Landesgericht St. Pölten
Mostviertler Dealer erstattete Selbstanzeige

Dealer und Einbrecher auf dem Landesgericht | Foto: Probst
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Im Zuge seiner Selbstanzeige trug ein 28-Jähriger aus dem Mostviertel wesentlich dazu bei, Einbruchsdiebstähle und Drogendelikte aufzuklären.

MOSTVIERTEL. Gemeinsam mit einem 24-Jährigen und einem 26-Jährigen stand er nun in St. Pölten vor Gericht. Zwei weitere Mittäter wurden bereits verurteilt, einem Komplizen steht der Prozess noch bevor.
Staatsanwalt Thomas Korntheuer legte den Tätern zur Last, im vergangenen Oktober in ein Wohngebäude im Bezirk Melk eingedrungen zu sein und 300 Euro gestohlen zu haben. Gleich zweimal versuchten es die Einbrecher in einem weiteren Wohngebäude, wobei sie am 13. Oktober teilweise antike Waffen im Gesamtwert von rund 60.000 Euro zum Abtransport bereitgelegt hatten, aufgrund des ausgelösten Alarms jedoch flüchteten.

Flucht über den Zaun

Einen Monat später kamen sie zurück und überkletterten den Zaun. Als sie eine unbekannte Person mit einer Flinte bemerkten, ergriffen sie abermals die Flucht.

„Ich wollte schon viel früher aussteigen und wieder ein normales Mitglied der Gesellschaft sein“

, erklärte der 28-Jährige, der abwechselnd mit dem Drittangeklagten den 24-Jährigen mehrfach nach Klagenfurt chauffierte, wo dieser zwischen Sommer 2022 und Jänner 2023 insgesamt rund zwei Kilo Kokain und 19 Kilo Cannabiskraut erwarb, die einerseits für den Eigenbedarf, hauptsächlich jedoch für den Verkauf im Mostviertel bestimmt waren.
Während der 28-Jährige konkrete Angaben machte, wollte der 24-Jährige gegenüber der Polizei gar nichts sagen. „Aus purer Angst“, wie Verteidiger Marc Gollowitsch erklärte. Immerhin habe sein Dealer in Kärnten die Einsatzgruppe Cobra mit zwei geladenen Maschinenpistolen 40 Minuten davon abgehalten, seine Wohnung zu stürmen. Dieser sei mittlerweile zwar zu sechs Jahren verurteilt worden, doch gebe es noch Hintermänner mit wesentlich gefährlicheren Methoden.

Einbrücke als "Freundschaftsdienst"

Als Motiv für die Einbrüche gab der 24-Jährige an, dass er von der Beute nichts zu erwarten gehabt habe. Es sei ein Freundschaftsdienst für den 28-Jährigen gewesen, da dieser Geld brauchte, um Schulden zu bezahlen. Gleichzeitig habe er ihm eine Werkstatt zur Verfügung gestellt, wo der Jüngere das Suchtgift für den Verkauf portioniert und verpackt habe.
Wie Verteidiger Johann Huber betonte, sei auch der 28-Jährige aus Angst vor seinen Schuldeneintreibern immer tiefer in die Spirale der Kriminalität gekommen, sei jedoch, wie die anderen bereit, sich einer Suchttherapie zu unterziehen.
Ihrer Beteiligung entsprechend verurteilte der Schöffensenat den 28-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von 33 Monaten, davon 22 bedingt, der 24-Jährige bekam 36 Monate, davon 24 bedingt, der Drittangeklagte erhielt aufgrund seiner untergeordneten Beteiligung 27 Monate, davon 18 bedingt. Huber und Gollowitsch werteten die rechtskräftigen Urteile als absolut angemessen.

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