Elisabeth: "Mein Account wurde gehackt"
BADEN. "Ich versteh nicht, was da ist. Alle meine Apps funktionieren problemlos. Nur mein GMX zeigt "keine Internetverbindung" an", wunderte sich Elisabeth Rosenbichler am 11. 11. kurz nach 11 Uhr. Eigentlich wollte sie zum Narrenwecken, aber daraus wurde nichts.
Kurze Zeit nach der ersten Verwunderung kam schon der erste Anruf: “Du pass auf, ich habe eine Mail von Dir erhalten, du wärest in der Ukraine, hättest keine Papiere und bräuchtest 1.700 Euro, um die Hotelrechnung, das Ticket und die Ersatzpapiere zu bezahlen damit du wieder nach Hause kommen kannst. Ich weiß aber, dass du zur Zeit im Inland bist - da stimmt etwas nicht!“, warnte sie ein Freund. Und er war nicht der einzige. Die ganze Zeit klingelte das Telefon, Elisabeths Bekanntenkreis ist sehr groß. Insgesamt über 60 Personen, zum Teil auch alte Bekannte, zu denen sie kaum noch Kontakt hatte, fragten sie, was denn los sei, warum sie in Nöten sei, wohin man das Geld überweisen könne. Doch da konnte Elisabeth schon abwinken. Ein Anruf bei ihrem Provider hatte nämlich für Klarheit gesorgt: Der Hackerzugriff wurde bestätigt, der Zugang gesperrt.
"Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass mein Passwort - 9 stellig bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Zeichen und ohne Bezug zu meiner Person - sicher sei. Außerdem kannte außer mit NIEMAND das Passwort", zeigt sich Elisabeth entsetzt. Und sie sorgte gleich vor: "Damit nicht noch mehr Unheil angerichtet wird, habe ich gleich Kontakt mit meinen Banken und Kreditkartenbetreibern aufgenommen. Alle Karten wurden kostenlos und prompt getauscht. "
Sie fand aber noch mehr heraus: "Ein computerkundiger Freund hat mit meinem Einverständnis auf den Bettelbrief geantwortet. Prompt kam über seine Email eine Adresse unter Angabe einer "MoneyGram"-Angabe mit meinem Namen, meinem Geburtsdatum und einer Adresse in Kharkiv, Ukraine. Damit konnte ich den Angriff bei der Polizei anzeigen. Gottseidank ist niemand wirklich zu Schaden gekommen, obwohl der betrügerische Brief ziemlich gut formuliert war. Aber meinen guten Freunden fiel doch auf, dass ich NIE mit meinem offiziellen Vornamen unterschreibe."
Elisabeth Rosenbichler hat sich jetzt ein 12stelliges Passwort zugelegt, sicher ist sicher. Im Nachhinein erfuhr sie aber, dass es gar nicht ihr Passwort war, das gehackt wurde. Die Betrüger hatten einfach ihre E-Mail-Adresse in einem Zeichen manipuliert und konnten sich so Zugriff auf ihren Account samt allen Kontakten verschaffen. "Mein Geburtsdatum haben sie offentlich während meines Hotelaufenthaltes in der Ukraine notiert."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.