Thema Nr. 1 in Baden
Lesermeinungen und Stellungnahmen zum Thema "Ausweitung der Kurzparkzonen"

Der Badener Christian Vana erhielt auf sein Schreiben an Bürgermeister Szirucsek (siehe weiter unten) eine Antwort und erwidert so:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Danke, daß Sie mir geantwortet haben oder zumindest antworten ließen. Zur Ihrer Argumentation muß ich leider sagen, daß das Funktionieren des Verkehrsgesehen sich nicht an Beschwerden und Anregungen bewerten läßt, auch wenn es natürlich verständlich ist, daß ein Politiker sich gerne an den Forderungen derer, die Wähler sind, orientieren möchte.
Ihr Ziel, allen Wünschen gerecht zu werden und Anwohnern einen Parkplatz „ante portas“ zu gewährleisten stelle ich ja nicht in seiner Herren Absicht in Frage, wohl aber die Naivität, daß und wie es erreicht werden soll. Eine Stadt bietet Vorteile für die Bewohner, aber auch Herausforderungen.
Daß Kunden im Zentrum keine Plätze finden bezweifle ich aus eigener Erfahrung massiv. Manchmal ist dazu eben die bestehende Kurzparkzone in Kauf zu nehmen.
Aber die dazu gewählten Mittel dazu bezweifle ich massiv. Es ist die typische Reaktion: „Sie haben ein Problem, wir eine Steuer dafür.“
Eine Studie hat eine Aufgabenstellung ergebnisoffen zu betrachten. Die von Ihnen präsentierte Studie, zumindest, was davon zugänglich ist, überlegt keine Alternativen, sie argumentiert nur den „Segen“ der Parkraumbepreisung. Ist ungefähr so, wie wenn die Donausperrung der Kuenringer zwecks Mauteinhebung als Sicherheitsfaktor gepriesen wird.
Das Ziel, "dass die Anwohnerinnen und Anwohner wieder dort Parkplätze finden“ wird trotzdem kaum erreicht werden. Ich kenne die Situation in Wien. Außerdem, wenn Sie dieses Ziel in altruistischer Sorge um Ihre Bürger ernst nehmen, müßten Sie sich mit meiner daraus abgeleiteten Forderung, daß Badner, incl. Zweitwohnsitz, eine Ausnahme GRATIS erhalten müssen. Logische Folgerung aus dieser Argumentation, die schon die dogmatisch verblendete Verkehrs(verhinderungs)politik in Wien ignoriert hat.
Wenn es wo Ziele gibt, die von Kunden erreicht werden sollen, wie Geschäfte, Behörden, etc. dann gibt es Verkehr dorthin, egal wie irgendwer sich vorstellt, Verkehr zu lenken. Oder zumindest die Geschäfte werden nicht mehr angefahren und stattdessen Einkaufszentren oder der Versandhandel in Anspruch genommen, ergo wirtschaftlicher Niedergang der Stadtzentren sowie der Einzelhändler und Förderung des globalisierten Versandhandels mit seinen „ökologischen Vorteilen“ wie starkem Lieferverkehr. Ist das das Ziel?
Eine Stadt ohne Verkehr ist eine tote Stadt und Verkehr ist seit 1900 ohne Automobil undenkbar, dieser Tatsache sollten alle Fundamentalisten, die sich eine Rückkehr zu Strukturen des 19. Jahrhunderts vorstellen, einmal vor Augen halten. Und damals bestand der Individualverkehr eben aus Pferden, Kutschen, Handwagen etc. New York drohte Anfang des 20. Jahrhunderts in Pferdemist zu ersticken…
So viele Haushalte, vor allem zentrumsnah, verfügen keineswegs über aus Bequemlichkeit nicht genützte Abstellplätze, wie Sie anführen. Vielmehr wurden gepflasterte Innenhöfe zu Innengärten gemacht und aus Pferdeställen im Laufe der Zeit statt Garagen Wohnraum oder Geschäfte. Schön und gut, aber die Einstellmöglichkeiten fehlen. Was ich meinte, sind die Sparkassenparkplätze, die zwar gegen Entgelt zur Verfügung gestellt werden, aber strikt nur ihren Kunden. Wie beurteilen Sie das??
Wenn man also Pkt. 5 verbessern möchte, müßte für jeden Neubau als Voraussetzung die Schaffung entsprechender Parkplätze dabei zur Voraussetzung der Baugenehmigung gemacht werden. War zeitweise so, ist heute aus ideologischen oder anderen Gründen wieder nicht mehr so. Wäre auch ein Ansatz für Ihr „Parkraumkonzept“.
Abgesehen vom historischen Zentrum, das ja in Baden schon über eine ausreichende Kurzparkzone verfügt, muß sich eine Stadt den Entwicklungen und dem Verkehr anpassen, es sei denn, sie will schrumpfen und finaliter aussterben. Ich legen Ihnen ja nicht den „Plan Voisin“ von Le Corbusier für baden ans Herz, aber die Biedermeierherrlichkeit kann doch nicht auf das Wachstum der Stadt ausgedehnt werden. Glücklicherweise ist die Situation immer noch wesentlich entspannter, als Ihre Argumentation sie darstellt.
Ihr Argument "Die Einnahmen aus dem neuen Konzept fließen gänzlich in den Bereich „Verkehr und Mobilität“ – eben auch, wie Sie richtig sagen, u.a. in die Schaffung neuer Parkmöglichkeiten“ überzeugt nicht, weil das „u.a.“ die Zweckbindung völlig aufweicht und der Querfinanzierung anderer Projekte, die ja gerne verkehrsfeindlich sind, Tür und Tor öffnen.
Die, die von Baden pendeln, haben ja ein funktionierendes Park-And-Ride System am Bahnhof, dessen Benützung in der Fahrkarte inkludiert sein sollte, wie gesagt. Allerdings habe ich trotz Sperrung des starnahen Parkplatzes wegen Baumsanierung (hoffentlich nur deswegen) auf der andren Seite vor den Garagen letzthin problemlos einen offenen Parkplatz gefunden.

Ich habe also keine Fragen, sondern massive Bedenken, die ich weiter publizieren werde, zu deren Lösung ich damit beitragen möchte und denen ich mit den Mitteln eines Wählers bei nächster Gelegenheit auch Rechnung tragen werde. Man sollte bedenken, daß die weitere Verärgerung der Bevölkerung mit unbedachten Verkehrsmaßnahmen Wähler in die Lager der Populisten treiben wird, wenn die sich dessen annehmen, egal was politisch sonst noch impliziert wird.

mit freundlichen Grüßen, Christian Vana

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Sehr geehrte Anrainer von Baden!

Wie ich aus der Zeitung vernommen habe, war es Euch ein Anliegen die Auto- Pendler aus Eurer Stadt zu haben. Mit dem Erfolg, dass die blaue Zone erweitert und teurer wird. Eure Autos können jetzt vor dem Haus parken, aber nur ein Auto pro Haushalt und natürlich gegen Bezahlung. Solltet Ihr jedoch ein Zweitauto besitzen, wohin damit??

War das wirklich so in Eurem Interesse???

Kloc Carolin
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Stellungnahme der Wirtschaftskammer Baden vom 28. Juni 2021"Neues Parkraumkonzept sorgt für Ärger in Badens Wirtschaft
"
Nach wie vor rufen zahlreiche Unternehmer in der Wirtschaftskammer Baden an, um ihre Wut und Unverständnis über das geplante Parkraumkonzept und die Vorgehensweise der Stadtgemeinde Baden zu deponieren. WK-Bezirksstellenobmann Peter Bosezky dazu: „Nicht nur die Badener Wirtschaftstreibenden fühlen sich durch das Vorgehen der Gemeinde überrumpelt, sondern auch wir mussten über dieses überregional wichtige Vorhaben über die Medien erfahren“
In einem Gespräch mit der Stadtführung hat die Wirtschaftskammer die Bedenken der Gewerbetreibenden deponiert. Nach dem Nichtzustandekommen des Gemeinderatsbeschlusses im ersten Anlauf hätte sich Bosezky gewünscht, dass man das Parkraumkonzept nochmals überdenkt und das Gespräch mit den Geschäftsleuten sucht. „Leider setzte man dieses wichtige Thema aber bereits eine Woche später nochmals auf die Tagesordnung. Da uns das Ergebnis der zweiten Gemeinderatssitzung bei Redaktionsschluss noch nicht vorlag, hoffen wir, dass die Stadtgemeinde die zahlreichen Verbesserungsvorschläge aufgegriffen hat und zumindest jetzt in intensiven Kontakt mit den Unternehmen tritt“, so der Kammerobmann. „Viele unserer Mitgliedsbetriebe haben die Sorge, dass aufgrund des Parkraumkonzepts künftig noch mehr Kunden zu den großen Onlineplattformen und in die Einkaufzentren abwandern und die Stadt den positiven Weg der letzten Jahre nun wieder aufs Spiel setzt“ führt Bosezky an und ergänzt: „Etliche Unternehmer und ihre Mitarbeiter kommen von auswärts und halten die Anregung, öffentlich oder per Scooter nach Baden zu kommen aufgrund fehlender öffentlicher Anbindungen und der notwendigen Flexibilität für einen schlechten Scherz. Es wäre besser gewesen, vor der Einführung des Parkraumkonzepts alternativen Parkraum zu schaffen. Auch von anderen Städten könne man lernen, die entweder wesentlich günstigere Modelle einführten und Parkplätze schufen, oder ihre Parkraumentscheidung bereits jetzt mit Abwanderung von Kunden und Arbeitsplätzen bezahlen.
Auszüge aus anonymisierten Wortmeldungen von Badener Betrieben:

„Ein wenig durchdachter Schnellschuss und eine reine Geldbeschaffungsaktion“
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„Will die Stadt uns Unternehmer aus der Stadt vertreiben

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„Ich bezweifle, dass durch das neue Parkkonzept mehr Kunden in die Innenstadt kommen. Das spielt nur den großen Onlineplattformen und Einkaufszentren in die Hände!“

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„Es ist ohnehin schon schwer, Fachkräfte zu finden. Manche Mitarbeiter werden nun ihren Job wechseln. Den Arbeitgebern die Kosten der Jahreskarten für alle Mitarbeiter aufzuhalsen ist auch nicht möglich. Erst recht nicht in der blauen Zone, wo es gar keine Möglichkeit für Jahreskarten gibt.“
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„Wir Unternehmer und unsere Mitarbeiter brauchen ein besseres öffentliches Verkehrsangebot oder zusätzliche Parkplätze. Erst dann sollte man ein neues Parkraumkonzept einführen. Allein bis das Parkdeck Braitnerstraße neu errichtet sein wird, vergehen Jahre.“
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„Scheinbar plant man, auch die grüne Zone in zahlreiche Unterzonen aufzuteilen. Kauft man für eine der Zonen eine Jahreskarte, findet dort aber keinen Parkplatz, zahlt man doppelt.“
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„Baden hat sich in den letzten Jahren zu einer attraktiven Stadt zum Leben, Arbeiten und Einkaufen entwickelt. Wieso setzt man das nun mutwillig aufs Spiel?“

Wirtschaftskammer Baden-Obmann Peter Bosezky

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Sehr geehrte Damen, sehr geehrter Herr Bürgermeister!

Nach über 60 Jahren als Bürger Wiens habe ich vor einigen Jahren meinen Hauptwohnsitz dort aufgegeben und bin hierher nach Baden gezogen und habe auch hier, nicht mehr in Wien eingekauft.
Hauptmotivation war, der dort völlig verfehlten Verkehrspolitik, die nur auf Verkehrsverhinderung und Ausplünderung der Fahrzeughalter zielt, zu entkommen.
Daher bin ich von Ihrem Vorhaben abgestoßen, habe aber natürlich als Fachmann die Studie gelesen und analysiert.

Hier in Baden funktioniert der Verkehr bislang, so wie er ist, einwandfrei und ich habe in den letzten Jahren auch nie echte Parkplatzprobleme gehabt. Der einzige Kritikpunkt ist die Unzuverlässigkeit der Schnellbahn, aber das ist nicht das Problem der Stadt.

Die die Studie verfassenden „Mobiltätsexperten“ haben ihren Sitz in einem der verkehrstechnisch am meisten fehlentwickelten Bezirke Wiens. So sollten die wenigstens wissen, wie es NICHT geht.

Die Fehler von Wien, die die Stadt sicher nicht lebenswerter, aber aggressiver machen, werden wiederholt.
- die Anwohner werden gezwungen für Parkplätze in ihrem Wohngebiet zu bezahlen. Wenn Sie, wie behauptet, diesen Leuten nützen wollen, müßten sie zumindest die Dauerparkerlaubnis gratis bekommen. Daß man den Leuten die Möglichkeit, mehrere Fahrzeuge zu besitzen, unmöglich machen will, ist diskriminierend und eine Bevormundung.
Es der Ansatz, die Anzahl der Fahrzeuge im Haushalt de facto zu rationieren. Ich dachte, den „realen Sozialismus“ hätten wir überwunden und wären stolz darauf.
- die Verlagerung auf andere Verkehrsmittel ist in Baden absurd, da, wie bei einer Kleinstadt natürlich, ein recht dünnes Netz öffentlichen Verkehrs mit kaum annehmbaren Taktintervallen besteht. Und Rad gefahren wird in Baden sowieso genug, glücklicherweise (meist noch) nicht so chaotisch und aggressiv wie in Wien oder München. In diesen Städten ist die Kennzeichen- und Versicherungspflicht für Fahrräder, Tretroller etc. kaum noch lang hinauszuschieben.
Hier in Baden aber ist fast jeder Rad- auch Autofahrer und viceversa, also entfällt weitgehend der Kulturkampf.
- das Ziel, Dauerparken (wie ist die Dauer definiert?) ist absolut abstrus, da man mit dem Auto hinfährt, dann so lang parkt, wie man sich dort aufhält und wie nach Hause fährt. Wozu sollte man sein Auto stehen lassen?
Sollte man damit Park- and Ride-Verkehr einschränken wollen, werden halt weniger Leute den Zug nützen und mit dem Auto direkt zum Ziel fahren. Wunderbarer Beitrag zum sogenannten Klimaschutz…
- die Nutzung von Stellplätzen auf Privatgrund ist sicher sinnvoll, aber dazu müßte jede Wohnung mehrere Parkplätze im Haus haben, was bei historisch gewachsener Struktur schwierig ist und vorhandene Parkplätze oft elitär abgeschottet sind, z.B. der der Sparkasse in der Grabengasse, der nicht einmal mit der Bankomatkarte der gleichen Bankengruppe benützt werden kann.
Warum gibt es in der Park- und Ride Anlage keine Indikation der freien Plätze und warum kann ein Platz nicht in die Fahrkarte includiert werden, ÖBB bzw. VOR profitieren ja von der Einrichtung? Eine Synergie von Parken und ÖPNV schlägt ja sogar die Studie vor.
- die neue Schaffung von Parkraum ist der einzige positive Vorschlag der Studie.
- was passiert überhaupt mit den eingehobenen Gebühren? Eigentlich dürfen die ausschließlich der Schaffung von zusätzlichem Parkraum gewidmet sein.
- die Forderung nach noch mehr Radabstellplätzen schafft nur weitere Verkehrsprobleme, auch für Fußgänger. Ich habe immer noch mein Rad in der Stadt abstellen können. Und die Idee mit dem Rad so weit ins Büro zu fahren, daß ich mich dort duschen und umziehen muß, mutet nach Bobo-Kultur an. In Vicenza beispielsweise fahren die Business-Damen in Kostüm und High Heels Rad und sehen keinesfalls so aus, als ob sie am Ziel duschen müßten. Müssen wir aus allem heute eine Pseudofitnessübung machen? Reicht dazu nicht die Freizeit?
- die grundsätzlichen Schwächen des ÖPNV als Massenansammlung hat die Pandemie gezeigt, kann also nur ein Teil des Spektrums bleiben
- glücklicherweise ist Baden nicht so überlaufen, daß ein echter Massenverkehr zu bewältigen zu bewältigen wäre.

Daher bin ich als Bürger schwer enttäuscht von der phantasielosen Herangehensweise an ein Problem, das nicht einmal evident ist und dies mit einer völlig unnötigen Hetzjagd auf Autofahrer und -besitzer, die offenbar nur aus Profilierungssucht der Noch-Mehrheitspartei und ihres Koalitionspartners in ideologischer Verblendung betrieben wird, und die wie üblich, jedes Problem mit einer neuen Steuer oder Gebühr zu lösen versucht.

Wenn Sie die Pendler aus der Stadt draußen halten wollen (was ist mit dem Grundrecht der Freiheit der Bewegung und dem der Gleichbehandlung?) und etwas für die Einwohner tun, wie Sie vorgeben, dann müßten sie:
Ihre seltsame Grüne Zone einführen
Aber jeden Anwohner im Gemeindegebiet (incl. Zweitwohnung) eine GRATIS Ausnahme geben
Aufnahmefähige Pendlerparkmöglichkeiten einrichten
Mit einem Shuttle ins Zentrum, das nicht mehr als 2 Minuten Intervall hat, alles Andere ist inakzeptabel
Vielleicht führen Sie eine privilegierte Kei-Car-Klasse nach Japanischem Vorbild ein?
Aber wie finanzieren und ist das wirklich demokratisch?
Mit Ihren pseudoökopopulistischen Ideen bereiten Sie nur das Feld für jede andere Partei, die mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Bürger, die hier meist und alternativlos Autobesitzer sind, hat, egal an welchem Randspektrum die sonst angesiedelt ist.

Sie sollten vielmehr die Ampelschaltungen optimieren und flexibel gestalten, denn die heute vergessene Grüne Welle (Ampel, nicht Politik) ist der billigste und höchst effektive Beitrag zum Umweltschutz.

In meiner über 35-jährigen Tätigkeit in der Verkehrstechnik und -entwicklung erlebe ich leider seit Beginn, daß Verkehrsverhinderung mit Verkehrsplanung vorsätzlich verletzt wird, aber von Ihnen habe ich nicht erwartet, daß Sie so unvernünftig in diesen Populismus einstimmen.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr künftig ehemaliger Wähler

Dipl. Ing. Christian Vana

***
Bis jetzt waren wir davon überzeugt, dass Baden eine der schönsten und besten Einkaufstädte in Niederösterreich ist.
Vielleicht sollte man sich einmal andere Städte in Niederösterreich ansehen – wie zum Beispiel Wiener Neustadt bei der schwachsinnige Parkraumkonzepte die Innenstadt ruiniert haben.
Wir werden nicht nur Kunden sondern auch Mitarbeiter verlieren, wenn das geplante Parkraumkonzept durchgeführt wird, ohne auch nur ansatzweise Rücksicht auf Pendler zu nehmen und zumindest Alternativen anzubieten.
Ein Parkraumkonzept wie es aktuell geplant ist, ist absolut schwachsinnig. Pendler an den Stadtrand zu vertreiben, kann keine Lösung sein.

Man soll sich bitte Wiener Neustadt o.Ä. NICHT als Vorbild nehmen!

„Wir werden dafür sorgen, dass Menschen, die in die Stadt pendeln müssen, in Zukunft zusätzliche Parkmöglichkeiten zur Verfügung haben.“

Wie lange darf man dann auf die zusätzlichen Parkmöglichkeiten warten? Zuerst vertreibt man alle an den Stadtrand und irgendwann macht man sich dann vielleicht Gedanken, über zusätzliche Parkmöglichkeiten.

Wir haben in unserer Firma 9 Mitarbeiter die auf das das Auto angewiesen sind – wie kommen diese dazu, nun quasi ein ganzes Monatsgehalt pro Jahr hinzulegen, um in die Arbeit kommen zu können?

mit freundlichen Grüßen
Andreas Schneider
Foto Schneider GmbH

Unerträgliche Doppelmoral

Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Leserbrief geschrieben. Aber die Doppelmoral, die nach Bekanntwerden des neuen Parkraumkonzeptes in diversen Facebook Gruppen ungeniert zur Schau getragen, ja sogar zelebriert wird, lässt mir keine andere Wahl. Auf der einen Seite reden alle von „Mein Baden“, verziert mit Herzchen und „Wir leben in der schönsten Stadt der Welt“. Auf der anderen Seite gibt’s aber den großen Aufschrei, wenn die Stadt alles dafür tut, damit das auch so bleibt.

Auch wird seit Jahren immer wieder ausschweifend angeprangert, wie unerträglich doch die Parkplatzsituation in Baden ist. Dann holt sich die Stadt endlich Verkehrsexperten, die ein Konzept entwickeln, das in ganz Europa bereits erfolgreich eingesetzt wird, und was passiert?!? Genau jene, die zuerst gemotzt haben, dass die Stadt gefälligst etwas tun soll, sind jetzt die, die am lautesten DAGEGEN schreien. Mit Verlaub: Das ist unfassbar und an Doppelmoral und Egozentrik nicht zu überbieten.

Ganz gemäß der Einstellung „Mein Leiberl ist mir am nächsten, hinter mir die Sintflut“, sind Maßnahmen für Badener offensichtlich nur dann gut, solange sie nicht selbst etwas zur Lösung beitragen sollen. Glauben die Herrschaften wirklich, dass sich das Problem einfach auflöst, wenn man sich nur lang genug die Augen zuhält?? Eigentlich ist die Faktenlage denkbar simpel: Bewohner im Stadtzentrum zahlen seit vielen Jahren einen Beitrag, um vor ihrem Heim parken zu können. Warum denken Bewohner der Grünen Zone, dass für sie andere Gesetze gelten müssen? Wenn es um das Wohl der Heimatstadt geht, sollten alle an einem Strang ziehen – auch die Badener in der Grünen Zone! Die Alternative wäre, das Schicksal der ausgestorbenen Innenstädte zu teilen, die das Parkplatzproblem nicht in den Griff bekommen haben. Ist es wirklich das, was wir wollen?

Ich sehe das so: Jetzt können wir beweisen, dass wir das so oft zitierte „Mein Baden“ auch wirklich so meinen. Wenn das bedeutet, dass ich künftig als Bewohnerin der Grünen Zone rund 30 Cent am Tag zahle, damit ich am Abend einen Parkplatz finde und die Innenstadt lebendig bleibt, dann zahle ich das gerne. Als Badenerin, als Kundin, als Kaffehausgast, vor allem aber als Mensch, dem das Flair seiner Heimatstadt (ja, aus Überzeugung mit Herzchen) allemal ein paar Cent am Tag Wert ist!

Selina Koller

Die BadenerInnen schreien – und die Wienerin wundert sich

Ich verstehe die große Aufregung der BadenerInnen wirklich nicht. Als Wienerin bin ich aber wohl anderes gewohnt. Was ich in Facebook-Gruppen lese, ist mir dennoch mehr als unverständlich.

Ich wohne in Wien und bin auch gebürtige Wienerin, pendle aber mehrmals die Woche beruflich nach Baden. In Wien zahle ich ausschließlich für meinen Bezirk und habe keine Option, mir einen Nebenbezirk auszusuchen. Und das, obwohl ich direkt zwischen zwei anderen Bezirken wohne.

Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich vor der Einführung gefragt wurde… Zwar gab es meines Wissens in manchen Bezirken Petitionen dagegen – eine tatsächliche Möglichkeit, in den Entscheidungsprozess einzugreifen war aber rund 2 Millionen EinwohnerInnen nicht möglich. In Baden wird man wenigstens schon vor der Gemeinderatsabstimmung über das Vorhaben informiert und mittels Mailadresse/Hotline kann man auch Fragen stellen bzw. Unmut kundtun. So viel dazu.

Eines stößt mir als Pendlerin mit den ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN (Wieso soll ich mir auch im Stoßverkehr die Südosttangente antun?) wirklich sauer auf: Die BadenerInnen benehmen sich, als wäre Parken ein Grundrecht, kein Privileg, das sie bis jetzt zu günstig (für mein Dafürhalten) bekommen haben. 125€ sind 0,34€ pro Tag, 250€ entsprechen einem Tagessatz von 0,68€. Um das Geld dürfen sie auch weiterhin unbehelligt öffentlichen Raum in Anspruch nehmen und die schöne Innenstadt zuparken. Und regen sich dann auch noch auf. Gratuliere!

stefanie Kurzweil via E-Mail

***

Leserbrief Roland und Sonia Macek

Vervielfachung des Parkraumkonzepts in BADEN

Mit absolutem Unverständnis, sowohl in der Sache als auch in der Kommunikation, mussten wir vergangene Woche aus der Zeitung erfahren, das die gebührenpflichtigen Parkraumzonen beinahe verzehnfacht werden!! Offensichtlich will man das im Geheimen, an den Wählern vorbei durchdrücken. Unverständnis darüber, warum etwas ungefragt beschlossen werden soll, was vor 1 Jahrzehnt von den betroffenen Wählern abgelehnt wurde, an der Steigerung von Familienhaushaltsbudget in Corona Zeiten, kann es ja nicht liegen!
Unverständnis auch darüber, wie aus einem Parkplatz wenn dafür bezahlt werden muss, mehr als ein Parkplatz werden soll! Vermutlich, weil dann nur mehr jene dort stehen die dort wohnen und dem Wahnsinn nicht entkommen können! Die Geschäftsleute werden vermutlich wenig jubeln, wenn viele zu den Gratisparkplätzen in die 10 min. entfernte SCS ausweichen werden….
Hoffentlich beteiligt sich wenigstens die Opposition nicht an der offensichtlich ausgemachten Sache, damit, auch wenn erst in über 3 Jahren, bei der kommenden Wahl Alternativen überbleiben!
Wenn es den Autofahrern schon schwergemacht wird, dann erwarte ich mir VORHER ein Konzept wie der öffentliche Verkehr private Autos ersetzen kann, das geht aber nicht, wenn sich die Fahrzeit öffentlich vervielfacht, oder Wartezeiten von beinahe 1 Stunde z.B. für Schüler nach dem Unterricht entstehen.
Es gäbe noch viel mehr zu besprechen, alleine die Bereitschaft scheint dazu nicht vorhanden zu sein!

Roland Macek

***

Die von der Stadtpolitik genannten Gründe für die Einführung einer Kurzparkzone sind schlicht nicht nachvollziehbar.

1- hoher Parkdruck - Auslastung angeblich bei durchschnittlich (!!) 90 Prozent:
Gilt vielleicht für 1-2 Stunden pro Tag, und auch nur in einigen wenigen Strassen. Jeder weiss das und richtet sich danach.
Bei einem Hotspot wie z.B. in Bahnhofsnähe kann man nachbessern.
Das Argument ist für Ortskenner schlicht falsch.

2- Drohende Verödung der Innenstadt, wenn Kurzparkzone nicht ausgeweitet wird ?
Logisch ist: Schlechtere Erreichbarkeit = negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Frequenz und Arbeitsplätze werden abwandern.
Das Argument ist ebenso nicht schlüssig.

Warum also ?

E. Hinteregger

***

Mit Verwunderung habe ich dem Kurier entnommen, daß die Stadtgemeinde die Kurzparkzonen großflächig ausdehnen möchte. Uns Anrainern erscheint dies als reine Geldbeschaffungsstrategie, die sicherlich nicht die Frequenz in Baden angekurbelt. Wo bleiben vernünftige Konzepte? Erfolgte eine Einbindung der betroffenen Geschäfte (kostenfreie Parkmöglichkeiten der Mitarbeiter)?
Gerda Mossop M.A. , und DI Richard Rapp, Baden

***
Wir haben eine Innenstadt auf einem bereits sehr guten Niveau. Ziel muss es sein, alles dafür zu tun, dass es einem Schmuckstück gleichkommt. In einem solchen Umfeld macht Einkaufen, Sport, Essen gehen, Kino, Theater, den Erwachsenen und Kindern noch mehr Spaß und Freude. Mit anderen Worten: Der Satz "Wir gehen in die Stadt" muss wieder einen besseren Klang bekommen. Hocheffizient, verdichtet und nachhaltig, das ist die Innenstadt der Zzkunft.
Der enorm wichtige USP einer Stadt wurde für Baden bereits vor einigen Jahren mit "Baden belebt" herausgearbeitet und ist von vielen Städten anerkennend erwähnt. Diesen geschätzten Vorteil haben wir vor vielen Städten in NÖ. Unsere Verantwortlichen in der kommunalen Politik haben die Wichtigkeit früh erkannt und umgesetzt. Für dieses Unverwechselbare müssen Händler, Gastronomen, Hauseigentümer, Stadtplaner, Politiker und Kulturschaffende zusammenarbeiten, jeden Tag.
Ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor für die Wirtschaft einer Innenstadt ist eine "Willkommenskultur" für die zukünftige Frequenzsteigerung. Durch die nun geplanten Maßnahmen, die scheinbar beschlossene Sache sind, obwohl es der Gemeinderat erst am 22. Juni beschließt, ist eine Willkommenskultur minimiert. Durch eine unverhältnismäßig starke ERhöhung und Kurzparkplatzgebühr um 100 Prozent, gepaart mit einer Maximalparkdauer von 2 Stunden, sind negative Auswirkungen auf eine bereits schwächelnde Frequenz und weitere Umsatzrückgänge zu befürchten. Der Innenstadthandel, coronabedingt zusätzlich geschwächt, wird das kaum verkraften. Denn ein vom Kunden begehrter, entspannter Erlebniseinkauf ist innerhalb von 2 Stunden kaum möglich.
Wir fordern deshalb:

  • Überdenken Sie nochmals diese Entscheidungen und Einbeziehung von Fachleuten aus den maßgeblichen Branchen
  • eine Expertise über die voraussichtlichen wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der geplanten Maßnahmen

Mag. Erich Hanai, Baden

Stellungnahme der Bürgerliste Wir Badener:

  • Genau vor 10 Jahren wurde das Thema Parkraumerweiterung schon einmal diskutiert. Damals war Wir Badener-Gründer Jowi Trenner zuständiger Stadtrat für Verkehr und Sicherheit. Er hat diese Autoabzocke damals erfolgreich verhindert. Vielleicht verstehen Sie jetzt, warum man der Bürgerliste dieses Ressort - es hieß damals "VErkehr und Sicherheit" und heute "Verkehr und Mobilität" - weggenommen hat.
  • Solange es keine Einsparungen bei den Politikerbezügen gibt, gibt es von der Bürgerliste keine Zustimmung zu Gebührenerhöhungen wie etwa zu neuen Kurzparkzonengebühren.
  • Die Bürgerliste wird alles daran setzen, um wenigstens die gebührenfreie Mittagszeit in der Blauen Zone zu retten.
  • Eine gebührenpflichtige Grüne Zone soll nur nach einer Volksabstimmung eingerichtet werden.
  • Zuerst Parkraum schaffen, dann abkassieren. Nicht umgekehrt.

Jowi Trenner und Peter Koczan, Mandatare von Wir Badener

PS. Wir veröffentlichen gerne weitere - möglichst kurz gehaltene - Stellungnahmen und Lesermeinungen, betonen aber, dass sie sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken müssen. Zuschriften bitte an gabriela.stockmann@bezirksblaetter.at

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