Amstetten/Waidhofen
Interkommunale Betriebsgebiete: Wo die Amstettner jetzt zusammen rücken
Künftig sollen per Gesetz größere Betriebsgebiete nur noch gemeindeübergreifend möglich sein.
BEZIRK. In der nächsten Sitzung des NÖ Landtags soll eine Novelle des Raumordnungsgesetzes beschlossen werden. Neue Betriebsgebiete dürfen demnach in Zukunft nur mehr maximal zwei Hektar groß sein oder müssen interkommunal betrieben werden. NÖ Gemeindebundpräsident und Ardaggers Ortschef Johannes Pressl unterstützt das:
„Das spart Boden, erleichtert die Kostentragung und ermöglicht auch mehreren Gemeinden Einnahmen aus der Kommunalsteuer.“
Vorreiter im Bezirk
Bei interkommunaler Zusammenarbeit ist man im Bezirk längst Vorreiter. „Mit der WRA (Wirtschaftsraum Amstetten) ist uns 2021 für ganz Österreich etwas Einzigartiges gelungen.
Amstetten und die Umlandgemeinden schlossen sich zusammen, um gemeinsam den Wirtschaftsraum weiterzuentwickeln“
, berichtet Bürgermeister Christian Haberhauer. Das Gebiet umfasst 14 Gemeinden, 3.500 Unternehmen und 60.000 Bewohner. Aktuell wird an Amstettens größtem Stadtentwicklungsprojekt beim Bahnhof gearbeitet – dem Quartier A.
„"Unser Ziel ist es gemeinsam mit der gesamten Region Betriebsansiedelungen zu koordinieren. Damit stärken wir den Wirtschaftsstandort und sichern Arbeitsplätze. Gleichzeitig reduzieren wir den Flächenverbrauch und schonen Ressourcen“
, so Haberhauer. Dabei handelt es sich um mittel- und langfristige Prozesse. Dazu brauche es, so der Bürgermeister, eine „gesunde, zukunftsfähige Raumplanung“.
Künftige Standortentwicklung
"Ein interkommunales Betriebsgebiet steht für eine sehr enge Zusammenarbeit unter den Gemeinden.
Themen wie die Mobilität, ein attraktives Einzugsgebiet und natürlich ein sparsames Flächenmanagement sind sehr wichtige Faktoren für eine zukünftige Standortentwicklung"
, findet Christoph Haselsteiner, Ortschef in St. Georgen am Ybbsfelde. Die Gemeinde ist bereits Teil der WRA.
Gewerbepark im Ybbstal
"Interkommunale Betriebsgebiete sind sicher ein guter Ansatz", findet Wolfsbachs Bürgermeister Josef Unterberger. "In Wolfsbach wird es gleich bleiben da wir sowieso kein großes Betriebsgebiet haben", fügt er hinzu.
"Wir sind teil der WRA und haben das Gesetz, das beschlossen werden soll schon umgesetzt"
, sagt Michael Hülmbauer, Ortschef in Ferschnitz. "Für unsere Marktgemeinde ist die Regelung daher nichts Neues. Der Vorteil für Ferschnitz ist auch jener, dass wir als typische Wohngemeinde nicht über die großen Betriebsflächen verfügen", erklärt Hülmbauer.
Mit der Entwicklung des Gewerbeparks Kreilhof in Waidhofen etablierte die interkommunale Wirtschaftspark Ybbstal GmbH einen ressourcenschonenden und energieeffizienten rund sechs Hektar großen Wirtschaftspark.
Der Wirtschaftspark Kreilhof stellt einen weiteren Schritt zur Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes unter besondere Berücksichtigung von Klima- und Umweltschutz dar und sichert Arbeitsplätze in der Region. Bei der Attraktivierung des Wirtschaftsstandortes zieht die gesamte Region an einem Strang. Einmal mehr haben die Gemeinden Waidhofen a/d Ybbs, Ybbsitz, Opponitz, Hollenstein und St. Georgen am Reith ihre Kooperationskultur unter Beweis gestellt.
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