Mit Weiden grüne Zäune flechten

AMSTETTEN. Am Samstag, 1. März, von 13:00 bis ca. 17:00 Uhr informiert Bernhard Haidler von "Natur im Garten" beim Workshop "Lebende Zäune", wie man Weidenruten als Raumteiler und Zäune einsetzt. Der genaue Ort wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.
"Mit Weiden lassen sich schöne und kostengünstige Akzente im Garten setzen", so Bernhard Haidler. Weidenzäune sind blickdicht, robust und weisen eine exzellente Schnittverträglichkeit und Regenerationskraft auf. Ihre Blüten („Palmkatzerl“) liefern Nahrung für viele Insekten.

Lebensraum und Nahrung für viele Tiere
Da Weiden sehr früh im Jahr blühen, sind sie eine wichtige „Bienenweide“ welche Honigbienen aber auch andere Insekten nach dem Winter mit erster Nahrung versorgen. In früherer Zeit wurden Weiden in der Kulturlandschaft regelmäßig geschnitten um Material für Korbflechterei, Zäune, Viehfutter oder kirchliche Bräuche (Palmbuschen) zu gewinnen. Solcherart geschnittene Weiden entwickeln sich im Laufe der Zeit zu mächtigen „Kopfweiden“ welche als Brutraum bzw. Versteck für viele Vogelarten und Kleinsäuger von großer Bedeutung sind. Leider sieht man solche Kopfweiden nur mehr selten in unserer Kulturlandschaft.

Zeitpunkt
Der ideale Zeitpunkt zum Weidenbau ist im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanzen noch keine Blätter tragen und der Boden nicht mehr gefroren ist.
Wenn das Weidenmaterial hingegen schon belaubt ist, verdunstet die Pflanze zu viel Wasser. Die sich erst ausbildenden Wurzeln können die Pflanze nicht mit ausreichend Wasser versorgen und sie vertrocknet.

Worauf ist beim Bau zu achten?
Für Weidenbauwerke sind sonnige bis leicht schattige Standorte zu bevorzugen. Da Wurzeln von Weiden sehr konkurrenzstark sind, sollten Anpflanzungen mit empfindlicheren Pflanzen in der Umgebung vermieden werden.
Der Zeitraum zwischen dem Schnitt und der Verwendung der Weiden sollte möglichst kurz gehalten werden. Das Pflanzgut trocknet sonst aus und treibt nicht mehr aus.
An den gewünschten Pflanzstellen gräbt man eine Grube und schlägt darin mit einer dicken Eisenstange zusätzlich ein Loch ein. Alles in allem sollten die Ruten mindestens 30 bis 40 cm in der Erde stecken. In diese Vertiefungen werden die Ruten hineingesteckt und die Grube wieder mit Erde gefüllt.

Baumaterial
Weiden aus der näheren Umgebung haben die besten Voraussetzungen für ein gutes Anwachsen im eigenen Garten. Man besorgt sich die Pflanzen von Gewässerufern, Feuchwiesen oder Brachflächen. Für den Schnitt ist natürlich die Genehmigung des Grundstücksbesitzers erforderlich, im Zweifelsfall wenden Sie sich an die zuständige Gemeinde.
Für den Bau eignen sich schmalblättrige Arten von strauchförmigen Wuchs wie z.B. Mandel-, Purpur-, oder Grauweide. Ungeeignet sind Salweide (klassisches „Palmkatzerl“) oder Bruchweide wegen geringer Stabilität.
(Informationen: Bernhard Haidler, Natur im Garten)