Hundehasser macht Angst
Nach Pfaffstätten, Traiskirchen, Leobersdorf und Baden wurde jetzt auch eine Gift-Attacke aus Kottingbrunn gemeldet.
BEZIRK. Für die einen treue Begleiter, für die anderen eine "kläffende" Qual. Jetzt, zu Beginn der schöneren Jahreszeit sorgen Hunde bzw. oft auch ihre Herrln für Aufregung. Nicht wenige fühlen sich von Hundegekläff oder frei laufenden Hunden genervt. "Die Tiere können nichts dafür, die Halter müssen Rücksicht darauf nehmen, dass nicht jeder Hunde mag", sagt eine von vielen Frauen, die dieser Tage in der Redaktion anrufen.
Tierquälerei: 15 Anzeigen
Wobei ein Beschwerdeanruf noch das mildeste Mittel ist, um seinem Unmut kundzutun. "Tierquälereien nehmen ein erschreckendes Ausmaß an", meint Sascha Sautner, Sprecher der Organisation Pfotenhilfe. In Pfaffstätten sei ein Schäferhund nach einer Vergiftung verendet, Giftköder wurden auch in den Gärten von Traiskirchen und Tribuswinkel gefunden. Giftalarm auch im Leobersdorfer Generationenpark und in Baden. Und ganz aktuell warnt nun Hundebesitzerin Yvonne M. "Bitte passt am Schwarzen Weg in Kottingbrunn auf! Reis-Fleischbällchen mit weißen Stücken und ein komischer weißer Brocken Hendlfleisch mit Reis war auch dort. Mein Benno hat es gefressen und musste zum Arzt. Zum Glück ist er außer Lebensgefahr. Die Polizei ist verständigt und schickt die Proben ein."
Grund für Hundehalter, alarmiert zu sein? Major Huber von der Polizei Baden beruhigt. Er kann keine Zunahme an angezeigten Tierquälereien feststellen. "Wir haben im Schnitt 15 Anzeigen pro Jahr. Dem stehen über 1.000 Eigentumsdelikte oder mehr gegenüber." Die Anzeigen beziehen sich laut Huber nicht nur auf Giftköder oder Hundequälerei, sondern auch auf nicht artgerechte Tierhaltung, etwa in Terrarien.
Straf-Delikt
Bezirkshauptmann Dr. Heinz Zimper kennt die jüngsten Giftköder-Fälle aus der Region. "Es werden mit Gift oder mit Glasscherben versetzte Köder ausgelegt. Tierquälerei ist ein strafrechtliches Delikt, so viel ist klar." Eine Zunahme kann er aber nicht feststellen. "Ich weiß nur, dass jetzt einige Fälle da sind, die vor einem halben Jahr nicht da waren. Die Polizei ermittelt."
Beißkorb oder Leine hilft
Wie kann man sein Tier schützen? "Legen Sie Ihrem Hund momentan bitte immer, wenn Sie das Haus verlassen, einen Maulkorb um und lassen Sie ihn nicht von der Leine", erklärt Sascha Sautner von der Pfotenhilfe. Worüber einige froh wären, die von Nachbars Hund genervt sind.
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