Park-Misere: Pendler zahlen
Pendler finden im Park & Ride beim Bahnhof Amstetten kaum Platz - und zahlen Strafe für falsches Parken.
AMSTETTEN. Chaos herrscht zurzeit im Parkhaus Graben beim Bahnhof. Wer die Bahn benützen will und hofft, dort - wie gedacht - einen Stellplatz zu finden, sollte spätestens um sieben Uhr da sein. Das berichtet eine Bahnbenützerin, die regelmäßig auf die Uni nach Linz fährt. Später kann es Probleme geben, einen Stellplatz zu finden. "Einmal habe ich sogar den Zug versäumt", erzählt sie.
Seit das Parkhaus Eggersdorf saniert wird, ist es am Graben besonders arg. Gezählte neunundneunzig Fahrzeuge standen Mittwoch vergangener Woche um neun Uhr außerhalb der markierten Stellflächen. Wer sich in aller Eile an den Fahrbahnrand stellt, riskiert einen Strafzettel. Denn grundsätzlich ist das verboten.
"Wir schauen täglich hin und kontrollieren. Ein Fahrstreifen, das sind zweieinhalb Meter, muss frei bleiben. Wenn das nicht gegeben ist, ist das vorschriftswidrig", sagt Josef König, Kommandant der Stadtpolizei. Man mache das schon mit menschlichem Gefühl, aber alle, die nicht richtig stehen, müsse man strafen.
Es gibt Beschwerden von Autofahrern, die sich bei der Durchfahrt und beim Ein- und Ausparken behindert fühlen, berichtet Bauamtsdirektor Manfred Heigl.
Momentan falle ein Viertel der Stellplätze der Eggersdorfer Straße aus. 1.000 Parkplätze sind in Amstetten für Park & Ride vorgesehen. "Dass das schon sehr knapp ist, damit wird man sich in Zukunft auseinandersetzen müssen", sagt Heigl. Derzeit habe man aber weder das Geld noch die nötigen Flächen.
Es sei auch - in Abstimmung mit ÖBB und Land - eine Bewirtschaftung nicht ausgeschlossen, um zweckentfremdete Nutzung auszuschließen. Dauerparken ohne Pendler zu sein, sei grundsätzlich aber ohnehin verboten und könne bestraft werden. "Es wird auch überwacht", so Heigl.
Ob aber wirklich alle, die dort tagelang stehen, Wochenpendler sind, ist zu bezweifeln.
Park & Ride
Parkdeck Graben: 650 Stellplätze
Parkdeck Eggersdorfer Straße: 350 Stellplätze. Derzeit sind ein Viertel davon wegen Sanierung nicht benützbar.
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