Infokampagne wird eingefordert:
Neue Buspläne: Nicht schlecht, aber verwirrend
Seit wenigen Tagen sind die neuen Busfahrpläne in der Region in Kraft. Und schon hagelt es Kritik, aktuell besonders aus den Städten Baden und Bad Vöslau.
BEZIRK BADEN. Zahlreiche Unmutsäußerungen landeten bereits bei der Bürgerliste „Wir Badener“. Deren Verkehrsexperte Gemeinderat Norbert Anton: "Die Leute fragen: Gibt es noch den Rauhensteiner, wieso wurde der beliebte Casinobus untertags eingestellt, was ist mit Einpendlern und Einpendlerinnen aus der Region?" Norbert Anton will die Bevölkerung beruhigen. Nach Prüfung stellte er fest, dass zwischen den Stationen Bahnhof Baden und Rauhenstein keine Haltestelle aufgelassen wurde. Der Casinobus (auch Opernbus genannt, Linie 360) fährt zwar untertags nicht mehr, doch nachts gibt es ihn noch, wenn auch unter anderer Nummer. Allerdings wurde auch festgestellt, dass Pendler von Berndorf nach Baden besonders an Samstagen ihren Arbeitsplatz nun nur noch "unter erschwerten Bedingungen" erreichen können. Die Bürgerliste will die neue Fahrplanstruktur in der nächsten Gemeinderatssitzung am 22. September thematisieren, insbesondere möchte man eine bessere Informationspolitik erreichen.
Kritik auch aus Bad Vöslau
Eine ähnliche Kritik kommt auch vom Verkehrsexperten der Grünen in Bad Vöslau, Ernst Tiefengraber. Auch er stellt zwar wesentliche Verbesserungen in Bad Vöslau fest. So sei der Bahnhof Vöslau nun ans Busnetz angebunden, ebenso wie es Verbesserungen für Großau und das Gymasium Gainfarn gebe. Umgekehrt wurde die Haltestelle beim Kurpark Bad Vöslau aufgegeben, doch noch am letzten Tag vor der Umstellung fand sich dort kein Hinweis, wie die Bezirksblätter beobachteten. Diese Haltestelle war ein paar Mal am Tag auch Endhaltestelle des Casinobusses. Ersatzhaltestelle ist nun die Petzgasse nahe der Apotheke zum Erlöser. Von dort fährt der Bus zum Bahnhof Vöslau etwa alle halben Stunden.
Laut Tiefengraber wurde vom VOR eine Informationsoffensive im Vorfeld um die doch teils verwirrenden Neuerungen zugesagt, ein Versprechen, das nicht eingehalten wurde. Ein gutes Projekt sei schlecht verkauft worden. "Während jeder neue Autobahnkilometer mit Blasmusik und Freibier zelebriert wird, geht die Neustrukturierung und Verbesserung des Personennahverkehrs ohne nennenswerte Publikumsbeteiligung über die Bühne." Die Vöslauer Grünen mahnen nun die versprochene Infokampagne des VOR ein und hoffen auch auf die Mithilfe der betroffenen Gemeinden (Gratisfahrpläne, Infos), um das "gemeinsame Ziel einer Entlastung vom motorisierten Individualverkehr auch erreichen zu können."
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