Mein Bezirk 2020: Die einzige Begegnungszone im Land

LEOBERSDORF (muzka).LEOBERSDORF. Man konnte als Fußgänger kaum die Hauptstraße überqueren, eine Situation, unter der viele Gemeinden leiden. "Bei uns in Leobersdorf fuhren bis 20.000 Fahrzeuge durch das Ortszentrum", erinnert sich Altbürgermeister Anton Bosch. Er war von 1995 bis 2012 Ortschef.
"Ich habe versucht dieses Problem in zwei Schritten zu lösen", erinnert er sich. "Zuerst war eine Umfahrung wichtig. Dann wurde der Umbau des Rathausplatzes in Angriff genommen. Wir hatten eine große Unterstützung durch die NÖ-Landesregierung."
Jetzt hat Leobersdorf als einzige Gemeinde in Niederösterreich eine Begegnungszone - Autos, Radfahrer und Fußgänger sind gleichberechtigt, 20 km/h-Limit für Pkw, Lkw müssen auf die Umfahrung. "Die Menschen genießen unser Zentrum", ist Bosch stolz. "Die Idee hat sich bewährt."

Die City lebt

Leere Geschäftslokale wie in anderen Citys gibt es kaum. Eine Passage mit elf Geschäften, Gastrobetriebe vom Chinesen bis zum Italiener - das alles bringt Leben ins Zentrum. Derzeit wird gar eine eigene Brauerei errichtet. "Der Familienbetrieb Schlögel aus Pottenstein wird hier Bier brauen", erzählt Bosch. Ein Pächter für das Bierlokal wird noch gesucht. Und noch etwas zeichnet diese "Begegnungszone" im Zentrum aus: Es wurden 130 Wohneinheiten errichtet, es herrscht Leben.
Die Wirtschaftskammer (WK) vergibt Top-Noten für das Projekt. „Das Ortszentrum von Leobersdorf ist von besonderer Aufenthaltsqualität geprägt“, ist in diesem Endbericht zu lesen. Und weiter: „Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Park- und Besucherwegweisung sind vorbildhaft ausgeführt.“

Super-Kaufkraft

Auch der Kaufkraftindex mit 107,1 liege weit über dem Landesdurchschnitt. Leobersdorf überzeuge durch ein gestalterisches Gesamtkonzept, welches als Paradebeispiel einer vorbildlichen Ortskerngestaltung anzusehen sei. Hinzu kommen ein ansprechender Branchenmix sowie gelungene Aktionsflächen mitten im Zentrum. "Mit einer Gesamtnote von 1,4 liegt Leobersdorf an erster Stelle des Zentralortevergleichs!“ so die WK abschließend.