AKNÖ-Präsident Haneder tritt zurück.
Zeitmangel nach Alpinepleite als Grund für überraschenden Abgang.
In einem Mail an die Kammerräte hat AKNÖ-Chef Hermann Haneder heute um 9:38 Uhr angekündigt zurückzutreten. „Ich habe mich entschlossen, mit November meine Funktion als Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich zurückzulegen. Bei der nächsten Vollversammlung wird meine Fraktion Vizepräsident Markus Wieser für das Amt des Präsidenten nominieren."
Als Grund gibt Haneder die Alpine-Pleite an: „Wie allgemein bekannt ist, bin ich durch die Insolvenz der Alpine in hohem Ausmaß auch zeitlich gebunden. Daher werden mich die ViozepräsidentInnen bis zur Vollversammlung zeitweise bzw. anlassbezogen vertreten." so Haneder in dem Mail.
"Bin noch präsent"
Gegenüber den Bezirksblättern meint Haneder: "Es ist nicht so, dass ich jetzt alles hinschmeiße. Ich kassiere ja nicht Geld und tue nichts mehr dafür. Ich werde selbstverständlich schon noch dort und da auftreten. Etwa gehen am Dienstag schon wieder die Betriebsbesuche weiter."
"Alpine schied aus"
Hinter den Kulissen soll Haneder wegen möglicher Auftragsvergabe des AK-Neubaus in St. Pölten und seiner Alpine-Funktion mit der AK-Präsidentschaft intern unter Druck geraten sein. "Die Alpine ist bereits aufgrund ihres Konkurses von der Auftragsvergabe zum Bau der AKNÖ-Zentrale ausgeschieden", dementiert Haneder kolportierte Zusammenhänge.
"Nur Teilaufträge an die Alpine Bau"
Dieser Zusammenhang mit dem Bau der neuen Arbeiterkammerzentrale NÖ entbehre jeglicher Grundlage, heißt es auch seitens der AK-Zentrale Wien: "Es wurden nur einzelne vorgelagerte Bauabschnitte an die Alpine vergeben. Die Vergabe des Haupthauses an einen Totalunternehmer läuft erst". Sie sollen im November abgeschlossen sein. Allein der Neubau des Jugendzentrums "Steppenwolf" am Gelände der AK in St. Pölten sei an die Alpine Bau vergeben worden. "Jene noch nicht fertiggestellten Gewerke des Jugendzentrum Steppenwolf, die die Alpine in Vergabeverfahren gewonnen hatte, sind bereits wieder neu ausgeschrieben bzw. mit Nachfolgefirmen weiter im Laufen", heißt es in einer Stellungnahme der Arbeiterkammer NÖ.
"Haneder tat nichts Verwerfliches"
"Haneder tritt nicht zurück, weil er etwas Verwerfliches tat, sondern deshalb, damit die Übergabe seiner Präsidentschaft leichter vonstatten gehen kann. Das entstand aus einer positiven Überlegung heraus", meint Erich Ulrich von der Arbeiterkammerzentrale in Wien. Mit der jetzigen Nachfolge-Regelung spare man sich eine außerordentliche Vollversammlung und damit auch Kosten.
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