5 gefährliche Dinge, die dein Kind tun sollte

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Wir leben in einer verrückten Zeit! In der Geschichte der Menschheit sind wir an einem Punkt angekommen, wo wir im größtmöglichen Luxus und der größten Sicherheit leben. Hier, im Land Österreich, hat jeder ein Dach über dem Kopf, fließt trinkbares Wasser aus dem Hahn und wir können zu jeder Mahlzeit wählen was wir essen wollen! Und wir leben in einer Region der Welt, in der unser Leben nicht täglich aufgrund eines bewaffneten Konflikts gefährdet ist. Und dennoch begleiten so viele Eltern ihre Kinder mit einer Angst, die ihnen den Freiraum für essentielle Erfahrungen nimmt. Oder wir nehmen ihnen diesen Freiraum in dem wir alles für sie tun und bei jedem Schritt helfen – einfach, weil wir sie so sehr lieben und so gut zu ihnen sein wollen oder ihnen ein leichtes Leben wünschen.

Im Wildnisschulen-Alltag begegne ich immer wieder Kinder mit gleichen Symptomen:

Kinder, die sich für alles was sie tun möchten eine Erlaubnis holen,
Kinder, die sich nichts zutrauen,
-„- , aber so tun als hätten sie alles schon gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt, getan,
Kinder, die aus Angst schmutzig zu werden, den größten Spaß sausen lassen,
Kinder, die kaum etwas um sich herum wahrnehmen,
Kinder, die über keinen Baumstamm balancieren können,
Kinder, die keine Idee haben, was sie draußen tun sollen.
Der Entzug der Natur und das überbehüten unserer Kinder sorgt genau für das Gegenteil von dem was wir uns eigentlich für unsere Kinder wünschen. Alle Eltern wünschen sich resiliente, vitale, fröhliche, mutige und kreative Kinder!

Beginn heute damit Deinem Kind

mehr zuzutrauen,
es Dinge allein (und auch mal unbeobachtet) tun zu lassen,
zu vertrauen,
Langeweile zuzugestehen,
nur mal zuzuhören & zuzuschauen ohne eingreifen oder es verbessern zu wollen,
gefährliche Dinge tun zu lassen …

1. Feuer machen

Jeder Mensch liebt das Feuer. Ich bin noch keinem Menschen begegnet der die Atmosphäre an einem Lagerfeuer nicht geschätzt hätte – und Kinder lieben Feuer. Warum das so ist? Weil Feuer ein verbindendes Element ist.

Kinder lieben es Feuer zu entzünden, damit zu werkeln, Funken & Rauch zu erzeugen, Fackeln zu bauen, mit der leuchtenden Glut oder den feinen Rauchfähnchen zu schreiben … und da ist noch so viel mehr das Feuer zu bieten hat. Lass das Feuer zum Mentor Deines Kindes werden!

Potential: sicherer Umgang mit Feuer (entzünden, unterhalten, hüten, löschen), Stärkung aller Sinne, Ruhiger Geist, Selbstwert, Gemeinschaft
Gefahren: Verbrennung, Rauchvergiftung (bei falschen Brennmaterial zB Sperrholz, Möbel, Müll etc)

2. Auf Bäume klettern

Was ist das für ein Gefühl wenn Du Dich zwischen den starken Ästen eines Baumes immer höher und höher empor begibst und dann diese Welt aus einer ganz neuen Perspektive betrachten darfst?! Vielleicht das Gefühl ein Eichkätzchen oder ein Vogel zu sein? Es ist auf jeden Fall faszinierend!
Und ich sehe Kinder ständig irgendwo klettern. Offensichtlich mögen die das!

Klettern auf einem Baum ist wirklich was besonders und es unterstützt die Entwicklung Deines Kindes enorm! Körperkraft, Körpergefühl, Balance, Intuition, Mut, Selbstwert, Ruhiger Geist… das ganze Klettern ist eine sehr sinnliche Erfahrung! Das Spüren der Rinde (feucht oder trocken), der Geruch des Baumes, das Rauschen der Blätter oder das Knarzen während der Wind durchrauscht, die vielen Farben & Strukturen die es zu entdecken gibt, dass eigene Klima das sich in und um einem Baum befindet und Dein Bauch der Dir sagt wie weit Du klettern darfst.
Mach die Bäume zu den Mentoren Deines Kindes!

Potential: starkes Körpergefühl, Balance, Kraft, Stärkung aller Sinne, Ruhiger Geist, Selbstwert, Intuition
Gefahren: Blessuren und/oder Brüche

3. Schnitzen

… die eierlegende Wollmilchsau! Schnitzen ist quasi wie Formel 1 fahren wenn es um die Entwicklung Deines Kindes geht. Das Messer ist wie das Feuer ein sehr direkter Mentor. Wenn Du ihm nicht mit Achtsamkeit und Respekt begegnest, kann es zu unschönen Verletzungen kommen! Daher braucht es auch einen Erwachsenen der den Umgang mit dem Messer ebenso achtsam und wertschätzend weitergibt.

Das Arbeiten mit dem Messer unterstützt Dein Kind dabei in den Fokus zu gehen, sich ganz auf etwas zu konzentrieren und dennoch aufmerksam zu bleiben, sodass die Klinge stets dort ist wo ich sie haben möchte.
Durch das Schnitzen entwickelt sich die Fähigkeit Kraft gezielt und wohl dosiert einzusetzen. Und durch vieles Schnitzen bekommt Dein Kind ein Gefühl dafür wie unterschiedlich Holz und was für ein ganz besonderer Werkstoff das ist. Schenk Deinem Kind ein Schnitzmesser!

Potential: sicherer Umgang mit einem Messer, Selbstwert, Kraft & Motorik, Fokus & Konzentration
Gefahren: Schnittverletzungen

4. Im Freien übernachten

Nein, nicht im Zelt! So richtig draußen unter dem Himmelszelt wird die Nacht zu etwas ganz magischem.
Bist Du schonmal unter dem funkelnden und leuchtenden Sternenzelt gelegen? Der Ruf des Kauzes teilt Dir mit dass dieser auf Dich aufpasst? Die Nacht malt durch Silhouetten der Bäume, Sträucher oder Felsen ganz besondere Bilder? Da ist ein ganz eigenes Gefühl mit der Nacht, wie, als wenn dies eine ganz eigene Welt wäre.

Schlafen im Freien ist etwas ganz besonderes und es gibt – hier bei uns – wirklich nichts wovor man sich fürchten müsste.

Nach einem langen Tag im Camp, mit vielen tollen Erlebnissen, kuscheln sich die Kinder in ihre Schlafsäcke. Einer liegt allein am Rand des Waldes, denn das Tier das jede Nacht vorbei schaut und schon zwei mal Trittsiegel im präparierten Schlamm hinterlassen hat, will er nun mit eigenen Augen sehen. Die Taschenlampe liegt bereit! Hoffentlich wacht er rechtzeitig auf?
Andere legen sich als Gruppe, mit den neu gefundenen Freunden auf die Wiese, scherzen und erzählen Geschichten; erlebtes vom heutigen Tag und Inspirationen von den Sternen am Nachthimmel.
Lass die Sterne die Kreativität Deines Kindes beflügeln!

Potential: Stärkung aller Sinne, Selbstwert, Gemeinschaft, Kreativität, erweiterte Komfortzone
Gefahren: das man von diesem Erlebnis noch mehr will

5. Barfuß gehen

Recherchiert man im Internet zu den Stichwörtern „Barfußgehen“ und „Gesundheit findet man erstaunliche Sachen. Die große Essenz ist, dass es als sehr gesund angesehen wird. Schön wenn dem so ist!
Ich persönlich gehe einfach nur „gern“ Barfuß und spüre den Boden, die Gräser, Blätter, Feuchtigkeit, Wärme gern. Schön aber wenn dem so ist, dass Barfuß gehen das Immunsystem, die Muskulatur und die Wirbelsäule stärkt sowie unseren sensorischen Sinn erweitert. Toll wenn wir über den Kontakt mit der Erde Stoffe aufnehmen sollen, die unser Wohlbefinden fördert. Toll, toll, toll!
Aber ich geh trotzdem einfach nur so gern Barfuß – und viele Kinder auch! Auf unseren Camps sind das gut 99% die nach der Ankunft gleich erstmal ihre Schuhe ausziehen. Am Tag der Abreise werden die dann manchmal lange gesucht oder gar nicht mehr vermisst und bei uns liegen gelassen – denn sie wurden einfach die ganze Woche über nicht genutzt und nicht gebraucht.
Raus aus den Schuhen!

Potential: Stärkung aller Sinne, Ruhiger Geist, Selbstwert, Stärkung des Immunsystems & Muskeln, Lebensfreude, Freiheit
Gefahren: Verletzungen durch herumliegenden Müll oder Stiche (Dornen, Insekten)

Was für Gefahren traust Du Deinem Kind zu? Welche nicht? Warum? Erzähl uns davon und teile Deine Gedanken! via waldläuferbande Erstveröffentlichung am 12.1.2015 aufhttp://www.waldlaeuferbande.at/5-gefaehrliche-dinge-die-dein-kind-tun-sollte/
Autor: Arne Winter

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