Nataschas Vater: „Ich klage Priklopils Freund“
Das Kriminalrätsel
Ludwig Koch (56, links) ist der Vater von Natascha Kampusch. Im BB-Talk erklärt er Oswald Hicker, warum er den besten Freund des Entführers verklagt.
Talk auf P3TV. Das gesamte Gespräch sehen Sie ab Freitag, dem 30. März im Kabelfernsehen der Kabelsignal, in A1tv, über Satellit in Kooperation mit Tirol TV auf Astra digital, im Internet unter http://www.p3tv.at oder direkt hier unter diesem Beitrag.
Herr Koch, Sie haben für Schlagzeilen gesorgt. Sie haben den besten Freund des Entführers Wolfgang Priklopil geklagt. Sie glauben, er hat etwas mit der Entführung Ihrer Tochter zu tun?
Ludwig Koch: „Da sind so viele Ungereimtheiten. Ich denke, es wäre sehr wichtig, dass wir dem auf den Grund gehen. Es wäre auch für die Zukunft meiner Tochter wichtig, dass da Klarheit herrscht. Und dann muss endlich Ruhe sein.“
Glauben Sie, dass Mittäter Ihre Tochter bedrohen?
Ich drücke es vorsichtig aus: Es könnte möglich sein. Wenn von den ganzen Unstimmigkeiten nur 5 Prozent der Wahrheit entsprechen, dann ist es wert, der Sache nachzugehen. Das ist auch zum Schutz der Bevölkerung, denn das kann ja jedem passieren.“
Sie waren der Einzige, der nie aufgegeben hat, dass Ihre Tochter gefunden wird. Was hat Sie so sicher gemacht?
„Es ist die Liebe zum Kind, das spürt man im Herzen. Die Vernunft hat 100-mal gesagt, mein Kind lebt nicht mehr. Aber im Innersten glaubt man immer noch, dass sie da ist.“
Als Natascha dann aufgetaucht ist, wie war das?
„Dass mein eigenes Fleisch und Blut lebt, und dass sie unbeschadet vor mir gestanden ist, das ist das Größte, was es gibt. Es hat mich belohnt für das Leid, das ich ertragen musste.“
Der Kontakt zu Ihrer Tochter ist danach ja abgerissen...
„Das ist leider durch selbsternannte Gutmenschen passiert. Berater – und ich sage bewusst Mediziner – trauten sich nicht eingestehen, dass sie überfordert waren. Sie haben Kompetenzen überschritten.“
Sie glauben, dass Ihrer Tochter geraten wurde, dass sie den Kontakt abbricht?
„Es hat Leute gegeben, denen ich ein Dorn im Auge war. Sie wollten etwas verhindern, was ihnen nicht gelingen konnte. Ich habe heute ein blendendes Verhältnis zu meiner Tochter.“
Ist Ihre Tochter nicht böse, dass Sie den Fall wieder in die Medien gezogen haben?
„Ich habe ihr meine Gründe erklärt. Das versteht sie.“
Manche behaupten, Sie machen das wegen des Geldes...
„Anders als mit dieser Klage wäre es nie gelungen, das nochmals ins Rollen zu bringen. Vor Gericht muss man die Wahrheit sagen. Da werden wir sehen, ob einige Leute auch die Wahrheit sagen. Da kann sich die Bevölkerung ein Bild machen. “
Sie haben den besten Freund des Entführers attackiert.
„Ich habe diesem Herrn zig Mal ein Gespräch angeboten. Das wäre kein Problem für ihn gewesen, wenn er ein gutes Gewissen gehabt hätte. Ich wollte ihm nichts tun, aber ich wollte die Öffentlichkeit aufmerksam machen, dass da etwas nicht stimmt. Der Einzige, der in diesem Fall verurteilt wurde, bin ich - wegen Nötigung.“
Wenn Sie sehen, dass Ihre Tochter in der Öffentlichkeit teilweise nicht gut wegkommt - trifft Sie das?
„Es trifft mich schwer, weil die Bevölkerung nicht weiß, was da wirklich los ist. Natascha wurde und wird falsch beraten.“
Ich kenne die Akten und ich glaube auch, dass es einiges aufzuklären gibt. Herr Koch, was wäre Ihr größter Wunsch, den Sie haben?
„Dass mein Kind endlich glücklich wird.“
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