ÖBB reduziert Ticket-Automaten am Badener Bahnhof
BADEN. Ticket-Schalter. Ticket-Automat. Ticket-App. Mit diesen drei Worten lässt sich wohl die Entwicklung der ÖBB-Fahrkartendienste der letzten 15 Jahre zusammenfassen. Als nach und nach auf den Bahnhöfen die Ticketschalter durch Ticketautomaten ersetzt wurden, war die Empörung groß. Nun werden offenbar aber auch schon Automaten abgebaut, was wiederum auf Unverständnis bei den Bahnfahrern stößt.
Willkommen beim Ticket-Stress
Lokalaugenschein am Freitag Nachmittag am Badener Bahnhof. Dort wurde vor wenigen Tagen einer von zwei Automaten in der Unterführung demontiert. Vor dem verbliebenen bilden sich stoßweise Schlangen von mehreren Personen, die nicht ganz ungestresst wirken. "Ich habe immer jemanden vor mir, wenn ich ein Ticket lösen will, man muss die Zeit einfach einplanen, sonst verpasst man den Zug", erzählt etwa Claudia, während sie in der Tasche nach Kleingeld kramt. Vor ihr brauchen Anita und Karoline Berger gerade etwas Zeit, um das richtige Ticket auszuwählen. Und weiter hinten in der Schlange schaut jemand genervt auf die Uhr.
"Kundenströme lenken"
"Kundenströme lenken"
"Wir haben am Badener Bahnhof immer noch drei Automaten in Betrieb - einen in der Unterführung, und jeweils einen auf jedem Bahnsteig. Zusätzlich den Ticket-Schalter im Reiseservice", erklärt ÖBB-Sprecher Karl Leitner. "Wir hoffen, dass sich nun die Kundenströme auf die drei Automaten besser aufteilen." Dass jeder Automat auch Geld kostet und daher zwecks Rentabilität eine gewisse Anzahl an Tickets "ausspucken" sollte, bezeichnet Karl Leitner als Interpretation der Bezirksblätter.
Die App als neue Lösung
Faktum sei hingegen, dass im Jahr 2016 die Ticket-Buchung über die Handy-App um 50 Prozent explodiert sei.
Persönlich betroffen war auch der Badener Neos-Gemeinderat Helmut Hofer-Gruber: "Ich erwarte, dass angesichts der seltsamen Mittagspause im Reiseservice bald wieder zumindest zwei Automaten im Foyer stehen." Ein frommer Wunsch?
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