondern auch mit deutlich weniger Ärger zurückgelegt werden kann."
So funktioniert's: Das Kennzeichen wird bei der Zufahrt mittels Kamera erfasst. Beim Verlassen muss der Benützer einen gültigen Fahrschein bei der Ausfahrtssäule einlesen. Wer einen Dauerfahrschein besitzt, muss diesen nur einmal im Gültigkeitszeitraum einlesen. Wer ohne gültigen Fahrschein die Anlage benutzt hat, muss pro Tag 50 Euro Ersatzgebühr leisten. In diesem Fall werden zur Einhebung über ein Inkassobüro die Daten des Zulassungsbesitzers durch das Inkassobüro erhoben. Für Langzeitnutzung von durchgehend mehr als sechs Tagen werden auch von Ticketbesitzern drei Euro pro weiteren Tag eingehoben.




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