Katharina Rosenbichler
Künstlerin transferiert Baumschatten aus Bad Vöslau nach Oberösterreich
Die Bad Vöslauer Künstlerin Katharina Rosenbichler ist beim oberösterreichischen Kunstfestival LeonART 2020 (von 3. bis 11. Juli open-air im Stadtpark von Leonding) vertreten.
BAD VÖSLAU/LEONDING. Die LeonART ist ein oberösterreichisches open-air Kunstfestival der Stadt Leonding, das 2015 ins Leben gerufen wurde. 2020 widmet sich das Kunstevent dem Thema Baum als „Stiller Beobachter“. Aus 32 Einreichungen wurden 14 Projekte mittels Wahlurnen im öffentlichen Raum vom Publikum ins Finale gewählt. Darunter auch Katharina Rosenbichlers Textinstallation "Schattenwurf" in der Größe von 7 mal 5 Metern.
"Schattenwurf" ist ein mobiler Beschattungsservice, weit über alle Baumgrenzen hinweg. Dafür stiehlt die Künstlerin den Schatten eines Baumes aus ihrer Heimat in Niederösterreich, nämlich in Bad Vöslau, und transferiert ihn in ihre Wahlheimat Oberösterreich. Weiß und hitzig liegt er nun da, das Absurde in den seriösen Schatten stehlend. Das Publikum kann ihn drehen und wenden, wie es will. Darauf sitzen, sich mit ihm bedecken, umwickeln, ihn stülpen oder werfen. Er wird zu dem, was es aus ihm macht.
Das Projekt ist eine humorvolle Auseinandersetzung mit dem scheinbar Unmöglichen: Einem Baum wird ein „falscher“ Schatten angeheftet. Man müsste einen ganzen Tag verweilen, um zu prüfen, ob sich der faktische Schatten an irgendeinem Punkt mit dem Schnittmuster deckt. Das Kunstwerk spielt mit dem Schatten als Ort der romantischen Begegnung, des Beobachtens und Beobachtet-Werdens und seiner zunehmenden Rolle im Klimawandel.
„Primäres Ziel der Installation ist die Schaffung eines Raumes, der den Betrachter*innen ein aktives Teilhaben an Kunst und deren Diskursen erleichtert. Das heißt für meine Installationen der letzten Jahre: Kunst verändern, zerschneiden, berühren oder auch aufessen zu dürfen", erläutert Katharina Rosenbichler.
ZUR PERSON
KATHARINA ROSENBICHLER, geboren 1991, ist als Künstlerin, Kulturvermittlerin und freie Kuratorin zwischen Bad Vöslau und Linz tätig. Sie studiert Medienkultur- und Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz. 2020 wurde ihr Corona-bezogenes Werk „Eine Vironie in 10 Textbildern“ im Wettbewerb „Heldinnen* der Krisen“ vom Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Kunstuniversität Linz ausgezeichnet.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.