Abschied
Weistracher Pfarrer Peter Yeddanapalli kehrt nach Indien zurück
Ein freudiges Fest mit Tränen in den Augen wurde in Weistrach gefeiert
WEISTRACH. Nach 20 Jahren in Europa und acht Jahren als Pfarrer in Weistrach kehrt Pfarrer Peter Yeddanapalli wieder in seine Heimat Indien zurück. "Ich will meine Eltern wieder sehen und in meiner Heimatdiözese als Priester arbeiten", erklärt Peter Yeddanapalli. Er nimmt sich die schönsten Momente aus Weistrach mit in seine Heimat: "Wenn wir in Weistrach ein Fest feiern, ist das sehr schön, es sind alle dabei, die Blasmusik, der Kirchenchor, die Windlichtträger, viele Ministranten – so eine festliche Gestaltung, wie es hier in Weistrach der Brauch ist", so der Pfarrer.
Vertrauen und Motivation
Bei seinem letzten Gottesdienst bedankte er sich für das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde. Bürgermeister Erwin Pittersberger betonte, dass Pfarrer Peter schnell viele Menschen kannte und er sehr mit Weistrach verbunden ist. Die Pfarrgemeinderatsobfrau Ursula Puppenberger hob die gute Zusammenarbeit und die Offenheit von Pfarrer Peter hervor. Diakon Josef Muhr dankte seinem Freund dafür, dass er die Kinder in den Gottesdienst geholt hat, und er die Menschen motiviert hat, in der Pfarre mitzuarbeiten, und er besonders das Engagement der Frauen gefördert und geschätzt hat.
Bei der Agape gab es noch einmal die Möglichkeit sich mit Pfarrer Peter über die vergangenen 8 Jahre zu unterhalten, Erinnerungen auszutauschen und Glückwünsche auszusprechen. Viele Gläubige gaben in die aufgestellte Spendenbox für Pfarrer Peter ihre großzügige Unterstützung für seine Projekte in Indien.
Interview von Josef Muhr
Josef Muhr: Was hat dich bewogen wieder nach Indien zurückzugehen?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Ich war jetzt 20 Jahre in Europa, zuerst in Deutschland dann in Tirol und jetzt 8 Jahre in Weistrach, daher will ich meine Eltern wieder sehen und in meiner Heimatdiözese als Priester arbeiten. So kann ich auch meine Eltern um mich haben und unterstützen und auf meine Projekte schauen.
Josef Muhr: Was waren schöne Momente, die du in Weistrach erlebt hast?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Wenn wir ein Fest feiern, ist das sehr schön, es sind alle dabei, die Blasmusik, der Kirchenchor, die Windlichtträger, viele Ministranten so eine festliche Gestaltung wie es hier in Weistrach der Brauch ist, dass ist sehr schön. Hier gibt es eine christliche Kultur.
Josef Muhr: Was waren schwierige Momente?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Wenn mich jemand nicht als Person anerkennt und nicht respektvoll mit mir umgeht, nur weil ich aus Indien bin. Ich glaube ich spreche gut Deutsch, ich habe mich auch immer den Gegebenheiten angepasst. Die Menschen haben manchmal festgefahrenen Vorstellungen von einem Priester.
Josef Muhr: Was ist der Unterschied zwischen dem Glauben in Österreich und dem Glauben in Indien?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Der Gaube in Österreich ist auch eine geistig intellektuelle Auseinandersetzung zwischen Glauben, Leben und Kirche. Der Glaube wird in vielen Lebenssituationen hinterfragt, darüber gesprochen und diskutiert. In Indien glaubt man, der Glaube und die Kirche werden nicht oder selten hinterfragt, es ist wie es ist.
Josef Muhr: Was wünscht du dir für die Menschen in Österreich, was sollen sie beherzigen?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Ich wünsche mir, dass die Menschen am Glauben festhalten und ihn mehr als jetzt auch an die Kinder weitergeben. Ich weiß, dass dies schwierig ist, am besten geht es durch bewusstes und gelebtes Beispiel.
Josef Muhr: Worauf freust du dich schon am meisten, wenn du nach Indien zurückfährst?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Zuerst einmal bei meinen Eltern zu sein. Wenn ich von hier etwas nach Indien übertragen kann und sich etwas in meiner Heimat dadurch zum Guten wendet, das freut mich. Ich habe viel gelernt, einiges werde ich versuchen umzusetzen.
Josef Muhr: Was hast du alles durch die Hilfe aus Österreich und Deutschland in Indien bewirken können?
Pfarrer Peter Yeddanapalli: Ich habe mit Hilfe von großzügigen Menschen drei große Schulprojekte umgesetzt. Ich unterstütze die Kinder mit einer Beihilfe zur Schuluniform und bei der Beschaffung von Büchern. Es gibt auch Essen in der Schule. Zuletzt habe ich für die Schule einen Brunnen gebaut, damit die Wasserversorgung gesichert ist.
Ich habe jetzt in Indien wieder ein Projekt gestartet: Essen für ältere Menschen. Durch die Coronapandemie sind viele Menschen verarmt. Besonders Witwen sollen mit Essen und Kleidung versorgt werden.
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