"Fast alle Fahrer sind geschieden"

Das Reisebusunternehmen Hietz wurde 1952 von Johannes Hietz' Großvater gegründet und dann vom Sohn übernommen. Johannes Hietz' Eltern lernten sich in Vorarlberg kennen, wo das Unternehmen eine Filiale betrieb.

Konkurrenz aus dem Osten

1987 kamen sie wieder zurück nach Pottendorf. Als jüngstes von vier Kindern übernahm Johannes Hietz das Unternehmen. Er schildert uns wie sich die Branche im Laufe der Jahre verändert hat. Es sind harte zeiten für Busunternehmer. Besonders der Preisdruck durch Anbieter aus dem Osten macht auch Herrn Hietz zu schaffen.

Viele Reisebüros buchen Busse direkt in der Slowakei. Die slowakischen Unternehmer zahlen in Österreich keine Steuern und die Lohnkosten liegen etwa 50% unter dem Niveau hierzulande. Auch dass weniger Skikurse abgehalten werden, weil dafür teilweise einfach das Geld fehlt, bekommt die Branche zu spüren.

Buslenker überall gesucht

Die Hietz GesmbH beschäftigt 12 Lenker und drei MitarbeiterInnen im Büro. Busfahrer zu finden wird immer schwieriger. Die Arbeit ist stressig und alles andere als familienfreundlich. "Fast jeder unserer Buslenker ist geschieden", berichtet Johannes Hietz. Der Job bedeutet viel Verantwortung und man ist oft lange von Zuhause weg. Verstärkte Kontrollen von Polizei und Arbeitsinspektorat heben zusätzlich das Stresslevel. Das wollen sich viele einfach nicht mehr antun.

Herr Hietz erzählt, dass sich viele Mitbewerber verkleinern wollen. Nicht wegen der fehlenden Aufträge, sondern weil es immer schwerer wird Fahrer zu finden. Allein die Wiener Linien suchen aktuell 150 BuslenkerInen. Dabei wäre der Verdienst nicht einmal schlecht. 1600,- Euro netto sind es in  der Neben-, bis zu 2800,- netto, in der Hauptsaison. Laut Johannes Hietz kommen in der Hauptsaison noch rund 1000,- Euro Trinkgeld pro Monat dazu. Dafür sind die Lenker bis zu 30 Tage unterwegs und sehen ihre Familie nicht.

Abzocke ist kein Thema

Beschwerden oder Probleme mit Fahrgästen gibt es kaum. Die Mitarbeiter sind bestens geschult. "Die Pensionisten sind älter geworden." berichtet der Busunternehmer: "Die jüngeren Pensionisten können sich das leisten, und fahren mit der Frau mit dem Auto auf Urlaub. "Was wir nicht machen - aus Prinzip - sind die Werbefahrten. Ich will nicht sehen wie die Leute abgezockt werden und dann mit meinem Bus fahren." sagt Johannes Hietz, obwohl es ein einträgliches Geschäft wäre.

Sicheres Verkehrsmittel

2,4 Mio Schilling kostete ein Reisebus 1996, das sind umgerechnet 180.000 Euro. Heute muss man für eine Neuanschaffung 300.0000 bis 400.0000 Euro einplanen. "Technisch hat sich viel getan. Dafür steht man öfter wegen Elektrikproblemen in der Werkstatt", erklärt der Unternehmer.

Spur- und Bremsassistenten machen Busreisen noch sicherer. Gerät der Bus über die Sperrlinie, oder hält der Fahrer den Sicherheitsabstand nicht ein wird er sofort akustisch gewarnt. Der Treibstoffverbrauch neuerer Fahrzeuge ist auch massiv gesunken. 24 bis 30 Liter Diesel verbrauchen die Busse.

Wenn man bedenkt, dass im Bus bis zu 65 Personen mitfahren, ist die Busreise gegenüber dem Individualverkehr  recht umweltschonend. Nicht nur das, Busse gehören neben Zügen zu den sichersten Verkehrsmitteln. Davon wollen Johannes Hietz kleine Töchter noch nichts wissen, sie begeistern sich wie viele Mädchen für eines der gefährlichsten Fortbewegungsmittel, das Pferd.

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