Sie behüten unsere Kleinsten

AMSTETTEN. Es ist Mittagszeit im Kindergarten Anzengruberstraße. Einige Kinder werden schon abgeholt. Andere sind noch ins Spiel vertieft oder basteln. Liebevoll unterstützt werden sie dabei von den Kinderbetreuerinnen Claudia Weber und Gisela Vetter. Die zwei Gemeindebediensteten gehen in der 25 Kinder umfassenden Gruppe der Pädagogin zur Hand. Ohne ihre Hilfe wäre der Alltag im Kindergarten nicht zu bewältigen.
Dabei geht ihre Arbeit weit über Hilfstätigkeiten hinaus. Sie gehen mit den Kindern in den Garten, spielen, basteln und bringen dabei durchaus auch eigene Ideen ein. "Manchmal läuft es sehr gut und manchmal merkt man schon in der Früh, dass ein schwieriger Tag wird", berichtet Claudia Weber vom Kindergartenalltag, der auch von den Betreuerinnen viel pädagogisches Fingerspitzengefühl erfordert.
"Eine Betreuerin muss sehr viel können, sie muss teamfähig sein und pädagogische Arbeit leisten. Bezahlt wird sie aber leider wie eine Putzfrau", plädiert Walter Schwandl, Personalvertreter der Amstettner Gemeindebediensteten, für eine Hinaufstufung der Kinderbetreuerinnen in die Gehaltsgruppe vier. Bei Personalausfall muss die "Helferin" sogar bis zu einen Tag lang die Gruppe alleine führen.

Wichtiger sozialer Beruf
52 Kinderbetreuerinnen leisten in der Stadtgemeinde Amstetten in 32 Gruppen in 13 Kindergärten wertvolle soziale Arbeit. Ca. 200 Kinder werden pro Jahr neu in die Kindergärten "eingeschrieben". "Der Bedarf wird immer größer, weil auch viele Großmütter noch berufstätig sind", sagt Margit Koch, Leiterin der Abteilung Kindergärten im Rathaus. An acht Kindergärten gibt es Nachmittagsbetreuung und Mittagstisch.
Auch in der Anzengruberstraße ist es nun soweit. Susanne Haselsteiner, ebenfalls Gemeindebedienstete, hat in der Küche ein "Gourmet-Menü" (heute gibt's gebackenen Leberkäse) warm gemacht, den Salat und die Nachspeise (Joghurt mit Müsli oder Ribiselkompott) hat sie selbst zubereitet. "Die Kinder mögen das. Es muss nicht immer Kuchen sein", sagt sie. 40 Kinder sind prinzipiell zum Mittagstisch angemeldet, durchschnittlich essen täglich 20 von ihnen im Kindergarten. Und ihnen schmeckt's.