Gainfarnerin kämpft um den Föhrenwald
Hilferuf an den Volksanwalt

Ursula Konrad kämpft um den Vöslauer Föhrenwald, der zugunsten der Entwicklung von Trockenrasen an den Südhängen gerodet werden soll. | Foto: Stockmann
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Die Gainfarnerin Ursula Konrad versucht mit Unterstützung engagierter Waldfreunde alles, um den Vöslauer Föhrenwald zu retten. Sie schrieb an die Behörden, sammelte Unterschriften, informierte die Öffentlichkeit und kontaktierte die Gemeinde. Doch nichts desto trotz bewilligte die Bezirkshauptmannschaft Baden nun die Rodung von ungefähr 4 Hektar Föhrenwald in Bad Vöslau, im Zuge eines Projektes, das eine Ausbreitung und Vernetzung von Trockenrasen fördern soll.

BAD VÖSLAU. An diesem Projekt sind Pfaffstätten, Baden und Bad Vöslau beteiligt. In Bad Vöslau hat der Gemeinderat das Projekt im September 2023 einstimmig beschlossen.

"Die zur Rodung freigegebenen Flächen haben laut Waldentwicklungsplan den höchsten Schutzwert, den höchsten Wohlfahrtswert und höchsten Erholungswert, es ist der größte zusammenhängende Föhrenwald Europas",

schreibt Ursula Konrad nun in einem Brief an den Volksanwalt mit der dringenden Bitte, das Projekt zu prüfen, denn der Wald habe

"hohes öffentliches Interesse und liege im Schutzgebiet Natura 2000."

Der Wald schütze gegen Bodenabtrag, diene dem Wasserrückhalt und dem Windschutz für die Siedlungen rundum. "

Der Mittelteil dieses Waldes wurde vor 155 Jahren (!) dank großem Einsatz der Einwohner Gainfarns eigenhändig begründet und sein Bestand überlebte die Not zweier Weltkriege unbeschadet."

Dem Rodungsantrag wurde dennoch stattgegeben, die Interessen des Naturschutzes und der Arterhaltung zur Entwicklung von Trockenrasen und Pannonischem Flaumeichenwald seien wichtiger, lautete die Begründung laut Konrad.
In ihrem Brief an den Volksanwalt weist Konrad auch darauf hin, dass in Bad Vöslau schon vor zehn Jahren rund 2,7 Hektar Wald gerodet wurden, um mit großem Aufwand einen "Trockenrasen und Flaumeichen-Versuchsgarten zu entwickeln".

Der Wald leidet

Die alten Föhren seien zwar teilweise belastet von Kieferntriebpilz und Borkenkäfer, mehr aber noch von unentwegten Schlägerungen, überbordenden Totholzablagerungen, Bodenverdichtung durch Kreuz- und Querfahren der Waldfahrzeuge, sodass viele Besucher den Anblick als „schlachtfeldartig“ beschreiben. Diesen Wald auch noch einen Teil seines südlichen Waldrandes mit seiner üppigen Naturverjüngung, die übrigens im ganzen Wald zu bewundern ist zu berauben, kann Ursula Konrad nicht verstehen, gerade nicht in Zeiten von Klimawandel mit Hitze und häufigen Starkregen.
Sie appelliert an den Volksanwalt, das Projekt zu prüfen, auch in Hinblick auf die Tatsache, dass Österreich in der EU führend sei im Zubetonieren von fruchtbarer Erde. Trockenwiesenflächen würden mangels Bewirtschaftungsmöglichkeit bevorzugt als Verbauflächen verwendet.

"Wir können nicht hinnehmen, dass höchstgeschütze Wälder herhalten müssen, um den Mangel an Wiesen und Trockenrasen mit der Rodung von wertvollen Wäldern auszugleichen, nur um einem Gedankengut und Ideologien von Interessengruppen zu entsprechen, die uns vorschreiben wollen, wie Natur zu sein hat."

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