Klassen-Lotterie in Hauptschule

- <b>Die Oskar Helmer Hauptschule</b> in Hausmening muss wahrscheinlich Kinder abweisen.
- hochgeladen von Tamara Albrecht
Die Hauptschule Hausmening kann nicht alle angemeldeten Kinder aufnehmen.
ULMERFELD/HAUSMENING. Beunruhigt und wütend sind derzeit Eltern im Amstettner Ortsteil Ulmerfeld-Hausmening-Neufurth, die ein Kind in die Hauptschule schicken wollen. Denn für 32 Angemeldete steht nur eine Klasse mit 25 Schülern zur Verfügung. Sieben Schüler sollen auspendeln.
Fünf Klassen in Amstetten
Schuld daran ist die Sprengelaufteilung. Nach der Eingemeindung gehört Hausmening zum Schulsprengel Amstetten. Dort sind derzeit 121 Hauptschüler angemeldet. Das ergibt bei einer Klassenhöchstzahl von 25 Kindern fünf erste Klassen - und nur eine davon in Hausmening.
"Wenn ich das gewusst hätte, wären wir nach Neuhofen gezogen, dort hätte mein Kind auch am Wohnort in die Schule gehen können", sagt Isabell Klinger. Der Baugrund dort wäre auch um Etliches billiger gewesen. Beim Infoabend vergangenen Donnerstag drohten erboste Eltern sogar, sollte ihr Kind abgewiesen werden, trotzdem zu Schulbeginn in Hausmening zu erscheinen.
Momentan sucht die Hauptschulgemeinde Eltern, die ihr Kind freiwillig nach Amstetten schicken. Von Schul-Landesrätin Barbara Schwarz sei außer einem Nein zu einer sechsten Klasse nur eine Aufstockung der Klassenzahl auf 28 Schüler zu erreichen gewesen, sagt Leo Berger, Obmann der Hauptschulgemeinde. "Es ist ein Szenario, das wir nicht wollen. Ich bin ganz bestürzt und traurig darüber, dass ich die Zuteilung machen muss", so Berger. Es werde jedenfalls nicht willkürlich und ohne Gespräche mit den Eltern entschieden, versichert der Obmann.
Ex-Hauptschuldirektor Fritz Etlinger, der selbst ein Kind in Hausmening angemeldet hat, sieht hier eine massive Benachteiligung gegenüber anderen Landgemeinden, die ab 26 Schülern zwei Klassen mit je 13 Kindern führen dürfen. Er ist für einen eigenen Schulsprengel und hofft, dass sich noch mehr für die Hauptschule entscheiden. "Wir bräuchten noch fünf Schüler. Das wäre der beste Weg", so Etlinger. Denn dann hätte Amstetten 126 Schüler und sechs Klassen.
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