Bissige Polit-Debatte um geplante Hundeauslaufzone
BADEN. "Schnellschuss" oder "Luftschloss"? Um die Errichtung der neuen Hundezone bei der Karl Frim-Straße gab es im Badener Gemeinderat vorige Woche eine Art bissige Debatte.
Wahltaktik vermutet
Christine Witty, Heidi Hofbauer und Silvia Dobner, die sich im Verein "Pfote mit Note" zusammengeschlossen haben, kritisieren, dass nur wenige Tage nach ihrer Gründungs-Pressekonferenz auch die Badener Stadtregierung aktiv geworden sei, mit der Idee, eine Hundefreilaufzone zu errichten. "Wahltaktik für die Gemeinderatswahl 2020?", fragt Witty.
Anrainer ignoriert?
Die geplante Errichtung der Hundeauslaufzone in der Karl Frim-Straße sei aber ein nur ein unglücklicher "Schnellschuss", denn mit den Anrainern habe man noch nicht gesprochen. Öffnungszeiten und Ausstattung seien noch unklar, ebenso die Verkehrssituation in der Wohnstraße und Sackgasse. Witty schlug vergeblich weitere Beratungen über den Sommer vor. Gemeinderätin Heidi Hofbauer, seit 40 Jahren mit den Themen Kinder, Familie und Haustiere befasst, fühlte sich durch diesen Schnellschuss gar "verarscht", denn alle früheren Diskussionen seien damit weggewischt. Vizebürgermeisterin Helga Krismer bezeichnete dagegen die bisherigen Vorschläge als nicht verwirklichbar. In der Karl Frim-Straße seien nun "Nägel mit Köpfen" gemacht worden, hier sei es nun möglich, "einfach Hund sein zu dürfen". Den Vorwurf, sie kommuniziere nicht mit den Anrainern, wies sie von sich.
ÖVP: "Bestmöglicher Platz"
Seitens der ÖVP bezeichnete Gemeinderat Peter Ramberger frühere Ideen als "Luftschlösser". Die Karl Frim-Straße sei der beste Platz für eine Hundeauslaufzone, entspreche allen Kriterien. Die Stadt pachtet die Wiese um jährlich 25.000 Euro, eine Auflösung des Vertrages wäre bei Nicht-Funktionieren einfach möglich. "Dann haben wir nach eineinhalb Jahren 47.500 Euro verpulvert", so Witty.
Zur Sache
In der Stadt Baden sind aktuell (Juni 2019) laut Mitteilung der Bezirkshauptmannschaft 1.572 Hunde registriert, davon 31 mit erhöhtem Gefährdungspotenzial (sogenannte Listenhunde). Im ganzen Bezirk gab es im Vorjahr 29 Hundebisse.
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