Jubliäum
10. Stephani-Ritt im Wienerwald von Fahrafeld nach Schwarzensee

Der Hirtenberger Reit- und Fahrverein lädt zum Stephani-Ritt ein.  | Foto: privat
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  • Der Hirtenberger Reit- und Fahrverein lädt zum Stephani-Ritt ein.
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Der Hirtenberger Reit- und Fahrverein lädt zum Stephani-Ritt im Wienerwald ein. Am 26. Dezember geht es von Fahrafeld nach Schwarzensee zur Wallfahrtskirche zum Hl. Ägydius.

FAHRAFELD, SCHWARZENSEE. Der Erste Hirtenberger Reit- und Fahrverein lädt ein zum 10. Stephani-Ritt im Wienerwald am Stephanitag, den 26. Dezember 2023, um 9.30 Uhr Abritt / Abfahrt in Fahrafeld, Bauernhof Thomas Appel, Hainfelder Straße 4 (Haselbach), 2564 Fahrafeld.
Um 11 Uhr ist der Einzug in Schwarzensee vor der Wallfahrtskirche zum Hl. Ägydius, 2565 Schwarzensee.

  • Ross-Segnung, gesegnetes Brot und Salz für die Pferde
  • Stärkung für Reiterinnen und Reiter und Fahrerinnen und Fahrer und Gäste
  • In der Kirche: Entzündung einer roten Votivkerze vor dem alten Stephanusbild

Reiterinnen und Reiter und Fahrerinnen und Fahrer und Gäste sind herzlich willkommen. Für Reiterinnen und Reiter und Fahrerinnen und Fahrer ist eine Anmeldung erforderlich: unter 0676 6400023 

Da es sich um eine Pferdetraditionsveranstaltung handelt, hat das Erscheinungsbild von Reiterinnen und Reitern und Fahrerinnen und Fahrern im Einklang mit der österreichischen Brauchtumspflege zu stehen.

Für die musikalische Gestaltung sorgt die Jagdhornbläsergruppe Hermann Löns.

Am 26. Dezember geht es von Fahrafeld nach Schwarzensee zur Wallfahrtskirche zum Hl. Ägydius. | Foto: privat
  • Am 26. Dezember geht es von Fahrafeld nach Schwarzensee zur Wallfahrtskirche zum Hl. Ägydius.
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Die Kulturgeschichte des Stephani-Ritts nach Schwarzensee

von Otto Kurt Knoll
Der Erste Hirtenberger Reit- und Fahrverein unter Obmann Manfred Wöhrer griff im Jahr 2014 die Idee von Otto Kurt Knoll auf, erstmals einen Stephani-Ritt am Stefanitag, dem 26. Dezember, nach Schwarzensee im südlichen Wienerwald durchzuführen. Seit dem 1. Stephani-Ritt ist der Erste Hirtenberger Reit- und Fahrverein der Veranstalter.
Trotz Corona-Pandemie fand alljährlich der Stephani-Ritt unter Einhaltung aller Regeln statt; dies war dem nunmehrigen Obmann Norbert Linsbichler ein Anliegen.
Im Jahr 2023 wird das 10-jährige Jubiläum gefeiert.
Die kulturgeschichtliche Aufarbeitung und die Programmerstellung des Stephani-Ritts erfolgten durch Bundeskulturreferent Otto Kurt Knoll des Österreichischen Pferdesportverbands.

Segnung der Pferde. | Foto: privat

In dem Wienerwald-Wallfahrtsort Schwarzensee fanden bis zum Verbot durch Kaiser Josef II. Prozessionen zu Fuß am Stefanitag in die Wallfahrtskirche zum hl. Ägydius statt, um vor dem Stephanusbild den Rosspatron Stephanus um Fürbitte anzurufen. Bemerkenswert ist, dass die im Kern romanische Kirche von berittenen Bauern erbaut wurde. Wie die bäuerliche Bevölkerung (insbesondere die Bauern aus Alland) seinerzeit am 26. Dezember vor dem alten Ölbild mit der Darstellung der Steinigung des hl. Stephanus – es befindet sich im Längsschiff der Kirche – für ihre Rosse um Schutz und Gesundheit beteten, so werden heute beim gegenständlichen Stephani-Ritt die Rosse vor der Kirche gesegnet und beim Stephanus-Bild wird eine rote Votivkerze – auf einem handgeschmiedeten Kerzenleuchter mit einem Hufeisen – als Zeichen der Verehrung durch die Pferdefreunde- entzündet.

Die rote Votivkerze. | Foto: privat

Die neue Form einer roten Votivkerze in Schwarzensee ist von alten Wachsopfertraditionen bei Stephani-Ritten in alpinen Gebieten abgeleitet worden. Die Farbe Rot ist der Hinweis, dass Stephanus sein Leben für Christus mit dem Blut bezeugt hat. Der Erzmärtyrer Stephanus ist zudem auch der älteste und patroziniumsgeschichtlich “hervorragendste” Rosspatron. Im Laufe der Zeit wurden zunehmend andere Heilige an seiner Stelle als Pferdepatrone verehrt.

Die Stephani-Ritte sind allgemein gesprochen ein Beispiel von jahrhundertealten Gepflogenheiten rund ums Ross, die später meist durch die Leonhardi-Ritte oder die Georgi Ritte verdrängt wurden. Mit dem Stephani-Ritt nach Schwarzensee wurde nach Jahrhunderten, wenn auch in anderer Form, die Tradition der Verehrung des Pferdepatrons Stephanus wieder aufgegriffen. Da der Stefanitag auch im jagdlichen Brauchtum verankert ist, erfolgt im Sinne „Partner in der Natur“ in Schwarzensee die musikalische Gestaltung durch eine Jagdhornbläsergruppe.

Ein typisches Charakteristikum der Stephani-Ritte ist bis heute allgemein, dass sie in Schlichtheit und Stille (der Weihnachtszeit entsprechend) durchgeführt werden. Der Stephani-Ritt ist zudem prädestiniert, das Miteinander der Partner in der Natur (Pferdewelt, Bauern, Grundbesitzer, Jägerschaft, Ökosystemfreunde und aller, die sich für den Klima- und Umweltschutz einsetzen) zeitgemäß generationsverbindend und zukunftsweisend zu fördern.

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