Alexander Friedmann-Preis
Fünf Jahre Garten der Begegnung
TRAISKIRCHEN. Fünf Jahre ist es her, dass Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler einer Gruppe engagierter Menschen einen Hektar Land zur Verfügung stellte. Sie wollten im Jahr 2015 angesichts des Ausnahmezustands im Erstaufnahmezentrum Traiskirchens aktiv werden. Der „Garten der Begegnung“ wurde gegründet und betreibt seither gleich hinter dem Flüchtlingslager ein öko-soziales Landwirtschaftsprojekt. Beim gemeinsamen Garteln wird Integration gelebt. Das 5-jährige Jubiläum des Vorzeigeprojekts wird am 11. September groß gefeiert. Für sein integratives Engagement wurde der Verein mit dem Alexander Friedmann-Preis ausgezeichnet.
Ein Begegnungsort
Der Ort macht seinem Namen alle Ehren, er ist ein Begegnungsort für Einheimische und Asylsuchende aus dem Erstaufnahmezentrum und aus der ganzen Region. „Der Garten ist auch im Stundenplan der Kindergärten und Schulklassen der Stadt und war sogar im Ausflugskalender des Pflegezentrums fix verankert“, zeigt Bürgermeister Andreas Babler die Bandbreite des Publikums auf. „Mit dem Garten der Begegnung wollen wir eine Lebensgrundlage schaffen. Der Aufenthalt in Traiskirchen ist oft entscheidend, wie es mit der Person weitergeht. Hier werden außerhalb der Erstaufnahmestelle erste Kontakte mit Ansässigen geknüpft.“
Gutes Leben für alle
Initiator und Obmann des Vereins, Nikolai Ritter, will allen ein gutes Leben ermöglichen, mittels Ernährungsgerechtigkeit oder ressourcenschonendem ökologischen Zugang. „Unser Ziel für die nächsten Jahre ist eine noch stärkere Vernetzung innerhalb der Zivilgesellschaft, um hier politische Kraft zu entwickeln.“ Auch in der Fluchtgeschichte des Tischlers Delshad Bazari spielt der Garten eine zentrale Rolle: „Im Garten der Begegnung wird auch Wissen weitergegeben, wie das Leben in Österreich funktioniert.“
Alexander Friedmann-Preis
Der jährlich verliehene Alexander Friedmann-Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird an Organisationen verliehen, die sich im besonderen Maße für traumatisierte Menschen engagieren, wie etwa für Verfolgte, Flüchtlinge, Angehörige von Minderheiten oder MigrantInnen. Der „Garten der Begegnung“ hat den Preis bereits 2020 erhalten, Corona-bedingt fand die Übergabe diese Woche im größeren Rahmen statt.
5-Jahres Fest am 11. September
Mit einem bunten Programm wird das 5-jährige Bestehen am 11. September gefeiert. „Es ist besonders unseren Asylsuchenden aus Afghanistan wichtig, trotz oder gerade wegen der erschütternden Situation im Heimatland nicht auf dieses Fest zu verzichten, sondern gerade in solchen Zeiten sich zu begegnen, sich zu stärken, füreinander da zu sein und Mut zu zeigen“, so das Team vom Garten. Ab 14 Uhr gehts los, für 15 Uhr ist der offizielle Festakt angesetzt. Kinderspiele, Videoinstallation und mehr. Mit live Musik und Lagerfeuer mit Stockbrot klingt der Abend aus.
www.gartenderbegegnung.com
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.