NÖ Landtag
Kinder- und Jugendhilfebericht im NÖ Landtag
Die Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig aus Amstetten über den NÖ Kinder- und Jugendhilfebericht.
ST. PÖLTEN. Demnächst steht der neue NÖ Kinder- und Jugendhilfebericht auf der Tagesordnung der Sitzung des NÖ Landtages. Darin werden die umfangreiche Tätigkeit der Kinder- und Jugendhilfe der Jahre 2018 bis 2021 dargestellt und auch ein Blick auf die kommenden Herausforderungen geworfen.
„Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen mussten in den letzten Jahren die benötigten Hilfen in ihrer Länge, ihrem Umfang und ihrer Intensität angepasst werden. Dabei wurden diese sowohl deutlich ausgebaut als auch qualitativ weiterentwickelt“, betont Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig aus Amstetten, zuständiges Mitglied in der NÖ Landesregierung für die Kinder- und Jugendhilfe.
Eine zentrale Maßnahme im Berichtszeitraum sei die Einführung neuer qualitativer Standards im Jahr 2019 in der stationären Betreuung gewesen, so die Landesrätin. Seitdem würden die schrittweise Anpassung der Gruppengröße sowie einheitliche Leistungstarife insgesamt für mehr Qualität und Transparenz sorgen. Die Reform stelle zudem mehr Personal und eine faire Finanzierung sicher, unterstreicht Königsberger-Ludwig.
Ein weiterer Punkt, welcher die Kinder- und Jugendhilfe vor große Aufgaben stellte, waren die besonderen Herausforderungen angesichts der Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Lockdowns. „Mit einem Schlag haben sich die psychosozialen Belastungen verstärkt und innerfamiliäre Krisen verschärft. Neue Wege der Hilfestellung mussten erst unter erschwerten Bedingungen gefunden und eingerichtet werden“, erinnert Königsberger-Ludwig an die Ausnahmesituation.
Rückblickend spricht die Landesrätin deshalb allen Mitarbeitern im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe nochmals ein großes Dankeschön aus: „Die Situation war natürlich für alle neu. Das betraf die Betreuer ebenso wie die Kinder und Jugendlichen. Großes Engagement und enorme Flexibilität stellten jedoch sicher, dass der Kontakt mit den jungen Menschen aufrecht und auch ihre Betreuung weiterhin gewährleistet blieb.“
Gewährleistung von Kindeswohl
Spezielle Anstrengungen wurden auch im Bereich der sogenannten Unterstützung der Erziehung unternommen. Unter dem Motto „ambulante vor stationären Hilfen“ ist diese stark ausgebaut worden. Auch der Übergang von einer stationären Hilfe zurück in die Familie stand im Fokus der Arbeit und wurde einerseits qualitativ und andererseits quantitativ verbessert. „Es ist unser aller Anliegen, Kinder und Jugendliche nur als letzte Maßnahme in der ‚Vollen Erziehung‘ unterzubringen. Insofern wurde großes Augenmerk darauf gelegt, die Voraussetzungen für die Gewährleistung des Kindeswohles in der Familie und auch die Begleitung bei der Rückführung in die Herkunftsfamilie zu verbessern“, hält Königsberge-Ludwig fest.
Abschließend weist die Landesrätin darauf hin, dass die Budgetzahlen im Vergleich zur letzten Berichtslegung wegen der wachsenden Aufgaben um fast acht Prozent gestiegen seien und aufgrund der Teuerungswelle und weiterer Faktoren die Finanzierungsfrage auch in Zukunft eine wichtige bleibe: „Die Pandemie, der Krieg in der Ukraine, die Teuerung, die Energiekrise oder die Klimakrise haben auch Einfluss auf Kinder und Jugendliche, weil sich die Ängste der Eltern leicht auf sie übertragen können. Dies führt zu Unsicherheiten, die wir genau beobachten und auf die wir im Bedarfsfall mit einem bedarfs- und bedürfnisorientierten Angebot reagieren müssen.“
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