Der “Wachler“ von der Römertherme

BADEN. Er ist der Liebling der Römerthermen-Saunierer: Seit mittlerweile 19 Jahren - praktisch seit der Eröffnung der Römertherme - sorgt Alois Trumha dafür, dass die Sauna-Fans in der Römertherme so richtig ins Schwitzen kommen. 15.000 Aufgüsse hat er geleitet und unter Einsatz aller Kräfte "verwachelt". Das ist wahre Leidenschaft - und außer ihm schafft so was keiner. "Er ist ein echtes Badener Original, möge er noch lange in die Sauna gehen" - das wünschten ihm die Gratulanten zum 85. Geburtstag.
Durch seine Erläuterungen und kurzweiligen Bemerkungen sorgt Alois dafür, dass der ca. sieben Minuten dauernde Aufgussprozess (gegliedert in drei Teile, wobei Teil 2 die Damenspende und Teil 3 die Herrenspende genannt wird) wie im Flug vergeht. Täglich um 14.30 Uhr, um 15.30 Uhr und um 16.30 Uhr ist Alois am Werk. Jeder Aufguss hat einen eigenen Namen - Radetzkymarsch, Millöcker-Marsch und Grenadier-Marsch.

Top-Kondition

Konditionell hat Alois Trumha keine Probleme und natürlich ist der ehemalige Friseurmeister und Tischtennisspieler auch nicht um launige Worte verlegen. Die "Herrenspende" hat er zum Beispiel deshalb eingeführt, damit "die Herr'n net rear'n", sprich - nicht eifersüchtig sind auf die Damenspende.
"Alois ist auch so etwas wie eine Römerthermen-Caritas", schmunzelt ein Freund. Und erzählt, dass der Sauna-Wachler nicht nur für das gesunde Schwitzen sorgt, sondern auch die 98-jährige Emmi, die bei ihm in der Wohnhausanlage wohnt, auf seiner täglichen Saunatour in die Römertherme mitnimmt (und auch wieder mit nach Hause). Die Emmi, einst Inhaberin eines Wäschegeschäftes, ist nämlich leidenschaftliche Schwimmerin, und das auch schon seit Eröffnung der Römertherme.
Hat Alois auch heuer im schwül-heißen Frühjahr so regelmäßig "gewachelt"? "Natürlich", schmunzelt der Jubilar. "Wenn es in der Sauna 90 Grad hat und draußen 35, dann kommt's einem ja im Freien direkt kühl vor..."