Sonnenstrom
Baden gründet eine Erneuerbare Energiegemeinschaft

Der Badener Gemeinderat beschloss die Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft. | Foto: Preineder
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Gemeinderat beschloss die Gründung einer Badener Energiegemeinschaft eG (BEG). Diese bringt wirtschaftliche Vorteile für die Mitglieder und soll Unabhängig von der überregionalen Marktentwicklung machen. Zusätzlich geht es dabei um Bewusstseinsbildung zum Thema erneuerbare Energie und Gemeinschaftsbildung.
BADEN. Die Stadt Baden stellt die Weichen, um die Energiewende auf kommunaler Ebene zu meistern. Dafür wird eine Erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) gegründet. Baden wählt dafür die rechtliche Form einer Genossenschaft. Anfangs sollen als Gesellschafter die Stadtgemeinde Baden und Immobilien Baden GesmbH teilnehmen. Nach einer Pilotphase (Anfang 2024) soll diese auch für Bürgerinnen und Bürgern, Klein- und Mittelunternehmen und andere Interessenten geöffnet werden. 
Bürgermeister Stefan Szirucsek: "Die Energiegemeinschaft Baen ist ein zentrales Element, um in und für Baden erneuerbare Energie zu produzieren, zu handeln und zu verbrauchen. Die Energiegemeinschaft bringt mittelfristig Vorteile für Stadt, Bürgerinnen und Bürger und Klein- und Mittelunternehmen."

Beim Infoabend galt es viele Fragen zu klären. | Foto: Preineder
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Mehr Geld für seinen Strom bekommen

Eine Erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) bietet den Mitgliedern die Möglichkeit innerhalb der EEG Strom zu verkaufen, zu kaufen und zu speichern. Auch ausschließliche Nutzer des Stroms können Teil der EEG sein, allerdings muss das Verhältnis zu Produzenten ausgewogen sein. Ein Smart Meter (intelligenter Zähler) ist die technische Voraussetzung, damit die Abrechnung funktioniert, dieses kann beantragt werden. Der Produzent speist nur den eigenen Überschuss ein, den er nicht selbst verbraucht. Ein externer Partner wird die Abrechnung übernehmen.
Bürgermeister Stefan Szirucsek sagt: "Es ist eine Win-Win Situation für den Produzenten und Verbraucher und stärkt die Energieunabhängigkeit. Beide haben einen preislichen Vorteil." Dies ist möglich, weil beim internen Handel die Gebühren reduziert werden.
Das Netznutzungsentgelt, ist für EEGs reduziert, die Ökostromkosten und die Elektrizitätsabgabe fallen weg. 
Vizebürgermeisterin Helga Krismer ergänzt: "Durch die EEG sollen die Leute motiviert werden in Photovoltaik-Anlagen zu investieren, weil sie sich als Mitglieder einer EEG besser rentieren."

Zeitlicher Plan: Im Sommer und Herbst ist weitere Planung und die Gründung dran, 2023 soll die EEG in Betrieb gehen und Anfang 2024 soll die Bürgerbeteiligung möglich sein.

Fünf neue Photovoltaikanlagen

Um die Erneuerbare Energie in Baden zu forcieren, hat der Gemeinderat zeitgleich auch einstimmig beschlossen fünf weitere Photovoltaikanlagen zu bauen. Diese sollen sich in fünf bis sieben Jahren amortisieren. Die Standorte für die Anlagen sind das Strandbad, Badener Kurzentrum, Aufbahrungshalle, Garagenhalle des Wasserwerks und Arbeitshalle des Wasserwerks. Die Anlagen werden jährlich rund 350.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen, für die Gebäude selbst und für die EEG.
Krismer stellt klar: "Wir haben auf den Gebäuden so viele PV-Anlangen, wie wir verbrauchen. In der EEG kann dann die Energie, die im Sommer auf der Schule produziert wird im Standbad verbraucht werden. "
Der Ausbau von Sonnenstrom ist auch eine Investition in die Versorgungssicherheit Unabhängig von Gas und Kohle.
Das Ziel der Politiker ist es, schnell extrem viel mehr Sonnenstrom zu produzieren in Baden. Die Alternativen Windkraft und Wasserkraft sind in Baden nicht möglich, aber die Sonne ist vorhanden. 

Erfahrungen aus Tattendorf

Umweltgemeinderat aus Tattendorf Christian Mesterhazi berichtet von Tattendorfer Erfahrungen | Foto: Preineder
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Bei einem Informationsabend für Gemeinderäte und Presse berichtete Umweltgemeinderat aus Tattendorf Christian Mesterhazi als Aufsichtsratvorsitzender von den Erfahrungen mit der Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft. Denn Tattendorf hat gleich nachdem die Gesetze dies ermöglichten (vor einem Jahr), die Gründung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft beschlossen. Nun können auch die anderen Gemeinden der Klimamodellregion Ebreichsdorf teil der Energiegemeinschaft werden. Die 25 Gründungsmitglieder sind Gemeinderäte, Unternehmer und Bürger. Die Gründung selbst hat ein halbes Jahr gedauert, jetzt sind sie in Probebetrieb, laut Plan wird die EEG im letzten Quartal dieses Jahres in Regelbetrieb gehen. Die Abrechnung wird über den Betreiber Power Solution Energieberatung GmbH laufen.  Inzwischen gibt es 60 Mitglieder.

Weitere Statements vom Informationsabend

Gerfried Koch vom Energiereferat hat den Durchblick | Foto: Preineder
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Gerfried Koch vom Energiereferat berichtet: "Die neuen Rahmenbedingungen seit letztem Jahr ermöglichen es uns Strom und Wärme auf kommunaler Ebene selbst in die Hand zu nehmen. Die Gründung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften ist möglich um innerhalb dieser Strom zu verkaufen und zuzukaufen."

Herwig Troyer von den Immobilien Baden GmbH. | Foto: Preineder
  • Herwig Troyer von den Immobilien Baden GmbH.
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Herwig Troyer von den Immobilien Baden GmbH erklärt: "Eine Erneuerbare Energiegemeinschaft ist der Zusammenschluss von Rechtspersönlichkeiten, die Strom verkaufen, kaufen. Sie handeln damit über Grundstücksgrenzen hinweg. Ein Businessplan wurde für die Gründung der EEG erstellt, grundsätzlich wurde auf 25 Jahre kalkuliert. Die EEG ist eine reine Plattform, investieren müssen die Teilnehmer."

Aus dem Gemeinderat:

Gemeinderatssitzung der Stadt Baden. | Foto: Preineder
  • Gemeinderatssitzung der Stadt Baden.
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Stadtrat Herbert Dopplinger brachte den Antrag zur Gründung der "Badener Energiegemeinschaft" ein mit dem Ziel eine positive Klimabilanz zu ermöglichen. Ihm ist es wichtig, ein stabiles Fundament zu gründen, bewusst mit Immobilien Baden GesmbH und der Stadt Baden als Gründungsmitgliedern. Wenn das Werkl läuft soll es für weitere Mitglieder geöffnet werden.

Christian Ecker von den Grünen berichtete, dass vom 1. Gespräch schon zwei Jahre vergangen sind, inklusive aller Höhen und Tiefen. 

Helmut Hofer-Gruber von den Neos. | Foto: Preineder
  • Helmut Hofer-Gruber von den Neos.
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Helmut Hofer-Gruber von den Neos findet, dass es eine gute Sache ist und Baden zeitlich früh dabei ist. Er wünscht jedoch, dass der Aufsichtsrat nicht nur politisch, sondern auch fachlich gut besetzt wird. 
Peter Koczan (Wir Badener) sagt: "Kohle ist im Vormarsch. Machen wir uns selbstständig. Super, dass wir das machen."

Der Gemeinderat nahm den Antrag einstimmig an.

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