Oed ist nicht blöd: Spot empört
Der Werbeslogan einer Elektronik-Kette macht Oed zur Heimat fiktiver Sonderlinge.
OED. Fünf Langweiler und der Werbespruch "Ich bin doch nicht oed" gleich neben einer Ortstafel, die der ihren zum Verwechseln ähnlich sieht, verärgern derzeit so manchen Einwohner von Oed. Der Media Markt hat ihren Ort zum fiktiven Schauplatz eines Werbespots gemacht und das Wort blöd im Slogan durch Oed ersetzt.
"Manche regen sich auf, manche weniger", nimmt ein Oeder die Sache eher gelassen. "Furchtbar", sagt hingegen seine Schwiegertochter. "Die jungen Leute, die da hergezogen sind, sagen, das ist nicht lustig, das ist Rufschädigung. Der Bürgermeister soll sich was einfallen lassen", meint eine Frau.
Josef Dirnberger, Bürgermeister von Oed-Öhling, hat schon bei der Rechtsabteilung des Landes Niederösterreich Rat eingeholt. Doch "es ist rechtlich nichts möglich, weil dezidiert nicht die Marktgemeinde Oed-Öhling gemeint ist", erklärt der Ortschef. Es gebe in Niederösterreich zehn Orte mit diesem Namen. Auch mit dem Mediamarkt habe er schon telefoniert. "Die sehen das positiv", so Dirnberger.
Beim Elektronik-Riesen sieht man keinen Grund, an dem Spot etwas zu verändern. "Wir bedauern, wenn sich jemand verunglimpft oder verärgert fühlt, dies war nie unsere Intention", sagt Florian Gietl aus der Geschäftsführung von Media Markt Österreich. Und fügt hinzu: "Die Media Markt Kampagne spielt in einem fiktiven Ort, ohne Bezug zu tatsächlich lebenden Personen oder Gegebenheiten. Darüber hinaus bringen wir durchwegs positive Darstellungen unserer Protagonisten in ihrem Lebensumfeld. Wir sehen sie als Helden – so wie alle Menschen, die sich nicht unterkriegen lassen". Aufmerksamkeit ist jedenfalls garantiert. "Es wurde in der Vergangenheit immer wieder über unsere Werbung diskutiert. Das stellt sich auch diesmal so dar", dazu der Geschäftsführer.
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